Parameter-Kombinationen beim Unscharf-Maskieren
Wie die Beispiele oben auf dieser Seite zeigen, hängt das Schärfungsergebnis nicht von einem Wert allein ab, sondern immer von der Kombination aller drei Parameter (wobei „Schwellenwert“ hier durchgängig bei 5 stand. Profis gehen meist von einem „Stärke“-Wert zwischen 100 und 300 aus, wenden einen „Radius“ zwischen 0,5 und 3,0 an und einen „Schwellenwert“ von 1 bis 10. Letztlich hängt die Kombination der drei Werte vom konkreten Bild ab; es sollten weder Details verloren gehen noch erkennbare Randartefakte entstehen, und die Schärfung sollte angemessen sein.
Tipp: Die Stärke bei den einzelnen Reglern nimmt von links nach rechts nicht linear, sondern logarithmisch zu – das bedeutet, dass gleich große Anstände der Werte rechts dichter beieinander liegen als links.
Betrachten wir die Kombinationsmöglichkeiten an einem anderen Beispiel. Links oben sehen Sie einen Ausschnitt aus dem Originalfoto. Rechts oben wurde mit den Werten geschärft: „Stärke“ 100, „Radius“ 2, „Schwellenwert“ 1; links unten mit 100/5/1, rechts unten mit 100/5/5. Die Version links unten ist deutlich überschärft, da nicht nur Details wie Wimpern, Augenbrauen oder Iris klarer hervortreten, sondern – unerwünscht – auch Störungen der Hautstruktur. Das wurde unten rechts durch das Anheben des „Schwellenwertes“ wieder zurückgenommen.
Tipp: Wenn Sie in Fachbüchern mitunter die Abkürzung USM finden, dann handelt es sich hierbei um eine knappe Bezeichnung des hier vorgestellten Filters durch seine Anfangsbuchstaben Unscharf-Maskierung.
Noch einmal andere Werte am selben Beispiel: Links oben „Stärke“ 50, „Radius“ 10 Pixel, „Schwellenwert“ 5, rechts oben 50/20/5, links unten 50/50/5, rechts unten 50/50/1. Bei Schärfungen für die Verwendung von Bildern am Monitor können Sie das Ergebnis nach dem beurteilen, was Sie sehen; für zu druckende Bilder kann leicht überschärft werden. Wichtig ist aber in allen Fällen: Nehmen Sie die Schärfung – mit welchen Werkzeugen auch immer – erst ganz am Ende vor; auf jeden Fall müssen Größe und Auflösung der Datei feststehen.
Tipp: Die Auswirkungen vieler Filter hängen auch stark von der Datei-Auflösung ab: Wenn „Unscharf maskieren“ in einer Datei mit 72 ppi angewandt wird, ist der „Radius“-Wert natürlich ein ganz anderer als bei 300 ppi.
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