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Neu im DOCMA-Shop: Vintage Objektive, die 7. Auflage

Vintage Objektive 7. Auflage

Wer einmal in die Welt der Vintage-Objektive eingetaucht ist, weiß um ihre besondere Faszination. Es ist ein recht unscheinbarer Moment, der diese „Infektion“ auslöst: Man stößt zufällig auf ein ausrangiertes Objektiv, schraubt es mithilfe eines Adapters an eine moderne Digitalkamera – und plötzlich öffnet sich ein Tor zu einzigartigen Bildwirkungen und nostalgischem Charme. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser „Altglas-Virus“-Ansteckung, beleuchtet historische Aspekte und bietet zugleich einen umfangreichen Leitfaden für Technik, Ästhetik sowie praktische Anwendungen. Viele von Ihnen kennen das Thema aus Bernd Kieckhöfels beliebtem wöchentlichem Altglas-Blog auf docma.info.

Technik

Vintage Objektive 7. Auflage

Zunächst sollte uns ein wenig Hintergrundwissen davor bewahren, vorschnell Geld in unpassende Linsen zu stecken. Nicht jedes alte Objektiv harmoniert mit jeder Kamera. Ein Kapitel widmet sich daher der Wahl des Kamerasystems – von Sony A7 über Fuji X bis Nikon Z, Olympus OM-D, Panasonic und Canon R5 – und wie man mit manuellen Features umgeht. Wer mehr Komfort schätzt, findet in den Abschnitten über fortschrittliche Adapterlösungen wie dem Techart-Adapter oder dem Megadap MTZ 11 nützliche Hinweise, um die Autofokus-Funktion auch an Vintage-Linsen zu realisieren. Dabei sind nicht nur Standard-M42-Adapter von Interesse: Spezialanpassungen, etwa für alte Polaroid-Objektive, führen zu wagemutigen Experimentsessions und einer Bildsprache, die so in keiner Software zu simulieren ist.

Ausführlich wird dargelegt, wie das manuelle Fokussieren mit digitalen Suchern wieder zur echten Erfahrung wird. Hilfestellungen wie Fokus-Peaking oder vergrößerte Live-View-Ausschnitte können selbst Nostalgiker überzeugen, dass alte Objektivtechnik sich harmonisch in aktuelle Kamera-Technologien integrieren lässt. Doch es bleibt nicht nur bei den bekannten Marken und Bajonetten. Kino-Objektive eröffnen, mit etwas Geschick, eine kreative Welt voller ungewöhnlicher Freistellungen und spannender Effekte.

Ästhetik

Vintage Objektive 7. Auflage

Im Anschluss nimmt das Buch seine Leser mit auf eine Zeitreise zu historischen Meilensteinen im Objektivbau: Welche optischen Konstruktionen prägten ganze Epochen? Warum sind alte Trioplane so begehrenswert und was ist das Geheimnis ihres ringförmigen Bokehs? Sie lernen die verschiedenen Objektivgattungen kennen und entdecken neben den Vorteilen klassischer Festbrennweiten auch, warum Zoom-Objektive einst völlig neu angedacht wurden. Einige Kapitel widmen sich modernem „Neuglas“ ohne Autofokus – ein Kompromiss zwischen Retro-Feeling und verlässlicher Produktionsqualität – und zeigen zugleich, was heute noch an alter Spiegeltele-Technik möglich ist. Beeindruckend ist auch, wie Fotografen wie Frank Baeseler den Pictorialismus im Digitalzeitalter neu erwecken, indem sie Squeezerlens-Modelle oder selbst modifizierte Vintage-Objektive einsetzen.

Vintage Objektive in der Praxis

Vintage Objektive 7. Auflage

Der Praxis-Teil hält eine Fülle an Tipps für den modernen Workflow bereit: Wie archiviert man seine wachsende Objektivsammlung? Welche Software-Tools helfen bei Sortierung und Bearbeitung? Für Kenner von Fuji-Raw-Dateien wird der Iridient Transformer vorgestellt, der aus alten Linsen ungeahnte Details herauskitzelt. Aber auch Experimente wie Camera Movement (ICM) oder Langzeitbelichtungen bekommen durch Altglas einen ganz eigenen, malerischen Touch.

Doch was wären all diese technischen Hintergründe ohne ein paar echte Geschichten? Fotografinnen und Fotografen wie Gunnar Asmus, Angelique Blexen oder Orsolya Brandt teilen persönliche Erfahrungen. Vom ersten adaptierten Objektiv, das den Grundstein zur beachtlichen Sammlung legte, über Jugendtraum-Linsen, die man sich endlich leisten kann, bis hin zu der Einsicht, dass manchmal nur zwei Vintage-Objektive ausreichend sind, weil sie den kreativen Nerv treffen. Besonders spannend sind die Erlebnisse von Roland Günter, dessen malerische Naturporträts durch Altglas eine neue Tiefenwirkung erlangen, oder von Gabi Nothum, die mit nostalgischer Bildästhetik immer wieder Menschen verzaubert.

Die Beschäftigung mit Vintage-Objektiven ist ein stetiges Entdecken, das nicht nur den Umgang mit Technik verfeinert, sondern zeitlose Bilder entstehen lässt. Wer sich darauf einlässt, wird bald merken, dass es längst nicht nur um bloße Schärfe geht. Es geht um eine besondere Geschichte, die jedes Objektiv in sich trägt – und die wir erst durch unseren kreativen Blick zum Leben erwecken.

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Vintage-Objektive

49,99 59,95 

Der praktische Führer durch die Welt alter, manuell fokussierender Objektive für digital arbeitende Fotografen. Autor: Bernd Kieckhöfel, 7. Auflage 2024, 244 Seiten, 30 cm x 21 cm.

Artikelnummer: B198
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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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