Veredelte Insektenmakros
Viele Insektenmakros entstehen im Studio mit getöteten Tieren. Alexander Mett fotografiert dagegen für seine Wildlife-Makros nur lebendige Tiere in der Natur. Er hat eine spezielle Technik entwickelt, mit der er nachträglich in Photoshop die fehlende Schärfentiefe hinzufügt. Christoph Künne durfte ihm für die neue DOCMA-Ausgabe bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Von frühester Kindheit an galt Alexander Metts Interesse Insekten aller Art; Spinnen konnte er jedoch nicht leiden. Im Lauf der Jahre entwickelte er eine regelrechte Arachnophobie. Seine Aversion gegen die langbeinigen Kleinsttiere brachte ihn sogar dazu, Wohnungen in höhergelegenen Stockwerken den Vorzug zu geben. 2011, nach einem Umzug ins Voralpenland, entdeckte der gebürtige Hesse die Reize der Landschaftsfotografie für sich. Auf seinen Streifzügen durch die Natur weckten immer wieder Insekten seine Aufmerksamkeit, doch konnte er sie mit seiner damaligen Fotoausrüstung nicht so aufnehmen, wie er es sich gewünscht hätte. Nach der Anschaffung eines Umkehrrings, mit dem er aus einem Flohmarkt-Objektiv ein stark vergrößerndes Makro gemacht hatte, entschloss er sich, nicht nur die Insektenwelt fotografisch zu erforschen, sondern auf diesem Weg auch seinen Ekel vor Spinnentieren zu bekämpfen.
Aus der Aversion wurde mit der Zeit eine Obsession. „Ich finde Haus- und Kreuzspinnen zwar immer noch schrecklich, wenn sie mir auf der Hand herumkrabbeln“, bekennt er, „aber solange eine Kamera zwischen uns ist, kann ich mich für ihre Ästhetik und ihre Vielfalt begeistern.“ Springspinnen ohne die – von vielen Menschen als widerwärtig empfundenen – langen dürren Beine, hat er inzwischen regelrecht ins Herz geschlossen. „Seit ich sie als Fotomodelle entdeckt habe, erschlage ich auch keine Hausspinne mehr, die sich in meine Wohnung verirrt hat.“
Extreme Wildlife-Makros: Lesen Sie die Fortsetzung des Artikels auf Spiegel Online oder in der aktuellen DOCMA-Ausgabe 83 (Juli/August 2018)
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