Technik

Einsteiger-Vollformatkamera von Canon

Kurz vor der photokina präsentiert Canon wie zuvor schon Nikon eine kompakte und leichte Kleinbild-DSLR zum erschwinglichen Preis.

Mit der EOS 6D stellt Canon als neuestes Mitglied der EOS-Familie eine digitale Spiegelreflexkamera mit Sensor im Kleinbildformat vor. Mit einem ähnlichen Format und Gewicht wie die EOS 60D ist sie die derzeit kleinste und leichteste Canon Vollformat-DSLR. Als erste EOS ist sie serienmäßig mit WLAN-Schnittstelle und GPS-Empfänger ausgestattet. Die 20-Megapixel-Kamera ist in erster Linie auf die Zielgruppe der ambitionierten Hobbyfotografen zugeschnitten, die Wert auf den Gestaltungsspielraum mit der Schärfentiefe legen, und steht in direkter Konkurrenz zu Nikons ebenfalls neu vorgestellter D600. Das Gehäuse der EOS 6D soll zum Preis von 2000 Euro in den Handel kommen – wann, steht jedoch noch nicht fest. Mit den Objektiven der EOS-Serie stehen Brennweiten von 8 bis 800mm zur Verfügung.
Der neu entwickelte Sensor der EOS 6D ermöglicht einen Standard-ISO-Bereich von ISO 100 – 25600, der auf  bis zu ISO 50 – 102400 erweiterbar ist. Der ebenfalls neue 11-Punkt-Autofokus, dessen Sensor auf einer optimierten Pixelkonfiguration mit mehr Linien am zentralen AF-Punkt basiert, bietet laut Canon die bisher stärkste Low-Light-leistung unter allen bisherigen Canon AF-Systemen. Die Scharfstellung arbeitet demnach bis zu -3 LW, einem Lichtwert, der dem Mondlicht entspricht. Für die Signalverarbeitung und Kamerasteuerung setzt Canon auf den neuesten, auch in der EOS 1D X verbauten DIGIC 5+-Prozessor. Die 14-Bit High-Speed-Signalwandlung soll in Kombination mit dem DIGIC 5-Prozessor fu?r feine Farbabstufungen und natu?rliche Farben sorgen. Reihenaufnahmen bei voller Auflösung bewältigt die EOS 6D laut Canon mit bis zu 4,5 Bildern pro Sekunde.
Das hochauflösende 3-Zoll-Display auf der Rückseite (7,7 Zentimeter Diagonale) bietet laut Canon eine präzise, detailreiche Bildwiedergabe mit natürlichen Farben. Es soll auch bei sehr hellem Sonnenlicht und extremen Bildwinkeln eine gut erkennbare Darstellung und Ablesbarkeit gewährleisten.
Zur weiteren Ausstattung der Kamera gehört ein HDR-Modus, der auch bei schwierigen Lichtbedingungen eine gute Detailwiedergabe in hellen und dunklen Bildbereichen ermöglichen soll. Bei der Mehrfachbelichtung hingegen können bis zu neun unterschiedlich belichtete Aufnahmen in der Kamera zu einem einzigen Bild kombiniert werden. Wer diskret fotografieren möchte, kann sich vom Silent-Modus unterstützen lassen. Eine elektronische Wasserwaage im Sucher oder LC-Display ermöglicht bei der Bildkomposition die horizontale Ausrichtung des Motivs.
Als erste EOS-Kamera ist die EOS 6D mit WLAN-Schnittstelle ausgestattet und ermöglicht so das unmittelbare Teilen der Bilder direkt nach der Aufnahme. Bilder lassen sich kabellos an externe Speichersysteme senden, in Facebook und YouTube einstellen oder auf einem Canon WLAN-Drucker drucken. Ebenso können Videos und Bilder für die Wiedergabe in höchster Qualität im richtig großen Format auch auf einem DLNA-fähigen HD-TV angesehen werden. Über eine kabellose Verbindung kann die Kamera auch von einem kompatiblen Smartphone gesteuert werden. Dabei sind Aufnahmeeinstellungen und Scharfstellung vor der fernbedienten Auslösung anpassbar. Im Anschluss können die Bilder direkt auf dem Smartphone betrachtet werden. Die Bilder lassen sich auch kabellos an einen Computer, in eine Cloud oder an ein Smartphone senden. Die WLAN-Unterstützung ist jedoch abhängig vom System und der Region.
Ein weiteres Novum ist das integrierte GPS-Modul, mithilfe dessen man die Aufnahmen mit Standortdaten versehen kann. Über die Loggerfunktion des GPS kann beispielsweise eine Reiseroute nachvollzogen und über die mitgelieferte Map Utility-Software angezeigt werden.
Mit einer Größe von zirka 145 x 110 x 71 Millimetern und einem Gewicht von rund 770 Gramm ist die EOS 6D die bislang kompakteste Vollformat-DSLR von Canon. Sie ist staub- und spritzwassergeschützt, Teile des robusten Gehäuses sind aus Magnesium gefertigt.
Optional bietet Canon den neuen Batteriegriff BG-E13 für zusätzliche Akku-Leistung an. Er verdoppelt beim Einsatz mit zwei LP-E6 Akkus die Aufnahmekapazität, kann jedoch auch mit AA-Mignonzellen bestückt werden.
Das EOS 6D-Gehäuse soll 2000 Euro kosten. Ab wann es verfügbar ist, verriet Canon noch nicht.

Zeig mehr

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

Ähnliche Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Back to top button