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Für alle, die weder zeichnen noch malen können, und trotzdem ihre eigenen Comics gestalten wollen, stellt Doc Baumann im aktuellen Heft eine leicht erlernbare Technik vor.


Gehören Sie auch zu den Comic-Liebhabern, die bisher wegen mangelnder zeichnerischer Fähigkeiten bisher dazu verdammt waren, Comics nur zu lesen? Damit ist jetzt Schuss. Ich selbst habe jahrelang nach einer einfachen, schnellen und dabei flexiblen Technik gesucht, um meine Fotos mit Photoshop glaubhaft in Comics zu verwandeln. Bisher brachte nur das folgende Verfahren ganz originelle Schwarzweißzeichnungen.

Nehmen Sie ein Graustufenbild, duplizieren Sie die Hintergrundebene (Strg/Befehl+J), "Invertieren" Sie das Ebenenduplikat (Strg/Befehl+I) und setzen Sie anschließend den Ebenenmodus auf "Farbig anwedeln". Nun ist das Bild mehrheitlich weiß. Eine Bleistiftzeichnung erhalten Sie, wenn Sie das Ebenenduplikat jetzt mit dem "Gaußchen Weichzeichner" bearbeiten, um die Details hervorzuholen. Die endgültige Abstimmung der Helligkeit und Kontraste findet per "Gradationskurve" auf der Hintergrundebene statt.

Diese Technik ist bei aller grafischen Anmutung meist noch zu nah am Foto. Aus diesem Grund nutze ich solche Ergebnisse normalerweise eher als Kontrastmaske, nicht als eigenständige Zeichnung.

Was macht denn aber in formal-grafischer Hinsicht einen "richtigen" Comic aus? Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass er gemalt wirkt und auf fotografische Details verzichtet. Typisch sind auch dunkle Kontrastlinien, die die Kanten betonen. Und ein wenig Farbe gehört sicherlich auch dazu. Ich will Ihnen hier nur ganz kurz die zum Einsatz kommende Grundtechnik beschreiben:
Nehmen Sie eine Graustufenfassung ihres Ausgangsbildes (sie können es auch mit der oben beschriebenen Technik vorbearbeiten), dann wenden Sie darauf  für die malerische Anmutung den Filter "Ölfarbe" an. Eine Kopie der "Ölfarbe"-Ebene wird anschließend mit dem Filter "Stempeln" aus der "Filtergalerie" auf ihre schwarzweißen Konturen reduziert und mit der darunterlegenden Ebene verrechnet (z.B. mit "Ineinanderkopieren") Zum Abschluss kommt die Kolorierung: Legen Sie eine  Ebene mit dem farbigen Ausgangsbild obenauf und verrechnen diese im Modus "Farbe". Mit den üblichen Farbwerkzeugen lassen sich die Farben entspfechend Ihren Vorstellungen weiter anpassen.

Wie das alles ganz genau geht, wie man die Detailliertheit steuert und welche Werte in den verschiedenen Dialogen was für Auswirkungen haben, erfahren Sie in Doc Baumanns Workshop zu diesem Thema in DOCMA 55 ab Seite 28.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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