PhotoshopTutorials

Leser fragen: Drunter und drüber

Lieber Doc Baumann, eigentlich kenne ich mich mit Photoshop ganz gut aus und arbeite schon seit vielen Jahren damit. Aber bei meinem aktuellen Auftrag stoße ich offensichtlich an meine Grenzen. Für eine Publikation sollen die beiden Objekte, deren Bilder ich angehängt habe, in verschiedenen Positionen wie Kettenglieder miteinander verbunden werden. Sie haben aber keine Öffnung und dürfen nicht aufgesägt werden, also geht das nur als Montage. Damit das echt aussieht, sollten sie an den überlagernden Stellen auch noch Schatten aufeinander werfen. Haben Sie dazu eine Idee?
Mit herzlichem Gruß, Bernd Fischer

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Fotos: Doc Baumann
Fotos: Doc Baumann

01 Das Problem

Weil der Auftraggeber die Veröffentlichung der Objekte nicht wünschte, habe ich die Vorgehensweise hier einfach mit einem Ring und einem Karabinerhaken nachvollzogen. Wie deren Verkettung aussehen sollte, zeigt das Foto oben. Um es nicht zu kompliziert zu mache, habe ich auf zwei Aspekte verzichtet: die minimale perspektivi­sche Verkürzung der beiden Objekte, da sie nicht flach auf dem Untergrund aufliegen, sondern jeweils auf dem Material des anderen, sowie die Tatsache, dass dadurch die Schlagschatten ebenfalls verzerrt werden, da die Entfernung zum Untergrund variiert.

02 Verkettet dank Ebenenmaske

Zunächst stellen Sie Ring und Haken frei und verteilen sie auf zwei Ebenen. Die Schlagschatten – passend zur Beleuchtungsrichtung bei der Aufnahme – ergänzen Sie mit dem gleichnamigen Ebenenstil. Ginge es nur um ein einziges Bild wie das nebenstehende, wäre die Aufgabe schnell gelöst: Sie müssten der Ebene eines der beiden Objekte nur eine Ebenenmaske zuweisen, die sich da­durch ergibt, dass Sie dort die Pixel der Ebene des anderen Objekts als Auswahl laden und den Bereich schwarz färben (a). Da der dann allerdings den Ring überall ausblenden würde, müssen Sie den geplanten Überlappungsbereich weiß übermalen (b).

03 Ebenenaufbau

Diese Aufgabe ist anspruchsvoller, da die Objekte nicht nur frei bewegt werden, sondern auch Schatten aufeinander werfen sollen. Das erfordert etliche Ebenen: Hintergrund (a), Karabinerhaken mit Ebenenstil »Schlagschatten« (b), Schat­tenwurf des Rings auf den Haken (c) (mit ­Ebenen- oder als Schnitt­maske), Ring mit Ebenenstil »Schlagschatten« (d), Schlagschatten des ­Hakens auf den Ring als Schnitt­maske (e). Die drei ausgeblendeten Ebenen oben benötigen Sie später, wenn Sie den Ring über die Grenzen der Ebenen­masken ­hinaus­ziehen 5, 6, die eine teilweise Verdeckung bewirken. Die Ebenen­­masken von (c) und (d) dürfen nicht verkettet sein!

04 Effekt ausblenden, Komposition

Bei starker Verschiebung würde jedoch der »Ebenen­stil > Schlagschatten« des Rings sichtbar (a). Das vermeiden Sie, indem Sie »Ebenenstil > Misch­optionen: Eigene > Ebe­nenmaske blendet Effekte aus« (b) aktivieren.

TIPP: Sie erleichtern sich die Arbeit erheblich, wenn Sie nicht jede neue Positionierung der ­beiden Elemente in einer neuen Datei sichern, sondern die verschiedenen Posi­tionen als »Ebenenkompositio­nen« ­anlegen (ausführlich dazu: DOCMA 93, ab Seite 98). So kann eine einzige Datei Hunderte ­Varianten enthalten. ­Allerdings lassen sich dabei Objekte nur verschieben, nicht rotieren!

05 Abdecken mit Duplikaten

Leider hat das seine Grenzen. Ziehen Sie zum Beispiel den Ring weit nach oben, liegt sein unten noch sinnvoller Schatten (a) nun oben auf ihm (b). Er wird wegen dieser Verschiebung (und innerhalb der Grenzen des Hakens, also seiner Ebenenmaske) an dieser unerwünschten Stelle sichtbar. Es wäre nicht sinnvoll, für diese eine Position die Grundlagen der Ebenenkomposition zu zerstören und Schatten oder Ebenenmaske zu retuschieren, daher sollten Sie diesen Bereich des Hakens aus seiner Ebene kopieren (c) und überlagern (d) (im Ebenen-Bedien­feld von Bild 3 die oberste Ebene).

06 Außerhalb der Ebenenmaske

Dasselbe gilt, wenn Sie ein Objekt außerhalb des freigegebenen Bereichs seiner Ebenen­maske ziehen oder eine noch komplexere Verschachtelung der beiden Objekte darstellen möchten (a); es könnten ja auch mehr als zwei sein. In diesen Fällen empfiehlt es sich ebenfalls, um die angelegten Masken für die Ebenenkomposition zu bewahren, Teil-Duplikate zu kopieren (b) und auf eine höhere Ebene zu verschieben (c).

Arbeitsmaterialien finden Sie unter www.docma.info/22779

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