Porträtretusche: Farbe und Helligkeit
Zur Korrektur der Farbe und Helligkeit von Porträtfotos empfehlen sich Werkzeuge wie Selektive Farbkorrektur, Farbton/Sättigung und Gradationskurven.
Der Werkzeugkasten
Photoshop bietet selbst für den Profi eine fast unüberschaubare Fülle an Funktionen zur Korrektur von digitalen Bildern. Da mit jedem Update weitere Tools dazukommen, wird es für den Anwender umso wichtiger, genau zu trennen, welche Werkzeuge er für seine Arbeit einsetzen will und welche nicht. Alle Funktionen von Photoshop im Detail zu beherrschen, ist inzwischen nahezu ein eigenes Berufsbild. Wer nicht nur nebenbei produktiv sein will, muss sich auf wenige Werkzeuge konzentrieren und diese dann möglichst perfekt beherrschen lernen. Das gilt nicht nur für Photoshop, sondern fuür fast alle komplexeren Anwendungen.
Aus diesem Grund befassen wir uns zunächst mit den fu?r Retuscheure wichtigsten Grundfunktionen. Im Laufe des Buches kommt noch das eine oder andere Feature dazu, doch handelt es sich bei den im Folgenden vorgestellten Tools und Techniken um das „Bordwerkzeug“, mit dem man im Prinzip alle Korrekturen vornehmen kann.
Für die Qualität der Retusche ist es ohnehin von nachgeordneter Bedeutung, wie vielfältig die Werkzeuge sind, im Vordergrund steht das geübte Auge des Anwenders. Von daher konnte man auch schon mit den ersten Bildbearbeitungsprogrammen die komplexesten Retuschen durchführen. Der Unterschied zu heute liegt nur in der Bearbeitungsgeschwindigkeit und im Komfort. So wurde ganz zu Anfang mit einfachen Malwerkzeugen Pixel für Pixel retuschiert. Übergänge, Kanten, Hintergrundstrukturen und Oberflächen setzten darauf spezialisierte Grafiker mit viel Geschick und noch mehr Ausdauer Klick für Klick zusammen. Wer aber einmal so gearbeitet hat, musste einen sehr differenzierten Blick dafür entwickeln, was natürlich wirkt und was nicht. Dieser Blick ist es auch heute noch, der die perfekte Retusche vom schnell zusammengeschusterten Pfusch unterscheidet.
Zur Korrektur der Farben von Haut, Lippen, Haaren und Augen finden Sie eine Vielzahl von Dialogen im Menü „Bild“ unter „Anpassen“ (in älteren Photoshop-Versionen hieß der Untereintrag „Einstellen“). Für welche Werkzeuge man sich entscheidet, ist zum einen eine Frage der persönlichen Vorlieben, zum anderen hängt sie von der jeweiligen Aufgabe ab. Zur Abstimmung von Farben eignet sich nach meiner Meinung die „Selektive Farbkorrektur“ am besten, zum Umfärben der Dialog „Farbton/Sättigung“.
Auch die Bildhelligkeit spielt für die Wahrnehmung eines Porträts eine sehr große Rolle. Zu einen versucht der Fotograf ein Bild in der Regel so abzustimmen, dass möglichst viel Zeichnung erhalten bleibt, zum anderen lässt sich aber durch das Aufhellen der Mitten mancher Makel ohne große Retuschen abmildern. Als Werkzeuge stehen die Gradationskurven und die Tonwertkorrektur zur Wahl. Vom Dialog „Helligkeit/Kontrast“ sollte man als qualitätsbewusster Bildbearbeiter die Finger lassen, da dieses Werkzeug dem Bild mehr Schaden zufügt als technisch nötig ist.
Dieser Tipp stammt aus der 22-bändigen Photoshop-Enzyklopädie, die Sie in unserem Webshop als e-Book kaufen können.