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Tiefen, Lichter und Kontrast

DOCMA63_LR-Aka: Tiefen, Lichter und Kontrast
Tiefen, Lichter und Kontrast. Foto: Christian Öser

In Lightrooms »Grundeinstellungen« nehmen Sie die ersten Korrekturen vor, wenn es um die Bildoptimierung geht. Mit nur wenigen Reglern verleihen Sie Ihren Fotos Brillanz und bringen scheinbar verlorene Details zum Vorschein.

Erinnern Sie sich zurück an Light­room 3 oder haben Sie es aktuell noch im Einsatz? Die damalige Prozessversion 2010 bot mit den Reglern »Wiederherstellung« und »Aufhelllicht« zwei nützliche Funktionen, um Details aus über- oder unterbelichteten Bereichen zu rekonstruieren. Das Problem: Optisch wurde das korrigierte Bild dadurch nicht immer besser, es gab einige Unzulänglichkeiten.

Mit der Einführung der Prozessversion 2012 ab Lightroom 4 konnte man aber zu Recht von einer kleinen Revolution sprechen. Die beiden erwähnten Regler waren Geschichte, und das rundum erneuerte »Grundeinstellungen«-­Bedienfeld präsentierte sich mit den neuen Reglern »Lichter«, »Tiefen«, »Weiß« und »Schwarz«.

In früheren Lightroom-Versionen beeinflussten die Regler einen weitläufigen Bereich von Tonwerten. Oft waren die Mitteltöne ungewollt Teil der Bearbeitung, die gezielte Korrektur erforderte dadurch große Kompromisse. In der Prozessversion 2012 sorgt dagegen ein ausgeklügelter Algorithmus dafür, dass beispielsweise der »Lichter«-Regler nur in den sehr hellen sowie der »Tiefen«-Regler nur in den sehr dunklen Bildbereichen arbeitet. Die Mitteltöne werden wesentlich weniger von diesen Veränderungen beeinflusst, wodurch die Gesamtwirkung des Fotos profitiert.

Gleichzeitig mit der Einführung der neuen Regler wurde auch die Gradations­kurve um die Möglichkeit ergänzt, wie in Photoshop Punkte zu setzen. Ironischerweise ist die allgemeine Bedeutung der Kurve aber durch die „intelligenten“ Regler zurückgegangen. Um gezielt Kontrast nur in den hellen oder dunklen Bildbereichen hinzuzufügen, sollte sie jedoch weiterhin die erste Wahl sein.

Auf den nachfolgenden Seiten präsentieren wir Ihnen nicht nur die Wirkung, sondern auch direkte Vergleiche zwischen den verschiedenen Reglern.

Tiefen, Lichter und Kontrast: Der „richtige“ Kontrast

DOCMA63_Screenshot_Marginalienspalte: Tiefen, Lichter und KontrastWas ist optimaler Kontrast? Vielleicht haben Sie sich diese Frage beim Betrachten von Bildern im Internet schon öfters gestellt. Während der eine Betrachter absaufende Tiefen und ausgebrannte Lichter als zu brachial empfindet, ist vielleicht genau das der Lieblingsstil eines anderen Fotografen. Oder umgekehrt: Kontrastlose, flaue Bilder mit melancholischem Flair sind mit Sicherheit auch nicht jedermanns Geschmack.

Eben diese persönlichen Vorlieben sollten Sie sich immer bewahren, vor allem, wenn es um die Wahl des Werkzeugs geht. Bestes Beispiel: Der »Kontrast«-Regler wird in Tutorials gerne pauschal als zu heftig in der Wirkung bezeichnet und stattdessen der Einsatz einer Gradationskurve empfohlen. Auch wenn Sie mit einer Kurve mehr lokalen Einfluss haben als mit dem global wirkenden Regler »Kontrast«, sollten Sie diesen trotzdem nicht links liegen lassen und ihm je nach Ausgangsbild eine Chance geben. Denn schlussendlich zählt Ihre Vision, nicht die des Betrachters.

DOCMA63_Screenshot_01: Tiefen, Lichter und KontrastTiefen, Lichter und Kontrast: Der »Kontrast«-Regler

Wenn Sie den »Kontrast«-Regler nach rechts verschieben, werden im Bild die hellen Tonwerte aufgehellt und die dunklen Tonwerte abgedunkelt. Im Histogramm erkennen Sie sehr gut, wie die Tonwerte auseinandergespreizt werden und eine Kontrasterhöhung erfolgt. Dabei wird gleichzeitig die Sättigung erhöht. Nach links verschoben verhält es sich umgekehrt: helle Tonwerte werden dunkler, dunkle dagegen heller. Dies bewirkt einen flaueren Kontrast im Foto.

DOCMA63_Screenshot_02: Tiefen, Lichter und KontrastTiefen, Lichter und Kontrast: Kontrast über parametrische Kurve

Im Bedienfeld »Gradationskurve« sehen Sie bei der erstmaligen Verwendung die parametrische Kurve. Diese bietet Regler für die vier Tonwertbereiche »Lichter«, »Helle Mitteltöne«, »Dunkle Mitteltöne« und »Tiefen«. Schieben Sie den »Lichter«-Regler nach rechts und den »Tiefen«-Regler nach links, erhöht sich erwartungsgemäß der Kon­trast im Bild. Das große Problem: Die Kurve lässt keine feinen Korrekturen in bestimmten Tonwertregionen zu.


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