Schöne, bunte Bilderwelt zur Abschreckung
Vorschläge von Doc Baumann zum Einsatz von Bildern zwecks Abschreckung auf Zigarettenschachteln, Autos und in Kantinen – eine Bilderwelt zur Abschreckung.
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Daher hat das EU-Parlament beschlossen, dass Zigarettenpackungen ab 2016 mit Schockbildern versehen werden müssen: Raucherlungen, verfaulte Zähne und Gliedmaßen. Die sind gewiss aussagekräftiger als ausführliche Statistiken über den Zusammenhang von Rauchen und tödlichen Krankheiten.
Nicht beschlossen wurde dagegen, neben dem Lenkrad PS-starker Autos bekannter Drängler- und Auffahr-Marken künftig Fotos zerfetzter Unfallopfer anzubringen.
Für abschreckende Schockfotos gäbe es eine ganze Menge sinnvoller Einsatzgebiete. So sind etwa Waffenexporte in der letzten Zeit ein wichtiges Thema geworden. (Ich meine Exporte der Rüstungsindustrie – nicht die Lieferung von Waffen an die Kurden, das ist wieder ein anderes Problem.)
In schöner Einigkeit beschwören Politiker aus dem christlichen Lager und Gewerkschaftsvertreter die Notwendigkeit der Exporte; mit Argumenten, wie sie jeder Drogendealer vor dem Gymnasium liefern könnte: Wenn wir’s nicht machen, machen’s die anderen. Arbeitsplätze. Und: Gefährdung des Technologievorsprungs. Konkret: technischer Verfahren, um Menschen möglichst effektiv zu töten und zu verstümmeln.
Vorschlag: Man möge doch in den Eingangshallen und Kantinen der Rüstungsfabriken wandfüllende Fotos der blutverschmierten und zerrissenen Opfer der dort produzierten Waffen aufhängen (siehe Seite 111 in DOCMA 62), in der Hoffnung, dass die Beschäftigten vor lauter Kotzen nicht mehr zum Arbeiten kommen.
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