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Bratwurst ohne Grunz

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Veggie-Schnitzel mit Gourmet-Anspruch – das war die Idee einer neuen Produktline des schweizer Nahrungsmittelherstellers  Orior. Das innovative Sortiment richtet sich an Vegetarier und Veganer, die noch nicht ganz den Geschmackswelten der Fleischesser entsagt haben. Die Münchner Werbeagentur „Wächter & Wächter“ hatte für die „Nature Gourmet“-Produkte gleich ein komplettes Kampagnen-Konzept entwicklet mit Claims wie „Nuggets ohne Gacker“ oder „Bratwurst ohne Grunz“.

Bildschirmfoto-2015-01-05-um-16.56.31Layout: Angelegt war das Artwork auf den Einsatz als 18/1-Display, es sollte aber auch als ein- und halbseitige Print-Anzeige funktionieren.


DOCMA-01_zBrush_MasterWeizenkörner: Die Grundstruktur der Weizenkörner gestaltete CGI-Artist Ulf Papay von den Albert Bauer Studios in Z-Brush.


DOCMA-02_GrundkoerperVariationen: Um natürlich wirkende Ergebnisse zu gewährleisten gestaltete Ulf Papay gleich mehrere Körnervarianten.


DOCMA-03_Grundkoerper_Diffuse_TextureTextur: Als Textur wurde eine perspektivisch „ausgerollte“ Abbildung eines fotografierten Weizenkorns eingesetzt. So eine Textur wirkt im Vergleich zu gerne genutzten Mustern deutlich realistischer – sofern sie perfekt auf den 3D-Körper gemapped wird.


DOCMA-05_Grundkoerper_UVl_Texture
UV-Mapping: Um diese Präzision zu gewährleisten, arbeiten 3D-Profis mit einer sogenannten UV-Map, die allerdings nichts mit ultravioletten Strahlen zu tun hat. U und V stehen für zwei Variablen, anhand derer die Textur auf dem Objekt verortet wird. Zum einen kann man über die Darstellung der Buchstaben ablesen, ob die Textur glaubwürdig oder zu verzerrt aufgetragen wird. Zum anderen sieht man so sehr genau, wo auf einem Objekt welcher Teil einer Textur zu sehen sein wird, und kann manuelle Korrekturen vornehmen.

DOCMA-08_Platzieren_In_MayaBasis-Rendering: Hier sieht man sowohl die ungerenderte Fassung des Weizenhuhns als auch das Basis-Rendering, das als Grundlage der Illustration zum Einsatz kam. Die Entscheidung, wie stark das 3D-Modell vorgerendert wird, hat meist eher mit den Vorlieben der am Projekt Beteiligten zu tun als mit technischen Notwendigkeiten. Wenn – wie in diesem Fall – ein Illustrator mit der Finalisierung betraut ist, ist die Chance hoch, dass er den Großteil der Anpassungen in Photoshop vornimmt.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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