Tipp: Banding-Probleme vermeiden
An den allermeisten Computer-Arbeitsplätzen ist die Bildwiedergabe am Monitor auf 8 Bit Farbtiefe pro Farbkanal begrenzt – es können also lediglich 256 Abstufungen (2 hoch 8) unterschieden werden. Bei gleichmäßigen Verläufen kommt es dadurch zu sichtbaren Tonwertabrissen („Banding“) am Monitor. Diese treten auch dann auf, wenn die wiederzugebende Datei eine Farbtiefe von 16 oder 32 Bit/Kanal aufweist, da die meisten Monitore eben lediglich 8 Bit/Kanal anzeigen können.
Photoshop erlaubt jedoch – im Gegensatz zu den meisten anderen Programmen – zumindest 10 Bit/Kanal darzustellen über »Voreinstellungen > Leistung > Grafikprozessor-Einstellungen > Erweiterte Einstellungen > 30-Bit-Anzeige« (a). Damit ist die Darstellung frei von sichtbaren Tonwertabrissen. Voraussetzung ist jedoch, dass die gesamte Bildwiedergabe-Kette auch zu 10 Bit/Kanal in der Lage ist. Dazu gehören Software-Komponenten wie Betriebssystem, Grafiktreiber und Bearbeitungsprogramm (Photoshop), aber auch geeignete Hardware, wie 30-Bit-fähige Grafikkarte (AMD: Fire GL; Nvidia: Quadro) und Monitor. Sind diese Bedingungen nicht komplett erfüllt, können Sie nicht sicher sein, ob die Tonwertabrisse tatsächlich in der Datei vorhanden oder lediglich ein Artefakt unzureichender Farbtiefe der Bildschirm-Darstellung sind.
ÜBRIGENS: Sind tatsächlich Tonwertabrisse in der Datei vorhanden, werden diese auch in Camera Raw und Lightroom zuverlässig dargestellt. Wenn Sie Banding in der Anzeige sehen, können Sie hier also ausschließen, dass es am Monitor liegt.
Banding-Probleme vermeiden: Die Lösung
Adobe Camera Raw und Lightroom bedienen sich eines technischen Tricks, um im Bild gar nicht vorhandene Tonwertabrisse am Monitor zu vermeiden: „Display Dithering“. Hierbei werden die aufgrund der 8 Bit/Kanal-Limitierung eigentlich nicht darstellbaren Farb- oder Helligkeitswerte durch eine zufällige Pixel-Anordnung der darstellbaren Werte simuliert. Obwohl technisch nicht so korrekt wie eine „echte“ 10-Bit/Kanal-Darstellung, ist der Unterschied für das menschliche Auge fast nicht zu erkennen.
Banding-Probleme vermeiden: Echte Tonwertabrisse identifizieren
Bei aufwendigen Retuschen in Photoshop gibt es einen Trick zur Banding-Kontrolle: Öffnen Sie Ihr Bild dazu kurz im »Camera Raw-Filter«. Besteht das Bild aus mehreren Ebenen, müssen Sie es zuvor auf eine Ebene bringen: Aktivieren Sie die oberste Ebene und drücken Sie anschließend »Strg/Cmd-Alt-Shift-E«, um das Bild auf einer neuen Ebene zusammenzufassen. Anschließend wählen Sie »Filter > Camera Raw-Filter«. Überprüfen Sie das Bild hier auf eventuelle Tonwertabrisse und klicken Sie danach auf »Abbrechen«, um zu Photoshop zurückzukehren.
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