Samyang: Lichtstarkes 85mm-Objektiv für E-Mount
Samyang stellt mit dem AF 85mm F1.4 für Sony FE ein lichtstarkes 85-Millimeter-Objektiv für E-Mount vor. Es ist das sechste Autofokus-Vollformat-Objektiv des koreanischen Herstellers für Sony E-Mount-Kameras. Damit deckt das entsprechende Portfolio 14 bis 85 Millimeter Brennweite ab.
Das AF 85mm F1.4 FE bietet einen Blendenbereich von sehr lichtstarken f/1.4 bis f/16. Sein optisches System umfasst 11 Linsen in 8 Gruppen, davon vier hochbrechende (HR) sowie eine mit besonders niedriger Streuung (ED). Die Gläser sind mehrschichtvergütet. An einer Vollformat-Kamera wird ein Bildwinkel von 28,9° erfasst, an einer APS-C-Kamera sind es 19,1°.
Der Autofokus des Objektivs wird durch einen dualen linearen Ultraschallmotor angetrieben, der schnell und präzise scharfstellen soll. Die Naheinstellgrenze liegt bei 90 cm, der Abbildungsmaßstab beträgt 1:9,09 (0,11-fach).
Das Samyang AF 85mm F1.4 verfügt über ein wettergeschütztes Aluminiumgehäuse, wiegt 568 Gramm und ist knapp 10 cm lang. Sein maximaler Durchmesser beträgt 88 mm und es können Filter mit 77-Millimeter-Gewinde angebracht werden.
Ab dem 22. März 2019 ist das neue Objektiv zum Preis von 649 Euro bestellbar, die Auslieferung soll ab dem 15. Mai erfolgen. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Samyang (engl.) und Foto Walser.
Sicher ein lichtstarkes Objektiv, das von Samyang für Portraits beworben wird. Letzteres halte ich offenblendig nicht für sinnvoll.
Bei annähernd formatfüllenden Portraits aus 1 m Distanz liegt die Schärfentiefebei bei nur rund. +/- 3,2 mm.
Ein „Brustbild (mit Kopf 😉 aus 1,5 m Enfernung verfügt offenblendig gerade mal über den Schärfebereich von knapp +/- 7 mm. Das reicht kaum für ein Auge mit Wimpern.
Basis der Berechnungen ist ein Zerstreukreis-Durchmesser von 15 ym. Bei heutigen Auflösungen um 20 Megapixel dürfte das das Maximum der Toleranz sein.
Interessanterweise gibt Samyang bei diesem Objektiv Daten nur bei Blende 8 an. Dort bei Auflösungen von 10 und 30 Linien pro Millimeter. Der strendere Wert löst somit gerade mal 30 ym auf, was nicht berauschend ist bei Pixelgrössen um 5 ym. Offensichtlich löst das Objektiv bei Offenblende weit geringer auf.
Generell werden immer lichtstärkere Objektive angeboten, die man 1-3 Blenden abblenden sollte, um gute Auflösung zu erreichen. Was nützt ein tolles Bokeh, wenn die Portraitierten leicht unscharf sind. Das sieht man zwar kaum bei kleinen Fotos, aber dann reichen auch Auflösungen von wenigen Megapixeln.
In der Praxis sind kleinere Offenblenden sinnvoller, bei welchen die Auflösung höher sind. Das spart zudem Aufwand, der sich in Geld niederschlägt 😉