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10 Tipps fürs Aufhellblitzen

Bis dass der Tod uns scheidet
© Blende, Nico Straube, Bis dass der Tod uns… Kamera: Nikon D5100 Objektiv: Nikon AF-S Micro Nikkor DX 85mm 1:3.5G ED VR Blitz: Yongnuo YN-560 II Speedlite

Im Herbst und Winter, wenn die Sonne tief steht, lassen sich zauberhafte Porträts fotografieren. Aber wer die Lichtstimmung einfangen möchte, muss auch sein Hauptmotiv vor dem Hintergrund ins rechte Licht setzen. Voraussetzung dafür ist ein Blitz und noch besser ist es, wenn die Kamera zumindest die Möglichkeit bietet, einige Einstellungen am Blitz per Hand vornehmen zu können. Es empfiehlt sich deshalb, entweder ein Systemblitzgerät oder gar einen Blitz aus dem Fotostudio einzusetzen. Nachfolgend einige Tipps, die das Aufhellblitzen einfacher machen.

  1. Machen Sie sich zuerst einmal grundsätzlich Gedanken über das Licht. Wie hell soll was werden, was ist das Hauptmotiv und wie hell oder dunkel soll es im Vergleich zum Hintergrund werden? Und wie hell oder dunkel soll es ums Hauptmotiv herum werden?
  2. Gehen Sie maßvoll vor. Es macht keinen Sinn, mit voller Blitzleistung gegen den hellen Hintergrund ankämpfen zu wollen. Moderne Blitzgeräte haben meist ordentlich Leistung, da braucht es selten die volle Blitzleistung. Fotografieren Sie lieber mit offener Blende und möglichst kurzer Verschlusszeit, um so einen zumindest etwas unscharfen Hintergrund zu erhalten. Manche Kameras können Blitzaufnahmen mit bis zu 1/250 Sekunde aufnehmen, wenn die Zeit noch kürzer werden soll, ist das meist nur mit einem Zentralverschluss-Objektiv möglich.
    Elbsandsteingebirge
    © Blende, Silvana Schäfer, Elbsandsteingebirge Aufgenommen um kurz nach 06.00 Uhr bei der Bastei in Pirna. Dieses prächtige Farbenspiel und der aufsteigende Nebel haben mich fasziniert. Brennweite 18 mm Blende F/14 Iso 100 Ohne Blitz Zeitautomatik
  3. Vergessen Sie die Regel, dass die Sonne im Rücken des Fotografen sein muss. Das war ganz, ganz früher mal richtig, als Filme noch wenig Empfindlichkeit hatten und Objektive sehr empfindlich für Streulicht waren. Sie erhalten bessere Bilder mit mehr Tiefe, wenn Sie gegen die Sonne fotografieren oder das Hauptlicht seitlich einfällt.
  4. Wenn Sie eine warme Herbststimmung im Bild haben wollen oder einen traumhaften Sonnenuntergang, denken Sie daran, dass ein Blitzgerät möglicherweise eine andere Lichtfarbe bringt. Fotografieren Sie deshalb im RAW-Format und legen Sie hinterher die Farbtemperatur fest. Sonst kann es passieren, dass Sie ein Bild erhalten, in dem die Sonne im Hintergrund schön heimelig aussieht und die Person im Vordergrund die Gesichtsfarbe eines Geistes hat.
  5. Denken Sie daran, dass Haut glänzt, insbesondere wenn sie direkt von der Sonne angestrahlt oder von einem Blitz beleuchtet wird. Das Zaubermittel dagegen heißt Puder und wenn Sie die Möglichkeit haben, dann setzen Sie es ein.
  6. Vermeiden Sie frontale Beleuchtungen, wenn immer möglich. Das gilt für die Mittagssonne genauso wie für das Licht aus einem Blitzgerät. Wenn Ihr Kamerasystem entfesseltes Blitzen ermöglicht, dann nutzen Sie dieses auch. Licht, das von schräg oben einfällt, lässt Gesichter wesentlich plastischer erscheinen. Vermeiden Sie Licht von unten, es sei denn, Sie wollen unheimliche Fotos machen.
  7. Egal, aus welcher Richtung die Hauptlichtquelle kommt: Achten Sie auf Schatten. Der Nasenschatten beispielsweise sollte keinesfalls bis zum Mund herunter reichen. Setzen Sie im Bedarfsfall den Blitz an eine andere Stelle oder drehen Sie Ihr Modell gegen die Sonne.
  8. Spielen Sie mit der Belichtungszeit. Wenn Sie nachts oder in der Dämmerung fotografieren, kann es besser sein, Sie nutzen eine lange Belichtungszeit, um mehr vom Umgebungslicht einzufangen. Vielleicht müssen Sie die Leistung des Blitzes deutlich reduzieren, damit Sie nicht ein helles Gesicht vor schwarzer Nacht haben.
    Walnuss
    © Blende, Benedikt Ihnen, walnuss Angeleuchtete Walnuss von einem Aufsteckblitz – Im Hintergrund ist ein Acker
  9. Vor allem, wenn Sie die erleuchtete Silhouette einer Großstadt als Hintergrund haben, denken sie daran, dass Sie vielleicht eine Sekunde oder länger belichten müssen. Ihr Fotomodell wird trotzdem kaum verwackeln, es wird ja vom Blitz aufgehellt. Damit auch der Hintergrund nicht verwackelt, setzen Sie ein Stativ ein. Es gehört ins Gepäck, sobald es dämmert.
  10. Wenn Sie bei der Blitzleistung gespart haben, sparen Sie nicht bei den Bildern. Drücken Sie ein paar Mal mehr ab. Das Vorschaubild auf dem Kamera-Display kann täuschen, machen Sie ein paar Bilder mit unterschiedlicher Belichtung. Denken Sie daran, dass Sie für RAW-Dateien mehr Speicherplatz brauchen und für Langzeitbelichtungen vielleicht auch mehr Akku-Leistung. Für beides ist eine Reserve immer empfehlenswert.

 

Quelle: prophoto-online.de

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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