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Schärfen

Schärfen bringt nur etwas bei ohnehin schon scharfen Vorlagen,
da es die Kontrastkanten nur verstärkt, aber nichts dazuerfindet.


Unter vielen, besonders unter erfahrenen Amateurfotografen, gilt die Schärfe eines Bildes schon fast als Qualitätsmerkmal Nummer eins. Beim Betrachten von Bildern aus vergangenen Jahrzehnten kann man ahnen warum. Selbst wenn ausreichend Licht vorhanden war, bedurfte es hochwertiger Objektive und einer kenntnisreichen Filmentwicklung, um in etwa das herauszubekommen, was heute Standardkameras mit digitalen Sensoren oder Amateuer-Filmmaterial zu Wege bringen. Schärfe ist zu einem Faktor geworden, den besonders Digitalkameras im Übermaß liefern. Doch Schärfe ist nicht gleich Schärfe, auch wenn sie nur aufs Bild gerechnet wird. Von daher empfiehlt es sich, die Schärfung der Kamera abzuschalten und dafu?r nachträglich mit dem Dialog „Unscharf maskieren“ zu arbeiten. Hier filtern Sie das Bild zweimal: einmal mit den Einstellungen „30/45/0“ fu?r die Grundschärfe, danach mit „150/0,5/0“ fu?r die Details. Wer differenzierter arbeiten will, sollte dazu den ab CS2 verfu?gbaren Dialog „Selektiver Scharfzeichner“ einsetzen. Bedenken Sie aber immer: Schärfen bringt nur etwas bei ohnehin schon scharfen Vorlagen, da es die Kontrastkanten nur verstärkt, aber nichts dazuerfindet.
Tipp: Band 3 der Edition DOCMA befasst sich mit Schärfungsund Weichzeichnungstechniken.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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