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Gradationskurve: weiche Aufsteilung

Das ideale Bild zeichnet sich durch gute Kontraste und viele Details aus. Beides lässt sich mit der Gradationskorrektur weitestgehend erreichen.

Nachdem nun schon so viel über die Möglichkeiten des Werkzeugs „Gradationskurve“ gesagt wurde, liegt die Frage nahe, wie man denn nun damit ein Bild ideal abstimmt. Eine ideale für alle Motive passende Abstimmung gibt es natürlich nicht. Man kann aber durchaus davon ausgehen, dass das ideale Bild zwei Dinge vereinen sollte: Gute Kontraste und viele Details. Dabei lässt man die Mitten zunächst unberührt, verstärkt die Tiefen und Lichter, bis eine S-förmige Kurve entsteht. Diese wird im nächsten Schritt soweit reduziert, dass die Details in den Tiefen und Lichtern wieder sichtbar sind. Erst dann heben oder senken Sie die Mitteltöne, um die Grundhelligkeit einzustellen. Falls die Verschiebung etwas kräftiger ausfällt, müssen Sie gegebenenfalls die Lichter und Tiefen nachjustieren.
Tipp: Bei dieser Bearbeitung geht es weniger darum, Korrekturen vorzunehmen, die auch jedem Laien sofort ins Auge springen, sondern feinfühlig mit den Werkzeugen zu arbeiten, um letzte Details hervorzukitzeln, ohne auf klare Kontraste verzichten zu müssen.
Das Verfahren ist bei einem Farbbild ganz ähnlich, nur kommen hier neben der reinen Helligkeitsbestimmung auch noch Aspekte der Farbabstimmung hinzu. Wenn Sie hier die harte S-Kurve anlegen, kämpfen Sie nicht nur mit Zeichnungsverlust, sondern erhalten gleichzeitig sehr knackige Farben, die in den meisten Fällen erhalten werden sollen. Die Farbgebung steuern Sie jedoch bei Farbbildern auch erheblich über die Mitteltöne, so dass die Abstimmung von Detail-Erhalt und Farbigkeit meist mehr Anpassungsdurchgänge erfordert als bei Schwarzweißbildern.
Enzyklopädie_schmalDieser Tipp stammt aus dem Band „Farbkorrektur für Fotografen“ der Photoshop-Enzyklopädie, die Sie in unserem Webshop als e-Book kaufen können.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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