RAW auf dem Tablet
Mit der App RawVision für Android können RAW-Dateien auch auf dem Tablet gespeichert und sortiert werden. Auch einige Bearbeitungsschritte sind möglich.
Wer anspruchsvolle Bilder macht, der wählt in der Regel das RAW-Format zum Fotografieren. Das bietet einige Vorteile. So werden die unbearbeiteten Aufnahmedaten gespeichert, es wird kein komprimiertes Bild erzeugt und hinterher gibt es noch ausreichend Möglichkeiten, die Aufnahme zu verbessern. Die App RawVision für Android bietet die Möglichkeit, RAW-Dateien auch auf dem Tablet zumindest zu speichern, zu sortieren und ein bisschen zu bearbeiten.
RawVision könnte das Laptop auf Reisen ersetzen. Zumindest wenn es hauptsächlich darum geht, Bilder anzuschauen, grob zu bewerten und die unbrauchbaren gleich einmal auszusortieren. Natürlich löst das nicht das Problem des Speicherplatzes – wer seine Bilder aufs Tablet schaufelt, muss auch dort für ausreichend Platz sorgen (oder externe Geräte mitnehmen). Aber einen gewissen Gewichtsvorteil gibt es da schon, auch wenn das Tablet natürlich keinen Computer ersetzen kann, der vielleicht einen kalibrierten Monitor besitzt und an dem es dann ans Finetuning gehen kann.
Aber das kleine Programm RawVision eignet sich durchaus, hin und wieder die Speicherkarten der Kamera zu leeren. Dabei kann die Kamera auch mit einem USB-Kabel ans Tablet angeschlossen werden, es muss also nicht unbedingt ein Gerät zum Kartenlesen mitgeschleppt werden. Eine Bewertung der Bilder ist mit Farblabels oder Sternen möglich, in etwa so, wie das auch ausgewachsene RAW-Konverter ermöglichen. Und beim ersten Durchsehen können Bilder nicht nur gelöscht oder gedreht, sondern auf Wunsch auch gleich umbenannt werden. Da allerdings kann die Batch-Verarbeitung an einem Laptop oder Desktop-Computer durchaus schneller sein als der Urlauber, der jedes einzelne Foto neu benennt.
Wenn dann mal Grüße von Unterwegs verschickt werden sollen, bietet die App grundlegende Bearbeitungsmöglichkeiten an. Außerdem ist es möglich, programmübergreifende Aviary-Filter innerhalb der App anzuwenden. Aus dem RAW kann dann schließlich auch ein JPEG erzeugt werden, das sich per Mail oder sozialen Netzwerken verschicken lässt. Die JPEG-Bearbeitung ist auch in einer Reihe für mehrere Bilder möglich, ohne dass sie für jedes Bild neu gestartet werden muss.
Ein eindeutiges Plus verbucht das kleine Programm mit der Möglichkeit, sowohl Exif-Daten als auch ein Histogramm anzuzeigen. Wer sich nicht sicher ist, welches Bild er behalten möchte, kann zumindest nachsehen, bei welchen die Belichtung im Rahmen ist.
Ist die Auswahl dann getroffen und soll ein Bild vielleicht doch noch weiter bearbeitet werden, kann es aus der App heraus an andere Bildbearbeitungen weitergegeben werden.
Unterstützt werden die gängigen Formate von Canon, Nikon, Sony, Samsung, Pentax und Fuji. Allerdings gibt es einige Einschränkungen hinsichtlich spezieller Modelle, so dass die Kompatibilität vorab überprüft werden sollte.
RawVision für Android (3,99 Euro), ab Android 2.2
Downloadgröße 6,5 MB, Entwickler: Caketuzz. Aktuelle Version 1.4.9
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.caketuzz.RawVision
Quelle: prophoto-online.de