Kostenloses Tool für Objektivtester
Die Fähigkeit von Objektiven, feinste Details scharf abzubilden, ist bekanntlich begrenzt. Durch Abbildungsfehler und Beugungserscheinungen entsteht immer ein Qualitätsverlust im Vergleich zum Original. Um die Abbildungsqualität eine Objektivs messbar zu beurteilen, kann man sich der Modulationsübertragungsfunktion (Modulation Transfer Function, MTF) bedienen, die das Verhältnis des Detailkontrasts an den Kanten eines Objekts zum Detailkontrast an den Kanten von dessen Abbildung beschreibt. Dazu muss man eine Testtafel fotografieren und die Abbildung auswerten.
Wer die Abbildungsqualität seiner Objektive selbst bestimmen will, sollte sich daher die kostenlose, englischsprachige Software „MFT Mapper“ näher ansehen. Das unter Windows und Linux lauffähige Tool wertet Fotos von Testtafeln aus und ermittelt, wie scharf beziehungsweise kontrastreich die Ränder von Rechtecken abgebildet werden – und zwar über das gesamte Bildfeld. So lässt sich bestimmen, wie hoch die Auflösung des Objektivs ist und wie sehr sie zu den Rändern hin abnimmt. Der Detailkontrast ist in der unbearbeiteten Abbildung immer geringer als im Original – im Extremfall sind keine klaren Kanten mehr zu erkennen und feine Linien werden nicht mehr differenziert.
Die Ergebnisse der Messung werden von MFT Mapper grafisch dargestellt. Zudem kann die Software dafür benutzt werden, den Autofokus von digitalen Spiegelreflexkameras zu justieren. Geeignete Test-Charts gibt es zum Download und Ausdrucken ebenfalls auf den Internetseiten des Open Source-Projektes. Auch eine ausführliche, englischsprachige Dokumentation steht dort bereit.