Die verrückte Architektur des Victor Enrich
In der neuen DOCMA-Ausgabe stellt Doc Baumann die digital umgesetzten Architektur-Phantasien des Spaniers Victor Enrich vor.
Architektur-Modifikationen gibt es nicht erst, seit Künstler über 3D-Software und Photoshop verfügen können. Sie haben eine lange Tradition – am bekanntesten dürfte wohl das Konzept des Capriccio sein, das etwa im Barock von dem venezianischen Architekten und Kupferstecher Giovanni Battista Piranesi in seinen monumental übersteigerten Ansichten von Rom umgesetzt wurde.
Der 38-jährige Spanier Victor Enrich zeigt in seinen Montagen, wie Architektur-Phantasien heute aussehen könnten. Dazu setzt er bevorzugt 3D-Software wie AutoCAD und 3ds max ein, aber natürlich auch Photoshop. Enrich lebte einige Zeit in München; dort hat er ein großes Projekt realisiert, bei dem er ein Hotelhochhaus in zahlreichen Varianten auseinandergenommen hat. Keinem anderen Gebäudekomplex hat er bislang so viele Variationen entlockt wie diesem, dem Hotel „Deutscher Kaiser“ gegenüber vom Münchener Hauptbahnhof. Wie man auf seiner Website sehen kann, hat er dafür zunächst nicht nur das Hochhaus selbst, sondern auch dessen komplette Umgebung in 3D rekonstruiert – Autos, Fahrräder, Ampeln – eine Vorarbeit, die allein ein halbes Jahr gedauert hat. Die Modifikationen der Architektur waren danach relativ schnell erledigt.
Doc Baumann stellt das Werk Enrichs in der neuen DOCMA in einem ausführlichen Portfolio vor. Das Interesse dafür dürfte groß sein – auf der Facebook-Seite von DOCMA hatten zuvor Hunderte Besucher die Montagen mit „Gefallt-mir“ markiert.
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