Schwarzweißfilm-Simulation im Raw-Workflow
Die Google Nik-Collection bietet mit Silver Efex Pro 2 ein populäres Werkzeug für die Schwarzweiß-Konvertierung an. Dessen Filmsimulationen kommen dem analogen Vorbild nahe. Dazu mussten Filmemulsionen gescannt, auf ihre Farbempfindlichkeit getestet und auf ihre Körnigkeit untersucht werden. Doch leider arbeitet Silver Efex Pro nur mit gerenderten Bildern, nicht mit den Rohdaten. Sie können in Lightroom aber die Schwarzweißfilm-Simulation im Raw-Workflow annähernd nachbilden und als Entwicklungsvorgabe speichern.
Dazu exportieren Sie ein Bild aus Lightroom und öffnen es in Silver Efex Pro. Wenn Sie zwischen dem Modul »Entwickeln« in Lightroom [1 b] und Silver Efex Pro [1 a] wechseln, können Sie die Ergebnisse aneinander angleichen. Wählen Sie in Silver Efex Pro den nachzubildenden Film-Typ und klappen Sie alle Unterpunkte im Bereich »Filmtypen« auf. In Lightroom wandeln Sie das Bild in Schwarzweiß um (»V«) und nehmen die »Schwarzweißmischung« [3] entsprechend der Mischung in Silver Efex Pro [2] vor. Weitgehend können Sie die Prozentwerte übernehmen; für die Farbbereiche »Orange« und »Lila«, die es bei Silver Efex Pro nicht gibt, interpolieren Sie passende Werte zwischen denen der benachbarten Farben.
Als Nächstes geht es an die »Gradationskurve«. Die Kurve aus Silver Efex Pro [4] lässt sich in Lightroom gut nach Sicht nachbilden. Um die hierzu nötigen Freiheiten zu gewinnen, stellen Sie den Modus auf »Punktkurve« [5]; dazu klicken Sie unten rechts auf das kleine Icon. Passen Sie, falls nötig, zunächst den Schwarz- und Weißpunkt an, und bilden Sie dann die Feinheiten der Kurvenform dem Vorbild nach.
Der schwierigste Schritt ist die Simulation des Filmkorns, denn hier gibt es wenig direkt übertragbare Reglerwerte zwischen Silver Efex Pro [6] und Lightroom [7]. Vergleichen Sie die Körnigkeit jeweils in der 1:1 Ansicht; Sie brauchen etwas Fingerspitzengefühl, um an die Referenz heranzukommen. Beginnen Sie dazu mit der »Stärke« und nehmen Sie eine Feinjustierung mit der »Größe« vor.
Nun speichern Sie die Einstellungen unter dem Namen des Films als Vorgabe, zweckmäßigerweise in einem eigenen Vorgabeordner für Filmsimulationen. Gespeichert wird nur die »Gradationskurve«, die »Behandlung (Schwarzweiß)«, die »Schwarzweißmischung«, die »Körnung« und die »Prozessversion« [8].
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