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Nikon Z f – spiegellose Vollformatkamera im Retro-Design

Nikon Z f – spiegellose Vollformatkamera im Retro-Design

Schon vor drei Wochen hat Michael J. Hußmann darüber berichtet, dass die Nikon Z f kommt – jetzt hat der Hersteller die spiegellose Vollformatkamera im Retro-Design offiziell angekündigt. So wie bereits die Nikon Z fc orientiert sich auch die neue Vollformatkamera an der analogen Spiegelreflexkamera FM2. Zu den übernommenen Details zählen die aus Magnesium gefrästen Einstellräder, der Auslöser und das Nikon-Logo aus den 1970er Jahren. Technisch hat die Nikon Z f aber sehr viel mit den Topmodellen Z8 und Z9 gemeinsam. Fotografen können bei der Nikon Z f zwischen der komplett schwarzen Standard-Version und sechs verschiedenen Farbvarianten wählen.

Die Nikon Z f ist mit einem Vollformat-CMOS-Sensor mit 24,5 Megapixeln und dem darauf abgestimmten Bildverarbeitungs-Prozessor EXPEED 7, der auch in der Z8 und Z9 verbaut ist, ausgestattet. Der leistungsfähige Prozessor ermöglicht eine hohe ISO-Empfindlichkeit von ISO 100 – 64 000, eine 5-Achsen-Bildstabilisierung mit bis zu 8 Belichtungsstufen sowie Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern/s. Auf dem Prozessor werden zudem die Deep-Learning-AF-Algorithmen für Erkennung von 9 Motivarten ausgeführt.

Eine echte Neuerung ist der Fokusmessfeld-VR der Kamera, der die Unschärfe rund um das Fokusmessfeld unterdrückt. Dafür wird das Bild nicht einfach mittig stabilisiert, sondern durch das VR-System am aktiven Fokusmessfeld ausgerichtet, egal ob man am äußeren Bildrand fokussiert oder ein schnell bewegtes Motiv durch den AF verfolgen lässt. Bei Filmaufnahmen lässt sich der kamerainterne Sensor-Shift-VR mit dem elektronischen VR kombinieren, um ruckelfreie Freihandaufnahmen zu machen.

Als erste Nikon-Z-Kamera, die die Z f eine Pixel-Shift-Funktion, die bis zu 32 Belichtungen zu ultra-hoch aufgelösten, scharfen Bildern kombiniert. Die Funktion eignet sich für Aufnahmen von unbewegten Motiven. Wenn man eine Verschiebung um ein Pixel wählt, lassen sich vier oder acht Aufnahmen zu einem 24-Megapixel-Raw-Bild verschmelzen. Bei einem Pixel-Shift von 0,5 Pixel lassen sich 16 oder 32 Aufnahmen miteinander verschmelzen, wodurch ein Raw-Bild mit einer Auflösung von 96 MP entsteht.

Die neue Kamera bietet verschiedene Filmfunktionen, darunter die 10-Bit-H.265-Videoaufzeichnung direkt in der Kamera, sowie die Möglichkeit, bis zu 125 Minuten Video in 4K UHD ohne Unterbrechung aufzuzeichnen. Weitere Funktionen wurden von der Z 9 übernommen, darunter die Option, die ISO-Empfindlichkeit in Schritten von 1/6 LW anzupassen und einen roten Rahmen während der Filmaufnahme einzublenden. Die Nikon Z f ist darüber hinaus die erste Nikon-Kamera, die Filmaufnahmen mit Blendenautomatik unterstützt. Nach Vorgabe der Belichtungszeit stellt die Kamera die jeweils passende Blende ein.

An der Gehäuserückseite befindet sich der erste uneingeschränkt neig- und drehbare Touchscreen-Monitor, den Nikon an einer Vollformatkamera der Nikon-Z-Serie verbaut hat. Zur weiteren Ausstattung gehören ein OLED-Sucher mit 3,69 Mio. Bildpunkten, zwei Speicherkartenfächer sowie WiFi und Bluetooth.

Die Nikon Z f kommt voraussichtlich im Oktober 2023 für 2499 Euro in den Handel. Nikon wird neben dem Gehäuse in verschiedenen Farbvariantan auch zwei Kit-Versionen anbieten: Zusammen mit dem Nikon Z f Kit Z 40 mm f/2 SE kostet die Z f 2749 Euro, das Kit mit dem Nikon Z f Kit Z 24-70 mm f/4 S gibt es für 3129 Euro. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Nikon.

Weitere Ausstattungsmerkmale der Nikon Z f laut Pressemitteilung

  • Die erste Nikon-Kamera, die Filmaufnahmen mit Blendenautomatik unterstützt. In diesem Modus wählen Benutzer:innen die Belichtungszeit, und die Kamera stellt die Blende ein.
  • 3D-Tracking (nur im Fotomodus) und Motivverfolgung (nur im Filmmodus) wurden zu den Optionen für die AF-Messfeldvorwahl hinzugefügt.
  • Die von der Erstellung von Bildern entkoppelten Autofokus-Pixel können Motive auch bei kritischer Beleuchtung hervorragend erfassen, so dass das gewünschte Motiv perfekt fokussiert wird, selbst wenn es sich im Gegenlicht befindet oder die Szene schwach beleuchtet oder dunkel ist.
  • Der Erfassungsbereich und die Anzahl der Fokusmessfelder in der automatischen Messfeldsteuerung wurden deutlich erhöht, um die Fokussierungsleistung bei weit entfernten oder sich bewegenden Motiven zu verbessern.
  • Die Optionen für den benutzerdefinierten AF-Messfeldvorwahl-Modus wurden von den Profimodellen übernommen und erweitert, um die Effektivität bei Szenen mit komplexer Motivlage zu verbessern.
  • Der Bildverarbeitungs-Prozessor EXPEED 7 reduziert das Rauschen in flächigen Bereichen des Motivs und erhöht die Bildqualität.
  • Die erste spiegellose Vollformatkamera der Z-Serie, die mit einem neig- und drehbaren Monitor ausgestattet ist.
  • Die Drehung der Einstellungsparameter in die Waagerechte bei Hochformataufnahmen verbessert deren Lesbarkeit und ermöglicht effizientes Fotografieren im Hochformat.
  • Die erste Kamera der Z-Serie, die eine Touch-Fn Funktionsbelegung und deren Aufruf für die Anpassung der Kameraeinstellungen unterstützt, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen.
  • Die hohe Verarbeitungskapazität des Bildverarbeitungs-Prozessor EXPEED 7 ermöglicht die Funktion »Schnelle Erfassung des Bildausschnitts+ (C30)«, die schnelle Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern/s ermöglicht.
  • Die Z f ist mit der Pre-Release Capture-Funktion ausgestattet; Bilder können bis zu einer Sekunde vor dem vollständigen Drücken des Auslösers zwischengespeichert werden.
  • Verfügt über die Funktionen »Haut-Weichzeichnung« und »Ausgewogener Porträteindruck« für bessere Porträts.
  • Verfügt über die Picture-Control-Konfiguration »Portrait mit hohem Tonwertumfang«, um den Hautton des Motivs besser abzubilden.
  • Nutzt im automatischen Aufnahmemodus zur Erkennung des Motivs die Deep-Learning-Technologie, um eine perfekte Scharfstellung des Motivs und eine mit der Motiverfassung abgestimmte, optimale Belichtungssteuerung zu erreichen.
  • Hervorragende staub- und tropfwasserresistente Abdichtungen ermöglichen sorgenfreie Aufnahmen, selbst in rauen klimatischen Umgebungen.
  • Ausgestattet mit zwei Speicherkartenfächern, eines für SD-Karten und das andere für Micro-SD-Karten.
  • Zweifache Beschichtung zum Schutz des Bildsensors vor Staub.
  • Unterstützt das Zusammenführen von NEF (RAW)-Bildern, die mit Pixelverlagerung aufgenommen wurden, bei Verwendung von NX Studio Ver.1.5.0. Die Funktionen von Picture Control Utility 2 wurden zusammengefasst, sodass Anpassung, Anwendung und Verwaltung von Picture Control in einer App erfolgen können
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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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