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Fotoexperiment Hightspeed-Fotografie

blende-franz-schickhuber-red-discus: Hightspeed-FotografieHightspeed-Fotografie – Ab ins Wasser und flüssige Skulpturen gestalten

Die Fotografie hat so viele Seiten zu bieten und dementsprechend garantiert sie ein grenzenloses Eldorado an nicht enden wollenden Möglichkeiten. Ein Beispiel dafür ist die Hightspeed-Fotografie – sicherlich auch deshalb, weil der Fantasie an Möglichem keine Grenzen gesetzt sind, die Aufnahme Unikate sind, und man mit ihrer Hilfe Dinge sichtbar macht, die ansonsten dem menschlichen Auge vorenthalten geblieben wären. Die Hightspeed-Fotografie verlangt nach entsprechendem Equipment. Ganz klar im Vorteil sind all jene, die über ein Kameramodell der jüngsten Generation verfügen. Ist die Kamera 4K tauglich dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, noch schneller zu den gewünschten Bildergebnissen zu gelangen. Neben einer Kamera, bevorzugt kompakte System- oder Spiegelreflexkamera, werden noch zwei, drei Blitze – die entfesselt zum Einsatz kommen oder ein Drei- oder Vierbeinstativ und ein Fernauslöser benötigt. Ein Spritzwasserschutz ist ratsam, denn dieser schützt die Kameraausrüstung vor der Flüssigkeit.

Hightspeed-Fotografie – Kameraaufbau und Einstellungen

Der Kameraaufbau ist abhängig vom verwendeten Objektiv. Da der Objektabstand auch die Schärfentiefe mitbestimmt, gilt es zu experimentieren und das Optimum zu suchen. Die Blende sollte wegen der Schärfentiefe nicht zu klein gewählt werden. Ratsam ist eine Blende von f16 – sie stellt einen guten Kompromiss zwischen Schärfe und Tiefenebene dar. Um flüssige Tropfen-Skulpturen oder in Flüssigkeit fallende Gegenstände wirkungsvoll abzulichten, gilt es, den Moment einzufrieren. Entscheidend ist hier nicht die Auslösezeit der Kamera, die bei 1/100 oder besser 1/200 Sekunde eingestellt sein sollte, sondern die schnelle Abbrennzeit des Lichtblitzes. Diese ist umso kürzer, je kleiner die Blitzleistung gewählt wird. Die Blitzleistung ist an den meisten Blitzen einstellbar und wird in der Regel als Bruch angegeben, zum Beispiel 1/8, 1/16 oder 1/32 usw. Hiermit kann dann über das Blitzlicht eine Aufnahmezeit von weniger als einer 24.000stel Sekunde erzielt werden. Um den Effekt des Blitzes zu steigern, ist es sinnvoll, die Bilder in einem abgedunkelten Raum aufzunehmen und Streulicht zu vermeiden. Die Farben und Konturen werden brillanter. Wichtig ist, auf das Zusammenspiel von Blende, ISO-Einstellung und Blitzleistung zu achten. Entsprechend des Aufbaus muss mit dem ISO-Wert gespielt werden, indem dieser beispielsweise von ISO 100 auf ISO 200 erhöht wird – das Motiv wird dann heller abgelichtet. Wichtig ist das Auslösen der Kamera über eine Fernbedienung – die Kamera von Hand auslösen, sollte man tunlichst meiden, denn das führt in jedem Fall zu Bewegungsunschärfen. Die Einzelbildauslösung ist das Mittel der Wahl – der Serienbildmodus ist nicht geeignet, da der Blitz nicht schnell genug nachgeladen wird. Wichtig ist die formatfüllende Ablichtung. Aus diesem Grund sollte der Rand des Aquariums oder der Glasschüssel nicht oder kaum sichtbar sein. Das Fokussieren (Scharfstellen) der Kamera sollte immer manuell (Stellung M) geschehen.

blende-max-striegl-begegnung-der-wassermaenner: Hightspeed-FotografieHightspeed-Fotografie – Der Reiz liegt im nicht Vorhersehbaren

Lassen wir ein Objekt in ein mit Wasser gefülltes Aquarium oder eine Glasschüssel fallen, so machen wir uns in der Regel keine Gedanken darüber, wie dieses die Flüssigkeit verdrängt. Dies ist nicht verwunderlich – ist dieser Prozess für uns auch nicht sichtbar, außer wir greifen auf die Fotografie zurück. Sie ist es, die uns den sehenswerten Verdrängungsprozess offenbart. Welchen Gegenstand man nun ins Wasser gleiten lässt, ist der eigenen Intention überlassen. Sehr beliebt ist farbenprächtiges Obst, wie beispielsweise Johannisbeeren, Kiwis, Zitronen, Tomaten. Genauso gut kann man natürlich auch Brokkoli, Nudeln, Muscheln oder andere Objekte – wie Wasser selbst – ins Wasser befördern: Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Bei Letztgenanntem erhält man einmalige, flüssige Skulpturen, deren Tanz oberhalb der Wasserfläche nicht vorhersehbar ist.

blende-roman-lehnhoff-tropfen-auf-tropfen: Hightspeed-FotografieViskosität der Flüssigkeit A und O

Lohnenswert ist das Spiel mit der Viskosität der Flüssigkeit, denn diese hat erheblichen Einfluss auf die Bildwirkung beispielsweise dann, wenn man einen Tropfen auf die Oberfläche fallen lässt. Man kann die Viskosität des Wassers im Aquarium verändern und/oder der Flüssigkeit, die man auf die Wasseroberfläche tropft. Gerade wenn ruhigere Formen mit wenigen Spritzern gewünscht sind, dann sind Zusätze wie beispielsweise Xanthan Gum oder Guarkernmehl notwendig. Vorteil von Letztgenanntem ist, dass man es gut dosieren kann. Empfohlen wird, die zu tropfende Flüssigkeit schon am Abend mit Guarkernmehl anzusetzen. Je nach gewünschter Viskosität muss man für ein mit Wasser gefülltes Schnapsglas einen gestrichenen Kaffeelöffel mit Guarkernmehl einplanen. Wichtig ist, das Mehl beim Ansatz gut einzurühren. Am nächsten Tag sollte man – ohne die Flüssigkeit erneut zu rühren – sie filtern, damit die Flüssigkeit schön klar ist und man kleine Mehlkörner ausschließen kann.

Flüssigkeit – Es muss nicht unbedingt Wasser sein

Hinsichtlich der Flüssigkeit sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Man kann sich für Wasser entscheiden oder aber auch für Rotwein oder beispielsweise Milch. Gerade Einsteiger in dieses fotografische Themengebiet sei die Milch nahegelegt. Sie hat eine höhere Viskosität und bewegt sich nicht ganz so schnell wie beispielsweise Wasser. Interessant ist auch das Experiment mit Lebensmittelfarbe oder Tinte – dies ist natürlich aber auch abhängig von der eigenen Intention.

Der Hintergrund

Die Bildwirkung in der Hightspeed-Fotografie wird natürlich maßgeblich vom Hintergrund bestimmt. Für welchen man sich entscheidet, hängt vom Objekt ab, das zu Wasser gelassen wird. Vor schwarzem Hintergrund sind gelbe und auch rote Objekte immer sehr reizvoll. Hat es einem die Tropfenfotografie angetan, so bietet sich das Spiel mit farbigen Folien vor den Blitzen an.

Quelle: prophoto-online.de

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3 Kommentare

  1. »Neben einer Kamera … werden noch zwei, drei Blitze … oder Vierbeinstativ und ein Fernauslöser benötigt.«

    Ah ja, ein Vierbeinstativ. 🙂
    Für Stereoaufnahmen, weil die so schön von links nach rechts kippeln können? Dem Gag von NOVOFLEX aufgesessen oder einfach nur falsch abgeschrieben?

    1. Wohl eher ein Schreibfehler. Sollte lauten: „oder ein Drei- oder Vierbeinstativ“. Ob das Novoflex QuadroPod eine Lachnummer ist, muss jeder für sich entscheiden. Ein Dreibeinstativ tut es in der Regel aber auch.

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