Autoreportage: Eine Reise in die Vergangenheit
Wenn man ein neues Magazin über alte Autos an den Kiosk bringen will – was liegt da näher, als eine alte Autoreportage über die damals neue Corvette C2 von älteren Männern mit neuem Leben füllen zu lassen? Christoph Künne durfte bei einem solchen Projekt den Part des Fotografen übernehmen.
Vermutlich kennen Sie ihn nicht, den Fritz B. Busch. Er gilt zwar auch heute noch als Gottvater der Motor-Journalistik, aber seine große Zeit hatte er vor einigen Jahrzehnten.
Um das Folgende besser verständlich zu machen, will ich ihn mit einem kurzen Zitat vorstellen, in dem er einen Beschleunigungsvorgang in der Corvette C2 beschreibt: „Es ist, als hätten Sie sich aus Versehen auf der Mündung eines Granatwerfers niedergelassen, ohne auch nur entfernt zu ahnen, dass er im nächsten Augenblick losgeht. Die Sache ist so überwältigend, dass Sandra Milo, Fellinis Star in ‚Achteinhalb‘, und im Übrigen ein außerordentlich angenehmes Mädchen, immer noch einmal von mir abgefeuert werden wollte. Da sie sich dabei an meinem rechten Knie festhielt, sah ich keinen Anlass, die Demonstration (…) abzubrechen.“
Auch wenn mancher und vor allem manche das heute mit einer gewissen Fassungslosigkeit lesen dürfte – zu Fritz B. Buschs Zeit war das der Sound, mit dem man Millionen begeistern konnte. Millionen? Kein Scherz, denn die Geschichte, um die es hier geht, erschien 1963 in der Illustrierten Stern, die seinerzeit 2,5 Millionen Leser fand – wöchentlich!
Im Rahmen einer Serie über Traumwagen fuhr Fritz B. Busch mit einer signalroten Corvette 2 Sting Ray und dem Fotografen Michael Friedel von Antwerpen über Saint Tropez nach Rom und über Portofino zurück nach Antwerpen. Seinen Bericht zu dieser Tour de Force veröffentlichte er als zehnseitige, schwarzweiß bebilderte Reportage, die vielen heutigen Auto-Journalisten als Bravourstück der goldenen Jahre ihres inzwischen vom Bedeutungsverlust bedrohten Metiers gilt. Diese Geschichte ist förmlich exemplarisch dafür, wie man sich inzwischen an den Journalismus vergangener Tage erinnert: Die Autoren hatten viel Zeit für ihre Stories, man ließ sie machen, sie durften erst etwas erleben, bevor sie mit dem Schreiben anfingen, und die Budgets für gute Geschichten waren schier unerschöpflich. Kurz: Es ging um gelebte Inhalte und Stress war ein Fremdwort. Aber war das damals alles wirklich so fröhlich, lebenslustig und vor allem wahr, was dem Millionenpublikum da präsentiert wurde? Wir sind auf eine etwas ungewöhnliche Spurensuche gegangen und haben dafür die Uhr über 60 Jahre zurückgedreht.
Der Plan
Natürlich ist eine solche Aktion, die allein schon von der Fahrzeit her über eine Woche dauern dürfte, heute eigentlich utopisch. Das Magazin „American Classics“, für dessen deutschen Erstausgabe-Titel die Geschichte entstand, wird vielleicht ein Hundertstel der damaligen Leserzahl erreichen. Wenn alles gut läuft. Entsprechend schmal ist das Budget, das dennoch für so eine Nischen-Publikation geradezu fürstlich ausfällt.
Fritz B. Busch ist zum Zeitpunkt unserer Reportage bereits seit sieben Jahren tot, sein Fotograf Friedel hingegen lebt noch. Für unsere Geschichte sprechen wir mit ihm und anderen, die dazu noch etwas sagen können. Wir reisen mit einer Corvette von Berlin nach Italien an den Lago Maggiore und zurück. Der Plan ist, zu überprüfen, was von dem, das Busch in seiner Reportage so wortgewaltig beschreibt, heute noch erlebbar ist, wenn man mit einem auch für moderne Verhältnisse hochmotorisierten roten Stachelrochen aus Stahl in das Land der Sportwagen-Liebhaber fährt.
Alte Autos wollen gefahren werden
Tag eins, 10 Uhr: Zunächst fahren wir in einem Citröen XM, der schon bessere Tage gesehen hat, von Hamburg nach Berlin, um die Corvette im dortigen Meilenwerk abzuholen.
14 Uhr: Der Sting Ray, wie die Corvette ihrer fließenden Form wegen benannt wurde, steht zwar auf seinen Rädern, als wir ankommen – aber die Räder stehen nicht auf der Straße, sondern festgezurrt auf einem Trailer. Dieser Umstand erzeugt großen Unmut beim für diese Geschichte zuständigen Autoreporter Knut Simon, den wir im Folgenden einfach den „Schreiber“ nennen wollen. „Wir können uns ja gar nicht über die ganze Strecke in das Auto eingrooven“, beklagt er.
Freude kommt dagegen bei mir auf, dem für diesen Job angeheuerten Fotografen. Ich hatte meinen Busch vorab studiert und wusste daher, der Sting Ray ist ein „Auto für glasharte Männer! Auch was die Sitze betrifft, die nur so aussehen, als wären sie gut. Man sitzt sich krumm und lahm auf ihnen“. Weil die Corvette auf dem Transporter bleibt, fahren wir – zumindest die ersten 700 Kilometer – mit Sicherheitsgurt und dem Minimalkomfort eines nur wenige Jahre alten Fiat Dukato.
23 Uhr: Ankunft in Bad Tölz, der ersten Etappe. Schreiber und Fotograf setzen sich auf die Raucherterrasse des Hotels, das seine Rezeption schon um 20 Uhr geschlossen hatte, und resümieren bei einer – an den Gewohnheiten Fritz B. Buschs orientierten – Gute-Nacht-Pfeife den Erlebnisreichtum des ersten Tages. Auch eine Form von Eingrooven.
Der Fotograf erinnert sich (nicht)
Tag zwei, 10 Uhr: Unser Besuch bei dem ausgesprochen fit wirkenden damals 82-jährigen Michael Friedel fängt gut an. Er zeigt uns die originalen Kontaktbögen der Schwarzweiß-Negative, die auf der Tour entstanden sind. Leider erinnert er sich nicht mehr an diese Geschichte. Erstaunlich, denn in Autoreporterkreisen hat sie aus verschiedenen Gründen noch heute einen Ruf wie Donnerhall. Aber zumindest an die achtteilige Serie, in der die Story erschien, kann er sich erinnern. Sie hätten die natürlich stramm durchgeplant, erzählt er. Soweit zum Thema Zeitdruck. Mehrere Fahrzeuge parallel getestet, na ja, „aber Tests waren das ja eigentlich gar nicht – eher so Feuilleton.“
Woran er sich noch gut erinnern kann, sind die Streckenplanungen: Immer ging es zu Orten, mit denen die Leser etwas anfangen konnten. Der schiefe Turm von Pisa, das Atomium in Brüssel, der Dom von Mailand („Diese damals supermoderne Form des Autos und der verschnörkelte Hintergrund – was für ein Kontrast“). Aha, so war das also mit den Inhalten.
Der Schreiber fragt ängstlich: „Stimmt es, dass der Busch immer was mit den Mädels hatte?“ „Ach Unsinn“, lacht der alte Fotograf. „Der war doch so bieder. Und auch gut verheiratet. Nicht mal getrunken hat er. Dafür war er aber immer korrekt gekleidet und pünktlich.“ Auch die Schauspielerinnen aus den Artikeln hätte er, der Fotograf, organisiert. Alle zweite Reihe – aber, weil er so oft in Rom zu tun hatte, kannte er ein paar von ihnen näher. „Die sollten dann mit solchen Auftritten fürs deutsche Publikum Gesichtspflege betreiben. Dem Busch war es egal, wohin es ging, der wollte nur fahren.“ Unsere sorgfältig gehegten Illusionen verpuffen an Friedels Küchentisch wie die Kohlenstoffbläschen in den Mineralwassergläsern vor unseren Nasen.
13 Uhr: Besuch im Fritz-B.-Busch-Museum, das schon lange nicht mehr so heißt, in Wolfegg. Hier hatte sich der große alte Mann des Motor-Feuilletons 1973 in einer fürstlichen Remise sein persönliches Museum gebaut und es genutzt, um den Charme alter Autos – ganz gegen den Zeitgeist und lange vor dem Oldtimer-Boom – an die junge Generation weiterzugeben. Immerhin, so ein privates Automuseum lässt darauf schließen, dass man mit dem Schreiben damals viel Geld verdienen konnte.
14 Uhr: Unser Auftraggeber stößt zu uns, der designierte Chefredakteur des neuen Oldtimerblattes. Nach kurzer Führung durch das Museum zum neuerlichen „Eingrooven“ befreien wir zu dritt die Corvette von ihren Fixierbändern und fahren weiter.
16 Uhr: Ein kurzer Abstecher zu Buschs Haus bei Wolfegg. Es liegt einsam, wir blicken auf einen großen Bau im Stil der 70er, der ganz allein auf drei Hektar Fläche steht. Buschs Witwe können wir nicht aufsuchen, sie ist zu alt und zu krank für solch eine Aufregung. Schade.
Eine Tochter rettet das Ansehen ihres Vaters
Tag zwei, 17 Uhr: Pünktlich treffen wir Buschs Tochter auf dem Parkplatz des Lindauer McDonalds und ziehen weiter zu einem Hotel in Bregenz, wo wir von der Terrasse aus ein eindrucksvolles Unwetter über dem Bodensee beobachten. Aber natürlich ging es bei unserem Treffen nicht ums Wetter, sondern um Fritz B. Busch: Brancheninterna, Personalien in den Verlagen, Animositäten und natürlich die wichtigen Fragen zur Reportage: Wie war das nun mit den Mädels und dem Herrn Papa? Der Friedel hat gesagt … „Stimmt natürlich alles nicht, was der sagt. Hat wohl nicht so genau hingeschaut“, behauptet seine Tochter. Ein ganz Wilder war der Herr Papa, wie in seinen Geschichten. Sah ja auch gut aus. Und Gelegenheiten, die Hand vom Schaltknüppel auf schlanke Beine und weiter gleiten zu lassen, gab es reichlich.
Aufatmen. Der Ruf des Womanizers scheint gerettet. Meine Begleiter sind erleichtert, ich bleibe skeptisch. Aber ich bin ja auch kein so großer Busch-Afficinado.
Und dann trieb uns noch eins um: In der Geschichte beziehungsweise in einem zweiten Teil, der später in einem Buch veröffentlicht wurde, spielt Pietro eine Rolle. Ein Junge, den Busch aus lauter Gutherzigkeit von Portofino mit zurück nach Antwerpen nahm, wo er als Schiffsjunge anheuern sollte. Gab es Pietro wirklich? War Busch mit dem italienischen Fischer, dem Opa von Pietro, befreundet? Buschs Tochter winkt ab: Wahrscheinlich alles literarische Freiheit. Autsch. Soviel zum Thema Wahrheit.
20 Uhr: Die Corvette kommt ins Parkhaus, wir überlegen, wie es weitergehen soll. Was wollen wir eigentlich sehen? Rom ist weit, Pisa auch, Portofino bleibt eine Option. Vor dem Dom zu Mailand parken? Heute sind da wahrscheinlich zu viele andere Autos, die das Bild stören. Und eigentlich geht es ja ums Kurvenfahren – also Google Earth aufgemacht und die Strecke angeschaut. Sie sieht gut aus, wie sie sich so zwischen den Bergen dahin schlängelt.
Über die Berge …
Tag drei: Wir starten früh, stellen aber schnell fest, dass die Strecke, auf die uns das Navi schickt, zwar über die Dörfer führt, aber keinerlei fotografischen Charme besitzt. Der ist in Navigationssystemen als Suchoption nicht angelegt. Zumindest nicht in denen unserer Smartphones. Auch der mitgeführte Shell-Atlas bietet keine Hilfe. Was tun? Der Auftraggeber entscheidet: „Auf die Autobahn, am San Bernardino runter und dann über den alten Pass nach Italien.“ Auf der Strecke gäbe es Landschaften wie im „Curves“-Magazin.
Recht hat er. Wir inszenieren die Corvette in dieser großartigen Landschaft. Fahren bergauf, bergab, mit dem Begleitfahrzeug vorweg, warten, fahren hinterher, um hier ein paar Kurven fürs Bild zu nehmen und dort nochmal. Oben auf dem Pass steht eine einsame Gastwirtschaft. Noch eine Car-to-car-Szene, eine müssen wir noch machen, dann ist die 32-Gigabyte Karte vollfotografiert.
Zurück zum Wirtshaus, Daten sichern. Der Fotograf holt noch schnell die Festplatte für das zweite Backup aus dem Begleitfahrzeug, da sieht er den Schreiber am Straßenrand stehen. Und winken. Neben der Corvette. Weil es kalt ist, winkt er zurück und geht wieder in die warme Gaststube, schickt den Auftraggeber hinaus zum Schreiber. Und sichert Daten. Und bearbeitet schon mal ein paar Fotos. Und isst ein Salamibrot. Und trinkt einen Kaffee. Und irgendwann kommt der Schreiber in die Wirtsstube. Er ist verschmiert und verstimmt und sagt: „Das Rad vorne rechts ist abgefallen.“ Ein Splint war weg. Einer der den Zentralverschluss sichern sollte.
Der Wirt hilft, seine asiatische Frau zetert deswegen lautstark. Nach einer Stunde, die mit Basteln, Fluchen, Telefonieren und im eiskalten Wind weiter Basteln vergeht, ist das Rad gesichert. Der Auftraggeber, der angesichts des Schadens ein frühes Ende seiner eigentlich noch nicht begonnenen Karriere befürchtet, hat sich auch wieder im Griff. Wir machen uns vorsichtig auf die Abfahrt.
Weiter gehts mit Car-to-Cars, aber der Schreiber – er ist Ernährer einer vielköpfigen Familie – kommt nach diesem kurzen Blick ins Auge des Todes nicht mehr so recht in Stimmung. Auf halber Höhe stellt sich heraus: Der aus einem Nagel gefeilte provisorische Splint ist weg. Jetzt brauchen wir professionelle Hilfe. Ein Fernruf in Richtung der Schweizer Schwesterorganisation des ADAC beschert uns, nach zwei Stunden unaufgeregter Landschaftsbetrachtung und unzähliger Detailfotos des Corvette-Designs, den Techniker Tomaso.
Tomaso kann nur italienisch, hat aber einen gut gerüsteten Werkstattwagen und ein Mobiltelefon dabei. An dessen Verbindungsende spricht der auf Oldtimer spezialisierte Kollege leidlich Deutsch. Man radebrecht. Dann ist Tomaso gebrieft, ganz in seinem Element und spickt gleich beide Vorderradnaben mit insgesamt acht handgefeilten Splinten. Er gibt uns noch Geleitschutz nach Bellinzona.
Dort angekommen, die letzte Probe: Das 8-fach-Provisorium hat gehalten. Das passt also. Nur zieht inzwischen die Bremse einseitig, der Leerlauf liegt bei 2500 Touren, der Motor sprotzt, ein Klappscheinwerfer klemmt und die Kupplung stinkt. Keine Gründe zum Verzweifeln, wir sind leidgeprüfte Altwagenfahrer, tanken und machen uns in der Dunkelheit auf den Weg an den Lago Maggiore. Der Tag endet in einem Hotel am Seeufer mit mondbeschienenem Nachtblick aufs lustig plätschernde Wasser, 20 Grad, Pizza, Rotwein, Dolci – Urlaub?
… an den See
Tag vier, 7 Uhr: Sonnenaufgang, schnell zur Corvette, die vom Parkplatz aufs Wasser und in die Sonne blickt. Die Vegetation daneben muss mit aufs Bild, der schnöde Golf VI auf der anderen Seite lieber nicht.
Dann frühstücken, jenseits der Uferstraße, am Wasser, in der Bar „Hemingway“. Wurde Fritz B. Busch nicht auch mit dem verglichen? So in Sachen literarische Qualität? Egal, die warmen Croissants, das leichte Lüftchen und der italienische Kaffee schalten das Hirn auf Dolce Vita. Jetzt einfach nur sitzenbleiben, Espresso trinken und rauchen, bis die Sonne wieder untergeht. Doch stattdessen geht es weiter am See entlang, auf der Suche nach italienischen Motiven, die an das deutsche Sehnsuchtsland der 60er Jahre erinnern.
10 Uhr: „Wenn Sie einmal mit einem feuerroten Sting Ray in Rom herumfahren und sich damit spät am Abend schrittweise über die Via Veneto schieben, erst dann, o Freund, kriegen Sie einen ungefähren Begriff davon, wie viele Mädchen es auf der Welt gibt, die Zeit für Sie haben!“ So klingt das Corvette-Fahren bei Fritz B. Busch. Wir machen den Praxis-Check: Das Ergebnis ernüchtert.
Ganz gleich, ob wir mit lautem Motorhusten Gas geben oder einfach nur feuerrot-elegant ganz langsam durch die kleinen Orte flanieren, keine der jungen Italienerinnen, an denen wir vorbeifahren, hebt für uns und unser schönes Auto auch nur den Blick von ihrem Smartphone-Bildschirm. Nun, vielleicht waren wir einfach zu früh dran? Oder wir sind noch zu weit weg von Rom.
12 Uhr: Der nächste Test: Laut Busch lässt der männliche Italiener alles stehen und liegen, wenn er einen roten Sportwagen sieht. Wir machen die Probe aufs Exempel, fahren vor ein Café, parken den Wagen auf der Straße – und: es stimmt!
Nach zwei Minuten stehen drei Männer mittleren Alters um den Wagen herum, fachsimpeln, lobpreisen, erzählen gestenreich Geschichten, fragen nach Zahlen. Alle sind sich einig, das verstehen wir auch ohne große Italienischkenntnisse: „Bella Macchina!“
14 Uhr: Das Abschlussfoto steht, der Wagen in der Seitenansicht auf der Promenade, perfekt eingeparkt zwischen zwei Eisenpfählen. Da kommt der Schreiber auf den Gedanken, wir müssten es Busch gleichtun und eine junge Dame ansprechen, damit sie vor dem Auto posiert. Blöde Idee, die jüngste Dame, die während der letzten halben Stunde hier durchkam, war Mitte 50.
Aber wir warten – und warten. Unzählige Rentner später kommt eine, die um die 40 Jahre jung ist – und sie ist willig. Natürlich nur für ein Foto. Okay, dann haben wir das auch. Wahrscheinlich sind die vielen jungen Italienerinnen, von denen Busch so schwärmte, heute verhindert.
17 Uhr: Wir wollen gerade los, da erscheint ein Mann mit seinem Sohn. Der Junge fragt nach Details, fragt nach Zahlen, will alles ganz genau wissen, möchte den Motor in Augenschein nehmen, macht Handyfotos und glüht förmlich vor Leidenschaft. Seinem Vater ist das etwas peinlich und er erklärt uns entschuldigend, er wüsste auch nicht, woher sein Spross Pietro diese Liebe zu amerikanischen Autos habe. Wir schauen uns an, in den Augen meiner Mitstreiter sehe ich den Ansatz von Tränen der Rührung.
Es gibt es ihn also doch, den Pietro, und wir haben ihn gefunden. Er sieht auch fast genau so aus wie der Junge auf der Zeichnung des (längst vergriffenen) Fritz B. Busch-Buches „Bob und seine Autos“, das seit Tagen die Mittelkonsole der Corvette ziert. Meine beiden Mitstreiter strahlen jetzt vor Glück. Pietro auch, als ihm sein Papa erlaubt, in der Corvette auf eine Grand-Tour durch den Ort chauffiert zu werden. Nach 30 Minuten sind die beiden zurück. Unser Pietro musste glücklicherweise nicht weiter nach Antwerpen gefahren werden.
Die Story ist einfach prima, hat mir sehr gut gefallen 👍👍👍.
Danke dafür.
Gruß
Rainer