KI

Revolutionäre Relight-Funktion von Magnific AI

Magnific AI hat eine neue Funktion namens Relight vorgestellt, die die Bildbearbeitung revolutionieren könnte. Sie befindet sich zur Zeit im Betatest und ermöglicht Benutzern, die Beleuchtung und Umgebung jedes Fotos vollständig zu verändern. Mit dem innovativen Tool können Kreative die Beleuchtung, den Hintergrund und die Atmosphäre eines Bildes mithilfe einfacher Texteingaben, Referenzbilder oder Lichtkarten eigenen Vorstellungen anpassen.

Vielseitige Anwendungen

Die Vielseitigkeit von Relight eröffnet Fotografen, Designern und Digitalkünstlern neue kreative Möglichkeiten So lassen sich:

  • Tagesszenen im Freien in stimmungsvolle Nachtbilder umwandeln
  • Einfache Studioaufnahmen in lebendige Stadtlandschaften verwandeln
  • Porträts mit dramatischen Lichteffekten aufwerten
  • Produktfotos mit idealen Lichtverhältnissen verbessern
  • Landschaften mit unterschiedlichen atmosphärischen Einstellungen neu interpretieren

Relight verfügt über mehrere leistungsstarke Funktionen, die es von herkömmlichen KI-Bildbearbeitungstools unterscheiden:

  • Intelligente Konservierung: Die KI behält wichtige Details im Originalbild bei, um ein natürliches und realistisches Ergebnis zu gewährleisten.
  • Flexible Eingabemethoden: Der Neubeleuchtungsprozess lässt sich mithilfe von Texteingaben, Referenzbildern oder Lichtkarten steuern. So gibt es mehrere Optionen, die gewünschten Effekte zu erzielen.
  • Feinabstimmung der Steuerung: Relight bietet die Möglichkeit, die Stärke der Lichtübertragung anzupassen und Einstellungen wie Helligkeit, Kontrast und Sättigung zu optimieren, um die endgültige Ausgabe präzise zu steuern.
  • Hintergrundmanipulation: Neben Beleuchtungsänderungen können Benutzer mit dem Tool auch den Hintergrund von Bildern ändern.

Das Herzstück von Relight sind die leistungsstarken KI-Modelle von Magnific AI, die die komplexen Berechnungen durchführen, die für realistische Lichttransformationen erforderlich sind. Diese Technologie erlaubt professionelle Nachbeleuchtungseffekte mit minimalem Aufwand zu erzielen.

Benutzerfreundliches Bedienung

Trotz seiner erweiterten Funktionen ist Relight auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt. Die intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht, mit nur wenigen Klicks beeindruckende Ergebnisse zu erzielen und den Zugang zu professionellen Bildbearbeitungstechniken zu demokratisieren.

Ist dies die Evolution der Bildbearbeitung?

Gegenwärtig wird die Anpassung der Beleuchtung in einem Foto hauptsächlich in Photoshop mittels Dodge & Burn durchgeführt. Dies erfordert viel Geschick, Zeit und Präzision und ist nicht dafür gedacht, ein Bild komplett neu zu beleuchten. Mit Relight könnte ein Porträt, das in Innenräumen aufgenommen wurde, so verändert werden, dass es aussieht, als sei es zur goldenen Stunde entstanden, oder eine Landschaftsaufnahme an einem bewölkten Tag ließe sich durch dramatisches Sonnenlicht aufwerten. Es scheint, als könnten Fotografen nun ihre Archive mit einer neuen Perspektive überarbeiten und ältere Arbeiten mit verschiedenen Beleuchtungstechniken transformieren. Das würde auch mehr Freiheit in der Nachbearbeitung bedeuten.

Aber: Auf den ersten Blick scheint Relight die Eigenschaften der Motive in gewissem Maße zu verändern. Außerdem scheinen die Eingabebilder, die wir bisher gesehen haben, KI-generiert zu sein, so dass auch die Ausgabe entsprechend ausfällt. Wir haben noch keine Ergebnisse gesehen, wenn echte Fotografien als Quelle verwendet werden. Es stellt sich also die Frage: Wie stark wird das Originalbild verändert? Für Projekte, bei denen es wichtig ist, die genauen Eigenschaften eines Objekts beizubehalten, könnte die Aufhellungsfunktion nicht den Anforderungen entsprechen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Dateiausgabe. Wer eine hochauflösende TIFF-Datei speichern möchte, ist auf JPG- oder PNG-Formate beschränkt.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die nuancierten Anpassungen. Derzeit scheint es nicht möglich zu sein, die bestehende Beleuchtungseinstellung in Relight subtil zu verändern. So ist es beispielsweise nicht möglich, eine Lichtquelle einfach etwas weiter hinter das Motiv zu verschieben oder einzelne Lichter an andere Positionen zu setzen. Man muss sich auf die Eingabereferenz verlassen. Allerdings könnte dies außerhalb von Relight mit anderen Workflows in Stable Diffusion möglich sein, und Relight könnte diese Funktion mit einem Update in naher Zukunft hinzufügen.

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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3 Kommentare

  1. LIeber Kollege,

    Was ist denn daran „kreativ“? Kreativität findet beim Fotografieren statt. Dieser ganze künstliche KI Mist ist doch alles andere als kreativ und begünstigt die nachträgliche Korrektur schlechter Aufnahmen. Furchtbar ist meine Meinung dazu.

    Herlich Peter Roskothen

    1. Veränderungen, wie sie die Relight-Funktion unterstützen soll, erreicht man bislang mit den Bordmitteln von Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen. Wie man da zweckmäßigerweise vorgeht, haben wir in DOCMA schon mehrfach beschrieben. So etwas ist von der Intention her vielleicht kreativ, in der Durchführung aber eine Heidenarbeit, und die Relight-Funktion verspricht, einem diese Arbeit abzunehmen, was wiederum bedeutet, dass man seine kreativen Ideen schneller und leichter verwirklichen kann.

      Seine Kreativität kann man schließlich in vielerlei Bereichen austoben; die Fotografie ist nur eine davon. Und auch das fotografische Bild ist nicht schon fertig, nachdem man auf den Auslöser gedrückt hat; das war es schon in der analogen Ära nicht. Heutzutage muss man, um seine Bildideen zu realisieren, nicht einmal mehr zwingend fotografieren, malen oder 3D-Modelle bauen und rendern, sondern kann sich dazu auch einer generativen KI bedienen.

  2. wir haben die neue funktion schon mehrfach getestet und konnten sie bisher leider noch nicht in der gewünschten qualität verwenden. ist aber auch noch im beta-stadium, da wird noch was passieren.

    die grundidee ist gar nicht so übel – es kommt ja immer wieder vor, das kunden bestehendes material an aktuelles angeglichen haben möchten. und wenn das ambiente komplett anders fotografiert wurde, hat man ein problem.

    für diesen fall ist die software theoretisch hervorragend geeignet. jedoch „rendert“ sie komplett alles über die KI neu – das sieht man leider deutlich und man hat wirklich sehr wenig möglichkeit einzugreifen. nur über den prompt kann ich kaum details steuern – reproduzierbar auf weitere motive ist es auch nur ansatzweise.

    es führt also nach wie vor kein weg an photoshop vorbei, um die ergebnisse zu verarbeiten. ich muss aber sagen, das die geschaffenen durchaus ihre daseinsberechtigung haben – über den herkömmlichen retuscheweg ist das nur mit gösstem aufwand (der meist aber nicht bezahlt wird) zu erreichen – wenn überhaupt.

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