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Bildschirm – Viel Farbe für wenig Geld

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Bildschirm – Viel Farbe für wenig Geld

Ohne einen farb­ver­bindlichen Workflow können Sie nur hoffen und bangen, dass der Betrachter annähernd das Bild sieht, das Sie als Endergebnis gespeichert hatten. Oft scheitert die gute Absicht aber am Preis, denn hardware-kalibrierbare Bildschirme gelten als teuer. Der EIZO ColorEdge CS240 soll diese Geräteklasse nun erschwinglich machen.

Color Management ist eine gute Idee – eigentlich. Kaum jemand zweifelt daran, dass ein farbverbindlicher Workflow mit kalibrierten Geräten eine Grundbedingung für die seriöse Bildbearbeitung ist. Ohne ein durchgängiges Farbmanagement weiß der Bildbearbeiter schlicht nicht, was er tut. Aber auch wenn Sie sich darüber im Klaren sind, wie es im Idealfall sein sollte, kann die Umsetzung der Theorie in die Praxis an verschiedenen Hindernissen scheitern. Ein nicht zu unterschätzendes Problem sind die Kosten, denn wenn Sie bereits viel Geld für einen PC ausgegeben haben, der den stetig steigenden Leistungshunger von Photoshop und anderen Anwendungen befriedigt, wollen Sie vielleicht nicht noch einmal ebenso viel oder mehr für einen dazu passenden Bildschirm ausgegeben. Und wir geben es zu: Die von uns empfohlenen Monitore lagen oft im oberen Preissegment.

Glücklicherweise ist das aber auch nicht nötig. Ein Beispiel für einen erschwinglichen Bildschirm, der keine Kompromisse bei der Farb- und Tonwiedergabe erfordert und alle Voraussetzungen für die Unterstützung eines durchgängigen Farb­managements mitbringt, ist der ColorEdge CS240 für 699 Euro, den EIZO jüngst auf der photokina 2014 vorgestellt hat. In diesem Modell finden Sie einen großen Teil der von anderen EIZO-Produkten – etwa aus der CG-Baureihe – bekannten Features wieder, auch wenn Sie auf ein integriertes Farbmessgerät verzichten müssen.

Der Bildschirm

Das 24,1-Zoll-Panel des ColorEdge CS240 zeigt 1920 × 1200 Pixel, also in der Höhe etwas mehr als eine Full-HD-Auflösung. Aufgrund der LED-Hintergrundbeleuchtung liegt der normale Stromverbrauch bei nur 33 W. Im Stand-by sinkt der Verbrauch auf 0,5 W und ausgeschaltet ist der Monitor dann tatsächlich vom Netz getrennt. Die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung wird durch eine Pulsbreitenmodulation gesteuert, was Flimmern und damit ein Ermüden der Augen verhindern soll. Der patentierte Digital Uniformity Equalizer (DUE) sorgt dafür, dass die Leuchtdichte im gesamten Bildfeld einheitlich ist und sich die Farben und Tonwerte nicht verändern, wenn Sie ein Fenster auf dem Bildschirm verschieben. Dank eines horizontalen wie vertikalen Bildwinkels von 178° hat auch die Blickrichtung wenig Auswirkungen auf den Bildeindruck. Bei einer maximalen Helligkeit von 350 cd/qm erreicht der Kontrast ein Verhältnis von 1000 : 1.

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Viele Farben

Das herausstechende Merkmal des Displays ist allerdings sein großer Farbumfang. Der Wide-Gamut-Monitor bildet alle wichtigen Farb­räume nahezu vollständig ab, darunter Adobe RGB zu 99%. ISO Coated V2, sRGB, Rec709, EBU und SMPTE-C kann der ColorEdge CS240 sogar zu 100% anzeigen.

Ohne eine Kalibrierung wäre diese Eigenschaft natürlich wertlos. Daher ist die Gammakurve jedes Monitors schon ab Werk vor­kalibriert. Seine interne Look-up-Table (LUT) arbeitet mit 16 Bit pro Kanal, womit die vom Computer gelieferten Werte für Rot, Grün und Blau sehr präzise in die korrekte Helligkeit übersetzt werden können. Bei einer Software-Kalibrierung mit einer 8-Bit-LUT würden zwar alle Farbtöne annähernd richtig wiedergegeben, aber feine Abstufungen könnten verfälscht werden und manche Unterschiede gänzlich verloren gehen. Die Hardware-Kalibrierung mit einer 16-Bit-LUT verhindert das.

Der EIZO ColorEdge CS240 enthält zwar kein eingebautes Messgerät, um ihn regelmäßig neu zu kalibrieren, erlaubt aber den Anschluss handelsüblicher Colorimeter von Herstellern wie Datacolor und X-Rite, mit denen eine Hardware-Kalibrierung möglich ist. EIZOs Software ColorNavigator gehört zum Liefer­umfang des Monitors; Sie können darin vordefinierte Zielwerte für ein ICC-Profil wählen, die gewünschten Werte für die Helligkeit, das Gamma und den Weißpunkt aber auch selbst festlegen.

Anschlussfreudig

Für den Anschluss eines Computers oder anderer Signalquellen wie beispielsweise einer Digitalkamera stehen DisplayPort-, DVI-D- und HDMI-Buchsen zur Wahl. Die DisplayPort- sowie die HDMI-Schnittstelle unterstützen neben 8 auch 10 Bit pro RGB-Kanal, sofern die verwendete Grafikkarte eine so feine Helligkeitsauflösung liefert und das Betriebssystem dies erlaubt.

Neben dem Einsatz für die Bildbearbeitung empfiehlt sich der ColorEdge CS240 auch im Bereich des Videoschnitts: Seine HDMI-Schnittstelle unterstützt RGB- und YUV-Signale mit Frequenzen von 60, 50, 30, 25 und 24 Hz.

Ein aktiver USB-2.0-Hub mit je zwei Upstream- und Downstream-Anschlüssen erlaubt unter anderem den direkten Anschluss eines Colorimeters, das dann vom Monitor mit Strom versorgt wird. Wenn Sie eine Maus oder eine Tastatur sowie einen zweiten PC oder Mac mit dem Color­Edge CS240 verbinden, können Sie die Peripheriegeräte wechselweise mit beiden Compu­tern nutzen.

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Flexibel

Der EIZO ColorEdge CS240 ist nicht nur in seiner Höhe verstellbar, sein Bildschirm lässt sich auch um alle drei Achsen auf dem Standfuß drehen. Sie können ihn fast vollständig schwenken und um 35° nach hinten oder um 5° nach vorne kippen, womit er für die Nutzung im Sitzen wie im Stehen geeignet ist. Auch eine Drehung in die Hochformatposition ist möglich.

Wie auf alle Modelle der ColorEdge CG-, CX- und CS-Serie gewährt EIZO auch für den CS240 eine 5-jährige Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice.


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Michael J. Hußmann

Michael J. Hußmann gilt als führender Experte für die Technik von Kameras und Objektiven im deutschsprachigen Raum. Er hat Informatik und Linguistik studiert und für einige Jahre als Wissenschaftler im Bereich der Künstlichen Intelligenz gearbeitet.

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