KI-Prompt Inspiration: Picasso selbstgemacht
Hand aufs Herz: Wer würde nicht gerne Bilder berühmter Künstler – wie die von Picasso – mit den eigenen Motiven oder Ideen malen können? Bis vor Kurzem war dafür wenigstens jahrelange Übung und meist auch noch eine ganze Menge Talent nötig. Das ist dank generativer KI nun Vergangenheit. Probieren wir mal, was damit jetzt machbar ist.
Ausgangspunkt
Im ersten Schritt finden wir heraus, ob eine KI den Künstler, von dem wir uns ein Bild wünschen, überhaupt kennt. Wenn wir nur seinen (oder natürlich auch ihren) Namen eingeben, bekommen wir oft nur Künstler-Porträts gezeigt. Immerhin Picasso ist hier eindeutig identifizierbar. Wir wissen also: Die Person ist bekannt.
Aber ist es auch sein Werk? Zielführend ist es nun, einen Bildinhalt vorzugeben und diesen im Stil Picassos umsetzen zu lassen. Das funktioniert in unserem Fall so eindeutig, dass auch der Laie die Handschrift des Malers wiedererkannt.
Gehen wir noch einen Schritt weiter und schauen, ob wir auch bestimmte Malstile eines Künstlers abrufen können – bei Picasso etwa seine blaue Periode, die noch weit gegenständlicher war als die kubistischen Arbeiten, mit dem er in Erinnerung geblieben ist. Das funktioniert leider nicht, denn hier werden die kubistischen Formen einfach nur in Blau gefasst.
Eine komplexere Bildidee
Hier bleiben wir zwar beim Thema Kaffeetrinken, nur sollen auf dem Bild Katzen in Abendanzügen zu sehen sein. Midjourney macht daraus, wenn man keine Zusatzanweisungen gibt, naturalistische Illustration oder Fotomontagen.
Eine Erweiterung dieses Prompts um den Stil von Picasso geht zwar in die richtige Richtung, hat jedoch noch deutliches Potenzial nach oben.
Um weiter nachzuhelfen kann man etwa zu Beginn des Prompts das Medium die Stilrichtung definieren. Hier also Malerei und Kubismus.
Mir persönlich ist das nun noch etwas zu bunt geraten, deswegen lasse ich mir Varianten mit einer reduzierten Farbpalatte ausrechnen.
Versuche mit Betonungen
Lässt sich daran noch weiter schrauben? Im Prinzip ja, aber nur noch wenig. Technisch haben wir die Möglichkeit, den Picasso-Stil durch Prompt-Teil-Betonungen, wie wir sie hier erklärt haben, zu verstärken. Allerdings muss man sehr vorsichtig vorgehen, wenn das Motiv erkennbar erhalten bleiben soll. Bei einem Verstärkungswert von 1.5 ist die Grenze in diesem Fall erreicht.
Bei höheren Werten verschwinden nach und nach die Katzengesichter zugunsten abstrakter Formen oder menschlicher Köpfe.
Je berühmter der Künstler, desto generierbarer ist ein KI-Bild. Die Ergebnisse sind in diesem Fall erstaunlich. Es wird aber höchste Zeit das KI markiert werden muss. Ansonsten gibt es irgendwann nur noch austauschbare KI-Erzeugnisse und menschliche Gestalter mit wirklich neuen Ideen bleiben auf der Strecke.
Interessant ist, dass Adobe Firefly scheinbar Picasso nicht kennt, ich komme beim versuch es nachzubauen mit den oben genannten Befehlen zu Ergebnissen, die keine Ähnlichkeit mit Picasso haben.
Könnte daran liegen, dass Firefly nur mit Adobe-Stockmaterial trainiert wurde 🙂
habs auch probiert, ich habe eher den Eindruck dass die Namen der Künstler nicht verwendet werden dürfen. Hier die Meldung nachdem ich den Text von Ihnen mit Copy and Paste eingefügt habe. Auch habe ich es mit Salvadore Dali probiert. Ganz ohne einen Namen anzugeben kommen immer, mehr oder weniger, die gleichen Ergebnisse ohne Hinweis.
Das ist der Hinweis:
„einige oder mehrere Wörter entsprechen nicht den Nutzungsrichtlinien und wurden deshalb entfernt“
Die Nutzungsrichtlinien sind nicht sehr spezifisch und wären verständlicher, wenn Adobe konkrete Beispiele anführen würde, aber ich vermute, dass Prompts, die Bilder im Stil bestimmter Künstler verlangen, tatsächlich gegen die Nutzungsrichtlinien verstoßen. Ausgeschlossen ist nämlich „einen Output zu generieren, der im Wesentlichen dem urheberrechtlich geschützten Werk eines Dritten ähnelt oder anderweitig durch geistige Eigentumsrechte Dritter geschützt ist, es sei denn, Sie verfügen über ausreichende Rechte an diesem Werk“. Salvador Dalí ist ja erst vor 34 Jahren gestorben und sein Werk ist noch für ein paar Jahrzehnte urheberrechtlich geschützt. Dasselbe gilt für Picasso (vor 50 Jahren gestorben). Aber selbst wenn Adobe es erlauben würde, bliebe die Beschränkung, dass Firefly die Bilder der betreffenden Künstler wohl nie gesehen hat. Midjourney dagegen kennt diese sehr wohl und zeigt auch keine Skrupel, wenn irgendjemandes Urheberrecht verletzt werden könnte.