Software

CINEMA 4D 13 mit vielen Verbesserungen

Die nächste Generation der 3D-Software kommt mit vereinfachter Charakteranimation, 3D-Stereo-Unterstützung und physikalischem Renderer.

CINEMA 4D Release 13, die neueste Version der Software für Motion Graphics, Visual Effects, 3D-Painting und Rendering, wurde mit komplett neuen Charakter-Werkzeugen, einer integrierten 3D-Stereo-Unterstützung und physikalischem Rendering ausgestattet. Zudem soll die Software dem Trend zu einem dezentraleren Workflow und gemeinschaftlichem Arbeiten an Projekten Rechnung tragen.
MAXON bietet CINEMA 4D in vier verschiedenen Versionen an, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Anwender in verschiedenen Branchen zugeschnitten sind. Nicht alle im folgenden beschriebenen Funktionen sind daher in jeder Version von CINEMA 4D enthalten.
Zu den wichtigsten Neuerungen gehört eine erweiterte und verbesserte Rendering-Engine, die in kürzerer Zeit zu realistischeren Ergebnissen führen soll. Der als zusätzliche Rendering-Engine integrierte physikalische Renderer basiert auf den Eigenschaften realer Kameras wie Brennweite, Blende und Belichtungszeit und kann 3D-Bewegungs- und Tiefenunschärfe sowie Linsenverzerrungen und mehr physikalisch korrekt nachbilden. Das neue „Subsurface Scattering“ vereinfacht das Erzeugen transluzenter Materialien wie z.B. Milch, Haut oder Wachs: Der neue „Subsurface Shader“ soll authentische Resultate ermöglichen und arbeitet mit CINEMA 4Ds Standard- sowie dem neuen physikalischen Renderer zusammen. Große Zeitersparnis verspricht die Kombination des Samplings für verschiedene Effekte wie Tiefen- und Bewegungsunschärfe, Flächenschatten, Ambient Occlusion und unscharfe Reflektionen und Transparenzen. Dabei kann das Sampling wahlweise adaptiv oder mit fixen Werten arbeiten. Bei den Anti-Aliasing Filtern wurden neue Kantenglättungs-Algorithmen (Mitchell und Gauss) implementiert, sodass laut MAXON eine noch bessere Antialiasing -Qualität erzielt werden kann.
CINEMA 4D R13 bietet darüber hinaus ausgefeilte stereoskopische Funktionen. Die Stereoskopische Kamera-Konvertierung ermöglicht das einfache Konvertieren jeder Kamera zu einer parallelen, On-Axis-, Off-Axis- oder radialen stereoskopischen Kamera. Stereoskopische Bilder können direkt in der 3D-Ansicht begutachtet werden. Die Vorschau erfolgt wahlweise mit den Darstellungsmethoden Anaglyph, Interlaced, Shutter oder Side-by-Side. Stereorendering-Optionen ermöglichen das Rendern von kombinierten stereoskopischen Bildern, oder das Erstellen der einzelnen stereoskopischen Bildkanäle für die weitere Bearbeitung bzw. das spätere Compositing der Kanäle. Die Bildmanager-Unterstützung erlaubt die Begutachtung animierter Stereo-Renderings, die Anpassung der Parallaxe und den Export der Bilder als zusammengeführte oder als einzelne stereoskopische Bilddateien.
Auch bei der Charakter-Animation hat sich einiges getan. Das Sortiment neuer Werkzeuge vereinfacht bislang technisch komplexe Prozesse wie das Erstellen von Rigs (Skeletten) und das Erzeugen von zyklischen Bewegungen. So soll allen Neulingen der Einstieg in die Charakteranimation vereinfacht und auch Profis die Arbeit erleichtert werden. Ein neu hinzugekommenes Charakter Objekt beinhaltet einen Auto-Rigger, der das Erstellen eines Joint-Systems und die Verbindung mit der 3D-Geometrie stark vereinfachen soll. Es können auch neue, eigene Rig-Presets erstellt und verwendet werden. Das neue CMotion-System ermöglicht dem Anwender die Erzeugung eigener oder die Anwendung voreingestellter parametrischer Walkcycles, basierend auf zyklisch wiederkehrenden Bewegungsabläufen. Figuren laufen automatisiert an Splines oder über unebene Oberflächen – sogar das Setzen einzelner Schritte ist möglich. Das System funktioniert nicht nur mit dem Character Objekt, sondern in der gesamten Szene. Darüber hinaus verfügt CINEMA 4D R13 jetzt über ein Freiform-Muskelsystem, bei dem die Muskeln an verschiedenen Joints verankert werden können und dann das Modell verformen. Dazu gehören auch Deformer für die Dehnung und das Verschieben der Haut. Der neue Kollisions-Deformer verformt Oberflächen anhand von Kollisionen und ermöglicht die Einwirkung von Objekten auf Oberflächen, z.B. das Hinterlassen von Abdrücken.
Zudem verspricht Maxon zahlreiche Verbesserungen bei Workflow, Modelling und Animation. Dazu gehören eine verbesserte, Cursor-basierte Kameranavigation, „Sticky Keys“ (Verwendung eines Werkzeugs solange dessen Tastaturkürzel gedrückt gehalten wird. Nach dem Loslassen kehrt CINEMA 4D direkt zum zuvor verwendeten Werkzeug zurück), ein neues Benutzer-Interface für Funktionsgraphen, ein Außerhalb-Indikator (Zeigt die Lage nicht in der Ansicht dargestellter Szenenobjekte an und ermöglicht das schnelle Navigieren zu diesen Objekten), Oberflächen-Werkzeuge sowie eine Verbesserte Animation.
Seit 3D-Profis immer häufiger räumlich getrennt und auf verschiedenen Plattformen an gemeinschaftlichen Projekten arbeiten, wachsen auch die Anforderungen an CINEMA 4D. Mit R13 soll den Trends zur Zusammenarbeit mit verbesserten Möglichkeiten des Asset- und Szenen-Austauschs sowie der noch stärkeren Integration von Schnittstellen zu anderen Software-Applikationen Rechnung getragen werden.
Cinema 4D läuft unter Windows XP, Vista oder Windows 7 sowie Mac OS X ab 10.5.8
Voraussichtlich werden CINEMA 4D Release 13 und BodyPaint 3D Release 13 im September 2011 durch MAXON und autorisierte Händler ausgeliefert.
Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten von MAXON.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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