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Gigapixelbild für Sternengucker

Milkyway
Ein winziger Ausschnitt aus dem Milchstraßenfoto, der „Eta Carinae“ zeigt

Forscher der Ruhr Universität Bochum haben ein durchsuchbares Bild der Milchstraße mit 46 Milliarden Pixeln ins Netz gestellt. Das „größte astronomische Bild aller Zeiten“ beinhaltet 50000 neue Objekte mit variabler Helligkeit und basiert auf Daten aus fünf Jahren astronomischer Beobachtung. Die Aufnahmen entstanden mit Teleskopen der Bochumer Universitätssternwarte in der Atacama-Wüste von Chile. Auf einer eigens eingerichteten Internetseite können Besucher in das aus 268 Einzelaufnahmen zusammengesetzte Bild hineinzoomen und darin nach bestimmten Himmelsobjekten suchen (Eingabefeld links unten).

 

Pressemeldung der RUB

RUB-Forscher erstellen größtes astronomisches Bild aller Zeiten

Milchstraßenfoto mit 46 Milliarden Bildpixeln

Über 50.000 neue Objekte mit variabler Helligkeit verzeichnet

Astronomen der Ruhr-Universität Bochum haben das bislang größte astronomische Bild aller Zeiten erstellt. Das Foto der Milchstraße enthält 46 Milliarden Bildpixel. Um es ansehen zu können, stellen die Forscher um Prof. Dr. Rolf Chini vom Lehrstuhl für Astrophysik ein Online-Tool bereit (http://gds.astro.rub.de/). Das Bild enthält Daten aus fünf Jahren astronomischer Beobachtung.

Fünf Jahre Beobachtungszeit an der Universitätssternwarte

Seit fünf Jahren überwachen die Bochumer Astronomen unsere Galaxie auf der Suche nach Objekten mit variabler Helligkeit. Das können zum Beispiel Sterne sein, an denen Planeten vorbeiziehen, oder Mehrfachsysteme, in denen Sterne einander umkreisen und sich von Zeit zu Zeit gegenseitig verdecken. In seiner Doktorarbeit erstellt Moritz Hackstein einen Katalog solcher variablen Objekte mit mittlerer Helligkeit. Nacht für Nacht macht das Team vom Lehrstuhl für Astrophysik zu diesem Zweck Aufnahmen vom Südhimmel. Sie nutzen dafür die Teleskope der Bochumer Universitätssternwarte in der Atacama-Wüste von Chile. Über 50.000 neue variable Objekte, die bislang nicht in den Datenbanken verzeichnet waren, haben die Forscher bereits entdeckt.

268 Einzelaufnahmen ergeben das Foto der Milchstraße

Das Gebiet, das die Astronomen beobachten, ist so groß, dass sie es in 268 Felder aufteilen müssen. Jedes Feld fotografieren sie immer wieder im Abstand von wenigen Tagen. Durch Vergleich der Aufnahmen können sie die variablen Objekte identifizieren. Die Einzelaufnahmen der 268 Felder hat das Team zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Nach mehreren Wochen Rechenzeit entstand dabei eine 194 Gigabyte große Datei, in die Aufnahmen mit verschiedenen Filtern eingegangen sind.

Online-Tool ermöglicht Suche nach einzelnen Himmelsobjekten

Mithilfe des Online-Tools können Interessierte sich das komplette Band der Milchstraße auf einen Blick ansehen oder hineinzoomen und bestimmte Bereiche betrachten. In einem Eingabefenster, das die Position des angezeigten Bildausschnitts wiedergibt, kann auch gezielt nach Objekten gesucht werden. Durch Eintippen von „Eta Carinae“ fährt das Tool zum Beispiel auf den entsprechenden Stern; der Suchbegriff „M8“ zeigt dem Betrachter den Lagunennebel.

Titelaufnahmen

  1. Hackstein et al. (2015): The Bochum Survey of the Southern Galactic Disk: II. Follow-up measurements and multi-filter photometry for 1323 square degrees monitored in 2010 – 2015, Astronomical Notes, DOI: 10.1002/asna.201512195
  1. Haas, M. Hackstein, M. Ramolla, H. Drass, R. Watermann, R. Lemke, R. Chini (2012): The Bochum survey of the southern Galactic disk: I. Survey design and first results on 50 square degrees monitored in 2011, Astronomical Notes, DOI: 10.1002/asna.201211717
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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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