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Nvidia bringt KI-Supercomputer auf den Schreibtisch

Nvidia hat auf der Consumer Electronics Show (CES) 2025 in Las Vegas sein „Project DIGITS“ vorgestellt. Der Hersteller von Grafikprozessoren plant, einen leistungsstarken KI-Computer in Miniformat ab Mai 2025 für etwa 3000 US-Dollar anzubieten.

In der Pressemeldung dazu erklärt Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA: „KI wird in jeder Anwendung und in jeder Branche zum Mainstream werden. Mit Project DIGITS kommt der Grace Blackwell Superchip zu Millionen von Entwicklern. Einen KI-Supercomputer auf dem Schreibtisch eines jeden Datenwissenschaftlers, KI-Forschers und Studenten zu platzieren, befähigt sie dazu, das Zeitalter der KI mitzugestalten.“

Der PC im kompakten NUC-Format (Next Unit of Computing) enthält den neuen GB10 Grace Blackwell Superchip. Dieser Chip kombiniert eine Blackwell Grafikeinheit (GPU) mit einer Grace Prozessoreinheit (CPU) auf Arm-Basis. Die CPU verfügt über 20 Kerne: 10 Cortex-X925 und 10 Cortex-A725.

„Project DIGITS“ soll eine Rechenleistung von einem Petaflop erreichen. Das entspricht einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. Diese Leistung bezieht sich auf Berechnungen mit reduzierter Genauigkeit (FP4), die für viele KI-Anwendungen ausreicht.

Der Minicomputer enthält 128 Gigabyte gemeinsamen Arbeitsspeicher für CPU und GPU. Dazu kommen bis zu 4 Terabyte schneller Festspeicher. Das System kann damit KI-Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern verarbeiten. Zum Vergleich: Das Sprachmodell GPT-3 hat 175 Milliarden Parameter.

Nvidia zielt mit „Project DIGITS“ auf KI-Entwickler, Datenwissenschaftler und Studenten ab. Sie können damit große KI-Modelle direkt am Arbeitsplatz entwickeln und testen. Bisher war dafür oft teure Rechenzentrumsleistung nötig.

Das System läuft mit Nvidias Linux-basiertem Betriebssystem DGX OS. Es bietet Zugriff auf Nvidias KI-Softwarebibliotheken und -Werkzeuge. Entwickler können ihre Projekte später nahtlos auf Rechenzentren oder Cloud-Dienste übertragen.

„Project DIGITS“ lässt sich auch mit einem zweiten Gerät koppeln. So verdoppelt sich die verfügbare Rechenleistung und der Speicher für noch größere KI-Modelle.

Nvidia betont, dass der Minicomputer nicht für Computerspiele gedacht ist. Er eignet sich speziell für KI-Aufgaben wie maschinelles Lernen und die Verarbeitung natürlicher Sprache.

Mit „Project DIGITS“ bringt Nvidia die Leistung eines KI-Supercomputers auf die Schreibtische von Entwicklern. Das könnte die Entwicklung von KI-Anwendungen beschleunigen und einem breiteren Kreis von Forschern und Unternehmen zugänglich machen.

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von NVIDIA.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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