Technik

Kompakte Systemkameras von Nikon

Nikon präsentiert die beiden ersten Vertreter des neuen, spiegellosen Kamerasystems „Nikon 1“ mit 10 MP-Sensor, schnellem Autofokus und hohen Serienbildgeschwindigkeiten.

Das von Grund auf neu entwickelte Digitalkamerasystem zeichnet sich vor allem durch die sehr kompakte Bauweise und seine besonders leistungsfähige Bildverarbeitungs- elektronik aus. Die Neulinge sollen das weltweit schnellste Autofokussystem besitzen und schnellere Serienaufnahmen ermöglichen als jede andere Kamera. Eine der beiden Kameras ist zusätzlich zu dem 3 Zoll großen TFT-LCD-Monitor mit einem elektronischen Sucher ausgestattet.
Die hohe Leistung wird laut Nikon durch einen Bildverarbeitungsprozessor ermöglicht, der um ein Vielfaches schneller ist als die der meisten Profikameras. Davon profitiert nicht nur der Autofokus und die Serienbildgeschwindigkeit, sondern es konnten auch neue Kamerafunktionen integriert werden. So machen die Nikon 1-Kameras schon vor und nach dem eigentlichen Auslösen (also vom leichten Antippen bis kurz nach dem Durchdrücken) Aufnahmen. Auf diesem Mechanismus, den Nikon als »Pre-Post Capture« bezeichnet, basiert der Aufnahmemodus „Bewegter Schnappschuss“. Dabei nimmt die Kamera gleichzeitig einen Film in Zeitlupe und ein Foto auf und kombiniert diese dann blitzschnell zu einem Bild, das sich bewegt. Mit der Funktion »Smart Photo Selector« werden beim Fotografieren automatisch in sehr kurzer Zeit 20 Bilder in Serie und in voller Auflösung aufgenommen. Basierend auf dem Gesichtsausdruck, dem Bildausschnitt und der Schärfe werden die fünf »besten« Fotos gespeichert und das beste Bild wird auf dem Display angezeigt.
Der Fotomodus bietet laut Nikon eine excellente Leistung bei bewegten Motiven und ermöglicht scharfe Aufnahmen mit voller Auflösung und einer Bildrate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
Im Videomodus können Fotografen während der Aufnahme eines Full-HD-Films jederzeit ein Foto in voller Auflösung speichern, ohne dafür die Filmaufzeichnung unterbrechen zu müssen – selbst wenn Sie mit extremer Zeitlupe filmen.

Die beiden ersten Modelle von Nikons neuer Kameraklasse unterscheiden sich im wesentlichen dadurch, dass die Nikon 1 V1 mit einem elektronischen Sucher und einem Multifunktions-Zubehöranschluss und die Nikon 1 J1 mit einem integrierten Blitz ausgestattet ist. Der helle elektronische Sucher der 1 V1 liefert mit 1.440.000 Bildpunkten ein klares, Bild mit 100 % Bildfeldabdeckung. Die Kamera verfügt über ein robustes Gehäuse mit Abdeckungen aus einer Magnesiumlegierung (oben und vorne). Die Nikon 1 V1 ist in Mattschwarz und Weiß erhältlich.
Die preislich deutlich günstigere Nikon 1 J1 gibt es in den Farben Weiß, Mattschwarz, Rot, Silber und Hot Pink.
Der in beiden Kameras identische CMOS-Bildsensor im CX-Format (13,2 mm x 8,8 mm ) wurde speziell für die Nikon 1-Kameras und das 1-Bajonett konzipiert und ergänzt die Sensoren im DX- und FX-Format, die bei den Nikon-Spiegelreflexkameras zum Einsatz kommen. Nikon hat bei der Entwicklung eine Balance aus kompakter Systemgröße, Geschwindigkeit, Lichtempfindlichkeit, Auflösung und Tiefenschärfe angestrebt und sich bei der Auflösung zu Gunsten des Rauschverhaltens auf  10 Megapixel beschränkt. Der Empfindlichkeitsbereich umfasst ISO 100 bis 6400 (erweitert).
Das in den Bildsensor integrierte schnelle Hybrid-Autofokussystem verfügt laut Nikon über mehr Fokusmessfelder als alle anderen Digitalkameras am Markt. Bei glänzenden oder sich bewegenden Motiven aktiviert das System den Phasenerkennungs-AF mit 73 Messfeldern. Bei unbeweglichen Motiven oder schwacher Beleuchtung wählt die Kamera den Autofokus mit Kontrasterkennung und 135 Fokusmessfeldern. Der Autofokus mit Phasenerkennung steht auch während des Filmens zur Verfügung und sorgt dafür, dass bewegte Motive stets fokussiert bleiben.
Der neu entwickelte EXPEED 3-Prozessor verdankt seine Geschwindigkeit in erster Linie zwei parallel arbeitenden Engines, die Bilddaten mit einer Geschwindigkeit von 600 Megapixeln pro Sekunde verarbeiten können. Der Prozessor ist die Grundlage für die innovativen Aufnahmemodi der Kamera und ermöglicht es auch während einer Filmaufnahme, ein voll aufgelöstes Foto sowie Serienbilder in voller Auflösung mit einer Bildrate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufzunehmen.
Auch der Objektivanschluss wurde komplett neu entwickelt. Das 1-Bajonett ermöglicht die Verwendung der verschiedenen 1 NIKKOR Wechselobjektive für das Nikon 1-System und sorgt für die reibungslose Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv.
Mit der Einführung des Systems bringt Nikon gleich vier passende Objektive auf den Markt: das kompakte und leichte 1 NIKKOR VR 10-30 mm ( 3-fach-Zoomobjektiv mit Weitwinkelbereich), das 1 NIKKOR VR 30-110 mm (Telezoom), das ultrakompakte 1 NIKKOR 10 mm (lichtstarkes Weitwinkelobjektiv) und das 1 NIKKOR VR 10-100 (für Filmaufnahmen).
Mithilfe des Bajonettadapter FT1 können alle NIKKOR-Objektive für digitale Spiegelreflexkameras mit den Nikon 1 Kameras verwendet werden. Alle AF-S- und AF-I-NIKKOR-Objektive sind mit dem Nikon 1 Autofokussystem kompatibel.
Als weiteres Systemzubehör ist u.a. ein Blitzgerät und ein GPS-Tracker erhältlich.
Die Nikon 1 V1 wird in verschiedenen Kits in den Farben Schwarz und Weiß zu Preisen ab 870 Euro angeboten. Die Nikon 1 J1-Kits in den Farben Schwarz, Weiß, Silber, Rot, Pink gibt es bereits ab 600 Euro.
Die Nikon 1 V1, die Nikon 1 J1 sowie die 1 NIKKOR-Objektive kommen voraussichtlich ab Ende Oktober 2011 in den Handel. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Nikon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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