News & Szene

Software-Abos unbeliebt

Laut einer Umfrage, die von Corel in Auftrag gegeben wurde, lehnt es der größte Teil der Anwender ab, Software zu mieten.

Konsumenten in ganz Deutschland kaufen Anwendungssoftware am liebsten im Internet. Software zu mieten statt zu kaufen kommt dagegen für sie nicht in Frage. Dies ergab eine aktuelle Umfrage, die vom Softwarehersteller Corel beim Marktforschungsinstitut INNOFACT AG in Auftrag gegeben wurde. Das Umfrageergebnis spiegelt die Stimmung vieler Adobe-Kunden gegen die Entscheidung Adobes, die Anwendungen der bisherigen Creative Suite nur noch im Abonnement anzubieten, wider. Corel sieht zwar generell einen deutlichen Trend in Richtung Cloud, möchte seinen Kunden aber auch in Zukunft die Wahl zwischen Boxversion, Download oder Cloud lassen.

Originaltext Corel:

In der repräsentativen Umfrage wurden über 1.000 Personen in Deutschland befragt, auf welche Art und Weise sie ihre Softwareprodukte bevorzugt beziehen. Corel wollte wissen, wie die breite Bevölkerung gegenüber dem reinen Download der Software, dem Bezug von Boxen, in denen die Software in einer Verpackung mit CD oder DVD liegt, bzw. einem Abonnement, bei dem die Software gemietet wird, eingestellt ist und welche Gründe Verbraucher dafür oder dagegen anführen.

Ergebnisse der Umfrage

Eines der Hauptergebnisse ist der breite Wunsch, Software physisch zu besitzen: 62 Prozent der Befragten entschieden sich beim letzten Kauf von Anwendungssoftware für ihren PC oder Laptop für ein Boxprodukt. Auch beim nächsten Softwarekauf möchten sie ihren Erwerb in der Hand halten können. 35 Prozent wollen dafür ihre Box am liebsten über das Internet bestellen, ein Viertel der Befragten geht lieber in den Fachhandel. Ein Drittel (33 Prozent) gibt sich mit einem elektronischen Software-Download zufrieden, bei dem sie zwar keine Box besitzen, die Software nach dem Kauf aber dauerhaft nutzen können. Einem Software-Abonnement stehen die Consumer-Kunden dagegen noch skeptisch gegenüber: Nur 1 Prozent wollen derzeit Software aus der Cloud mieten oder abonnieren. Als wichtigsten Grund nennen sie dafür, dass sie sich ungerne zu einer fortlaufenden Zahlung verpflichten wollen (87 Prozent). Dreiviertel der Befragten sehen es zudem als großen Nachteil an, die Software nach Ablauf oder Kündigung des Abonnements nicht weiter nutzen zu können.
Die unbekannte Cloud
Dass Software-Abo-bzw. Mietmodelle bei den Verbrauchern derzeit noch wenig beliebt sind, zeigt auch die allgemeine Verwirrung um den Begriff „Cloud. Fast die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) gibt an, dass sie nicht verstehen, was Unternehmen meinen, wenn sie von der „Cloud sprechen.
Corel lässt seinen Kunden weiterhin die Wahl
„Die von uns in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass das Abomodell aus der Cloud für Verbraucher noch nicht angestrebt wird. Zwar ist bei immer mehr Unternehmenskunden und professionellen Anwendern ein deutlicher Trend in
Richtung Cloud zu sehen, aber wir erkennen auch, dass es noch Zeit braucht, bis unsere Consumer-Kunden bereit sind, Software zu mieten und in der Cloud zu nutzen, erklärt Elke Steiner, Geschäftsführerin der Corel GmbH. „Im Vergleich zu anderen Herstellern in der Branche, wollen wir unseren Kunden nicht vorschreiben, wie sie ihre Software kaufen sollen. Deshalb wird unsere Strategie weiterhin sein, unseren Kunden ob im Lizenz- oder Consumer-Bereich beim Software-Kauf die volle Auswahl zu lassen – Box, Download oder Cloud.

Die einzelnen Ergebnisse der Umfrage im Überblick


Bezugsart der Software

  • 35 Prozent der Befragten bevorzugen es, ein physisches Produkt online direkt beim Hersteller oder bei einem Onlinehändler zu bestellen.
  • Genau ein Drittel der Befragten (33 Prozent) bevorzugen einen elektronischen Software-Download.
  • Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten gaben an, ein physisches Box-Produkt in einem Geschäft oder Fachhandel zu erwerben.
  • Nur 1 Prozent der Befragten will eine Software mieten und dafür monatliche oder jährliche Raten zahlen.


Gründe gegen ein Mietmodell für Softwarelösungen

  • 87 Prozent geben an, sich ungern für eine fortlaufende Zahlung zu verpflichten.
  • Wenn das Abo ausläuft, wollen Dreiviertel der Befragten (75 Prozent) nicht die Möglichkeit verlieren, die mit dem Software-Programm bearbeiteten Dateien weiterzuverwenden.
  • 65 Prozent der Befragten glauben, sie bezahlen mehr für das Abo einer Software als im Einzelkauf.


Kaufverhalten der Befragten

  • Fast alle Befragten (93 Prozent) erkundigen sich über Produkte und Preise im Internet, bevor sie Software kaufen.
  • Für 84 Prozent ist es wichtig, die Wahl zu haben, in welcher Form sie die Software beziehen können.
  • Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) lassen sich von Kundenrezensionen in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen.


Methoden der Erhebung

Für die Umfrage wurden 1.009 Personen in Deutschland im Alter von 18 – 69 Jahren befragt. Die im Hinblick auf Geschlecht, Alter und Region bevölkerungsrepräsentative Erhebung wurde vom Marktforschungsinstitut INNOFACT AG im Mai 2013 durchgeführt und ausgewertet.

Zeig mehr

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

Ähnliche Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Back to top button