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Fokuspunkt-Anzeige-Plug-in für Lightroom Classic

Falls es Sie im Nachhinein interessiert, wie und wo Ihre Kamera scharf gestellt hat, können Sie das mit dem kostenlosen »Focus points«-Plug-in in Lightroom Classic kontrollieren. Jetzt werden auch alle Nikon-Z-Kameras unterstützt. Olaf Giermann hat sich das einmal angeschaut und die englischen Instruktionen für Sie übersetzt.

Per Plug-in die Fokuspunkte und alle Metadaten in Lightroom Classic sehen. © Olaf Giermann
Per Plug-in die Fokuspunkte und alle Metadaten in Lightroom Classic sehen. © Olaf Giermann

Funktionalität

Womit Sie es zu tun haben:

  • ein Open-Source-Plug-in für Lightroom Classic (Thread im DSLR-Forum)
  • es unterstützt Windows und Mac sowie eine Vielzahl von Kamera-Marken
  • die neueste Version unterstützt auch die komplette Z-Serie von Nikon
  • Die Fenster des Plug-ins rufen Sie im Bibliotheksmodul von Lightroom Classic über »Bibliothek > Zusatzmoduloptionen« auf.

Fenster: Fokuspunktanzeige

Je nach gewähltem Autofokusmodus gibt es verschiedene Visualisierungen der ausgewählten Fokuspunkte und deren Status:

Bei fast all meinen Bildern sehe ich übrigens nur die zweite Option, da ich entweder per Einzelfeld-Vorauswahl oder über Continous-Focus und 3D-Tracking plus Schwenken fokussiere. Aber zum Glück habe ich ein Foto gefunden, bei dem ich die automatische Mehrfeldauswahl (und fälschlicherweise Gesicht/Augen-Erkennung für Menschen) aktiviert hatte. Denn hier sieht man schön exemplarisch die aktiven Fokuspunkte und deren Status als „Ist scharf“.

Das Plug-in zeigt, wo die Kamera scharf gestellt hat. <br/>© Olaf Giermann
Das Plug-in zeigt, wo die Kamera scharf gestellt hat.
© Olaf Giermann

Nur zur Sicherheit, obwohl das jedem klar sein sollte: Selbstverständlich kann kein Plug-in der Welt erkennen, worauf Sie fokussiert hatten, wenn Sie den Fokus etwa per Mittelfeld-AF-Punkt festlegen und dann die Kamera mit Fokus-Sperre schwenken. Denn dann zeigen die Metadaten natürlich nach wie vor den mittleren AF-Punkt als »Fokussiert« an.

Bei dem Plug-in geht es um das Analysieren des Fokusverhaltens einer Kamera, wenn Sie den Fokuspunkt automatisch erkennen lassen oder ihn manuell an die gewünschte Stelle schieben.

Fenster: Umfassende Metadatenanzeige

Hier finden Sie bei Bedarf wirklich ALLE Metadaten inklusive der Maker Notes (unter anderem die Fokus-Distanz), von denen Lightroom Classic nur einen Bruchteil anzeigt.

Meine Wermutstropfen bei dieser coolen Erweiterung

  1. Man muss die Fenster des Plug-ins für jedes Foto erneut über »Bibliothek > Zusatzmoduloptionen« aufrufen. Es gibt keine Möglichkeit, zum nächsten Bild weiterzuschalten oder die Fokussierung mehrerer Bilder zu vergleichen.
  2. Ich fände es toll, wenn man die Fokusspunktanzeige und die Metadaten mit nur einem Befehl aufrufen und beides gleichzeitig sehen könnte. Dafür wäre auch auf einem kleinen 13-Zoll-Display genug Platz und würde nur noch einen einzigen Befehl zum Aufrufen des Plug-ins erfordern.
  3. Für das Erkennen der Fokuspunkte und die Anzeige der Metadaten muss das Laufwerk mit den Originaldateien angeschlossen sein. Vorhandene Smartvorschauen reichen nicht aus, da Lightroom Classic bei diesen offenbar nicht alle notwendigen Metadaten speichert.
  4. Ganz persönlich gesehen: Meine ehemalige D800 wird unterstützt, die D850 nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Metadaten da so sehr unterscheiden würden. Aber vielleicht kann der Entwickler daran noch drehen (?).

Installation

Ich habe für Sie die englische Installationsanleitung ersetzt und um Screenshots und ergänzende Beschreibungen ergänzt:

  1. Klicken Sie auf der Download-Seite (GitHub) auf den grünen Button und dann auf »Download ZIP« (Größe: ca. 28 MB):
  1. Entpacken Sie das Zip-Archiv und benennen Sie den Ordner von „focuspoints.lrdevplugin“ in „focuspoints.lrplugin“ um.
  1. Verschieben Sie den Ordner „focuspoints.lrplugin“ an den Ort, an dem Sie normalerweise Ihre Lightroom-Plug-ins aufbewahren. Standard sind diese Pfade:

Mac:
»Macintosh HD › Benutzer > Benutzername › Library › Apolication Support › Adobe › Lightroom › Modules«
PC:
»C:\User\AppData\Roaming\Adobe\Lightroom\Modules«

  1. Öffnen Sie Lightroom Classic und gehen Sie zu »Datei > Plug-in-Manager«. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche „Hinzufügen“ und wählen Sie den Ordner aus.
    Dieser Schritt ist übrigens überflüssig, falls Sie den in Schritt 3 genannten Standardpfad als Speicherort für das Plug-in benutzt haben. Starten Sie in dem Fall einfach Lightroom Classic neu, falls das Programm während der Installation geöffnet war.

Aufruf des Plug-ins

Ist ein Foto selektiert, rufen Sie in der »Bibliothek« von Lightroom Classic im Menü »Bibliothek > Zusatzmoduloptionen« entweder »Show Focuspoint« oder »Show Metadata« auf. Im »Entwickeln-Modul« finden Sie die Plug-in-Befehle ebenfalls – aber entsprechend der offensichtlich völlig verrückt zusammengewürfelten Benutzeroberfläche von Lightroom Classic ganz woanders: nämlich unter »Datei > Zusatzmoduloptionen«.

Fazit

Zum Kennenlernen, Testen und Überprüfen einer Kamera ist das Plug-in praktisch. Während ich bei meinen früheren digitalen Spiegelreflexkameras mitunter (genauer gesagt: bei zwei gekauften Objektiven) noch Probleme hatte, weil deren Phasen-Autofokus von der Abstimmung zwischen Kamera und Objektiv abhing, habe ich mit meinen spiegellosen Z-Kameras bei statischen Motiven unabhängig vom Objektiv dank Kontrastfokus praktisch keinerlei Fehlfokus mehr.

Anders sähe es aus, wenn ich Funktionen wie Subjekt-, Objekt-, Gesichts- und Augen-Erkennung oder das Tracking schneller Bewegungen testen wollen würde.

Generell würde ich mir wünschen, dass man das Plug-in permanent ein- oder ausschalten könnte und es kein Extrafenster bräuchte. Aber das sind wohl technische API-Anforderungen, die nur Adobe und nicht ein Entwickler lösen kann.

Kurz: Ein nützliches, kostenloses Plug-in, um die Fokuspunkte und Metadaten umfassend innerhalb von Lightroom Classic inspizieren zu können.

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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