Bildkritik
Eine von den DOCMA-Lesern besonders geschätzte Spezialität des Heftes ist seit vielen Jahren Doc Baumanns regelmäßige „Bildkritik“, in der er vor allem misslungene Montagen aus dem Bereich der Werbung unter die Lupe nimmt: falsche Perspektive, falsche Schatten, fehlende Plausibilität …
Nachdem bei der besonders umsatzstarken Automobil-Industrie lange BMW mit peinlichen Montagefehlern an der Spitze lag, ist es inzwischen Skoda. Diese Anzeige hat René Töpfer für den Bad Pixel Award vorgeschlagen (was das ist, erfahren Sie im Heft, und Sie können dabei sogar gewinnen): „Das Paar springt in die Höhe, vermutlich vor Begeisterung, wird aber in der Pfütze landen. Immerhin ist in der Pfütze eine Spiegelung zu erkennen, aber der Schatten kam bei dem Sprung nicht hinterher.
Dann erscheint mir das Licht-Schatten-Verhältnis nicht korrekt: Beim Auto kommt das Licht aus Richtung des Bildbetrachters, aber die Beleuchtung kommt von links hinten – bei dem Mann ist die Lichtquelle hinten – bei der Frau ist sie nicht eineindeutig ausmachbar. Es erscheint mir als ein Mix aus hinten, vorne und von rechts unten. Außerdem passen die Größenverhältnisse zwischen dem Paar und dem Auto für meinen Geschmack nicht.“
Nun – in Pfützen zu landen ist lästig, aber nicht verboten und eigentlich kein Montagefehler. Dass die Spiegelung dort etwas völlig anderes zeigt und perspektivisch falsch ist, dagegen schon. Vor allem aber stimmt mal wieder die Perspektive der Szene nicht: Die Abweichung zwischen den beiden Häusern hinten sieht man sofort, die restlichen Mängel nach dem Einziehen von Fluchtlinien.
Mehr aktuelle Montagefehler aus der Werbung finden Sie in DOCMA 56 ab Seite 14.
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