Software

Foto-App „ColorFader“

Die App „ColorFader“ für iPhone und iPad wandelt Farbfotos in Schwarweißbilder um und ermöglicht das Tonen und Erstellen von Color Key-Effekten mithilfe eines Malpinsels.

Die farbige Rose vor schwarzweißem Hintergrund war einmal ein Hingucker. Damals, als Digitalfotografie und Bildbearbeitung noch in den Kinderschuhen steckten, konnte man damit noch Eindruck machen. Heute ist der sogenannte Color Key viel zu alltäglich geworden, um noch jemandem vom sprichwörtlichen Hocker zu reißen. Aber: Man kann Color Key auch heute noch einsetzen. Mit Bedacht und ein paar Extras kann sich der Fotograf dann doch noch anerkennende Blicke sichern. Und die App ColorFader ist ein ganz brauchbares Werkzeug dafür.
Am Computer gibt es gewisse Automatismen, um eine Auswahl zu definieren, bei Smartphone und Tablet sind diese wesentlich seltener zu finden, und so ist meistens Handarbeit angesagt. Die Frage ist also: Wie gut lässt sich ein Objekt freistellen? Wie sauber folgt der Farb-Radierer dem Finger? Wobei gleich angemerkt sei, dass das in dieser App zwar ganz gut funktioniert mit einem Finger, es aber viel präziser mit einem speziellen Stift für Touchscreens funktioniert.
Wer ein Bild in ColorFader lädt, erhält gleich einmal eine Schwarzweißaufnahme. Denn die App kehrt das Radieren um. Zunächst wird das ganze Bild monochrom dargestellt, man radiert praktisch das Schwarzweiß wieder weg, die Farbe hinzu. Das ist nicht unlogisch, schließlich möchte man ja ein Objekt hervorheben, während die meiste Fläche schwarzweiß werden soll. Radiert wird mit einem Pinselwerkzeug, das sich sowohl in Größe als auch in Bezug auf die Härte seiner Kante stufenlos anpassen lässt. So ausgestattet funktioniert das mit dem Radieren erstaunlich gut. Gerade auf dem großen Display des iPad lassen sich Umläufe problemlos nachzeichnen.
Ein großer Vorteil ist, dass sich das Bild beliebig vergrößern und verschieben lässt, sobald es mit zwei Fingern angefasst wird. Zwar funktioniert die Foto-App am iPad nur im ungünstigen Hochformat, das Vergrößern macht die Sache aber wesentlich einfacher. Und wenn dann mal ein Strich ins Aus geht, ist das auch kein größeres Problem. Die Zurück-Funktion kann zumindest einige Schritte zurück gehen, wer von „Color“ zu „Gray“ wechselt am unteren Bildrand, kann auch wieder in die andere Richtung arbeiten.
Nun ist das Freistellen eines farbigen Bildteils nur die halbe Wahrheit. Denn die andere Hälfte liegt im schwarzweißen Teil. So ein nacktes Schwarzweiß kann gut aussehen, muss es aber nicht. Nicht umsonst war schon früher im Fotolabor das Tonen von Bildern weit verbreitet und gehört auch heute noch fest zum Handwerkszeug dazu. Und was das betrifft, kann ColorFader wirklich punkten. Denn ein zusätzliches Filter-Tool am oberen Bildrand erlaubt es, den schwarzweißen Teil des Bildes zu tonen. Dazu stehen verschiedene Filter zur Auswahl, auch solche mit möglichen und unmöglichen Farben. In jedem Fall wird damit ein Foto mit Color Key deutlich aufgewertet.
Zu den großen Vorteilen von ColorFader gehört auf jeden Fall die Funktion, ein Werk zwischendurch abspeichern zu können. So muss nicht immer alles am Stück erledigt werden und der User kann später weitermachen. Ansonsten sind Verknüpfungen zu den üblichen sozialen Netzwerken ebenfalls vorhanden. Die Ausgabe erfolgt mit hoher Auflösung, so dass die Fotos auch noch weiterverarbeitet oder ausgedruckt werden können.
ColorFader für iPhone und iPad (0,89 Euro), ab iOS 6.0
Downloadgröße 6,3 MB, Entwickler: Michele Barbieri, Aktuelle Version 2.2
https://itunes.apple.com/de/app/colorfader/id405245734?mt=8

Quelle: prophoto-online.de

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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