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Das JPEG-Format

Das JEPG-Format wurde speziell zur Verkleinerung von Fotodateien entwickelt.

Das JPEG-Format wurde speziell zur Verkleinerung von Fotodateien entwicklet. Die Abkürzung steht für „Joint Photographers Expert Group“. Diese Expertenrunde entwickelte Ende der 80er Jahre ein Format mit der Zielsetzung, digitale Standbilder in Echtfarben auf etwa sieben Prozent ihrer Ausgangsgröße ohne sichtbaren Qualitätsverlust zu komprimieren. Das war eine Zeit, in der 20-Megabyte-Festplatten fast noch Kühlschrankgröße hatten. Die mit dem Format verbundene Radikaldiät war damals der einzige Weg, farbige Bilder für einen längeren Zeitraum digital zu speichern. Im Normalfall wurden Fotos nur zur Bearbeitung gescannt und in den Rechner geladen. Nach der Ausgabe löschte man sie sofort wieder oder lagerte sie bestenfalls auf Bandspeichermedien aus. Selbst 1991, als das Format offiziell eingeführt wurde, kamen die handlichen Ergebnisse für Multimediaproduzenten immer noch einer Revolution gleich. Doch wo gehobelt wird, da fallen Späne. Die Verluste sind das Problem der von JEPG am Bild vorgenommenen Einsparungen. Das Format kann seinem hohen Kompressionsanspruch nur gerecht werden, wenn es auf ursprünglich vorhandene Informationen verzichtet. Man spricht bei diesem Ansatz von verlustbehafteter Kompression. Sie steht im Gegensatz zu verlustfreien Verfahren, wie etwa der LZW- oder der ZIP-Kompression. Diese beiden Verfahren organisieren die Daten nur anders, ohne Details zu löschen. Bei Bildern, die für die Algorithmen gut handhabbare Form- und Farbstrukturen aufweisen, sind auch mit diesen Kompressionstypen Raten von 80 bis 90 Prozent Einsparung erzielbar. Das trifft zum Beispiel auf Screenshots von Programmoberflächen, einfache Grafiken oder sehr grafische Fotos zu. Im Alltag des Fotografen sparen sie im Schnitt aber nur knapp 30 Prozent ein. Die im JPEG-Verfahren aus der Datei entfernten Informationen betreffen in der Regel Feinheiten, welche das menschliche Auge nicht wahrnimmt. Prinzipiell zerlegt die Kompression ein Bild in 2×2, 4×4 oder 8×8 Pixel große Blöcke und komprimiert jeden Block unabhängig. Je nach eingestelltem Qualitätsgrad bleiben mehr oder weniger Details erhalten. Bei einer hohen Kompressionsqualität, die dennoch etwa 75 Prozent Platzersparnis bringt, zeigen sich die Unterschiede zu einer unkomprimierten Datei nur bei genauer Untersuchung. Die gefürchteten Artefakte entstehen durch die Blockbildung in Kombination mit der kontextunabhängigen Farbreduktion. Allerdings sieht man sie, je nach Motiv, erst bei mittlerer bis starker Kompression. Das Bild verliert dann Details und braucht dafür auf der Festplatte nicht mehr so viel Speicher. Öffnet man es in Photoshop, entpackt es sich auf die volle Ursprungsgröße. Hergestellt wird jedoch nur die Größe. Die zuvor eingeebneten Bilddetails sind dagegen unwiederbringlich verloren.
JPEG-Qualität
Der Hauptparameter für die Darstellung eines JPEG-Bildes bildet die Einstellung der Qualität. Photoshop verfügt im „Datei“-Menü über den Befehl „Für Web speichern“, wo es eine Vielzahl von Parametern gibt, die Ihnen helfen, das Beste aus dem Bild heraus zu holen. Bei der Bildabstimmung wägen Sie jedes Mal zwei sich widersprechende Parameter gegeneinander ab: Einerseits sollen alle Bilddetails erhalten bleiben, andererseits darf die Datei kaum Speicher belegen, damit sie schnell über die relativ schmalen Datenleitungen des Internets übertragen werden kann. Die Abstimmung des Bildes nehmen Sie in zwei Schritten vor. Zunächst wählen Sie eine der fünf Qualitätsstufen „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“, „Sehr hoch“ oder „Maximum“ aus und kontrollieren die Bildgröße. Im zweiten Schritt optimieren Sie das Bild manuell. Wählen Sie eine Vorgabe, die eine Stufe unter dem Optimum liegt, in der also schon deutlich Artefakte zu sehen sind. Abschließend klicken Sie in das „Qualität“-Feld und verändern die Kompression mit Hilfe der Pfeiltasten auf Ihrer Tastatur, bis Sie ein optimales Ergebnis erhalten.
Weitere Detaileinstellungen
Die Option "Mehrere Durchgänge" lädt die Datei später im Webbrowser zunächst in niedriger Auflösung und erst nach und nach alle vorhandenen Details. Das ist sinnvoll, wenn Sie auf einer Website mehrere große Bilder unterbringen möchten, Ihre Besucher aber nicht mit unnötig langen Wartezeiten quälen wollen. Sie sollten diese Checkbox grundsätzlich bei Bildern über 20 Kilobyte einschalten. Alternativ können Sie auch die Checkbox "Optimiert" anklicken. Ebenso wie bei "Mehrere Durchgänge" wird das Bild verkleinert, nur ist ein JPEG mit dieser Bearbeitung nicht mit allen – besonders älteren – Browsern kompatibel. Von der Einbindung des ICC-Profils der Datei ist abzuraten, wenn Sie es nicht mit sehr farbkritischen Aufnahmen zu tun haben, da diese Profile zum einen zusätzlichen Speicherplatz belegen, zum anderen nicht von jedem Browser und Betriebssystem bei der Darstellung berücksichtigt werden. Sie nutzen sowieso nur dem Betrachter, der mit einem kalibrierten Monitor arbeitet. Die Funktion "Basis" hinterlegt Ihr Bild mit einer Farbe. Diesen Farbhintergrund sehen Sie jedoch nur, wenn Sie sich das Bild in der Browservorschau anzeigen lassen.
Weichzeichnung
Bei der JPEG-Kompression werden Helligkeits- und Farbinformationen getrennt. Dann wird die Farbinformation reduziert. Durch eine Weichzeichnung verringern Sie die Qualität, da durch die Veränderung Details verloren gehen. Sie werden feststellen, dass Sie nicht viel weichzeichnen müssen, um einen bedeutenden Unterschied im Bild sehen zu können. Mit dem "Weichzeichnen"-Regler können Sie das Bild in einem Radius bis zu zwei Pixeln einweichen. Wenn die Bildschärfe nicht unbedingt hundertprozentig erhalten werden muss, nehmen Sie mit dem Weichzeichnungsregler leichte Korrekturen vor und sparen so ein paar weitere Kilobyte an Speicherplatz.
Bildgröße
Damit das JPEG am Ende brillant wirkt, digitalisieren Sie das Ausgangsbild mit Scanner oder Kamera möglichst hochauflösend wie für den Druck und sichern Sie es zunächst in einem verlustfreien Dateiformat wie TIFF. Nehmen Sie alle Nachbearbeitungen an der hochauflösenden Ausgangsdatei vor. Innerhalb des "Für Web speichern"- Dialogs haben Sie die Option, das Bild zu verkleinern. Geben Sie hier unter dem Reiter "Bildgröße" die passenden Pixelmaße ein und klicken Sie anschließend unbedingt auf die Schaltfläche "Anwenden". Verzichten Sie darauf, das Bild hier zu vergrößern. Bereits verkleinerte Web-Bilder sind für Vergrößerungen ungeeignet.
Mit Voreinstellungen arbeiten
Wer sich in die Welt der internettauglichen Fotos und Grafiken einarbeitet, sollte bei seinen Anfangsexperimenten die von Photoshop mitgebrachten Voreinstellungen ausprobieren, um einen Eindruck von den verschiedenen Formaten und Kompressionsstärken zu bekommen. Hat man etwas Erfahrungen gesammelt, kann man die Funktion auch nutzen, um hier eigene Voreinstellungen abzulegen und die anderen, selten genutzten zu löschen. Die dafür nötigen Befehle finden Sie im Kontextmenü des Voreinstellungsbereichs.
Auf Dateigröße optimieren
In den meisten Fällen wird man sich bei der Abstimmung eines Fotos an der Bildqualität orientieren und versuchen, diese bei möglichst geringer Speichergröße weitestgehend zu erhalten. Es gibt aber auch (relativ selten) Aufgabenstellungen, die eine exakte Bildgröße voraussetzen und die optimale Qualität hintanstellen. Für diese Fälle finden Sie im Kontextmenü des Voreinstellungsbereichs den Befehl "Auf Dateigröße optimieren".
Tipp: Die Reduktion funktioniert nur soweit Kompressionseinstellungen die Größe ermöglichen. Sind die Pixelmaße zu hoch gesetzt, wird automatisch die maximale Kompression ausgewählt, ohne dass eine Warnung erfolgt.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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