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Schreibschriften-Fonts

Der neue Titel aus dem Mainzer Schmidt-Verlag ist eine schöne Mischung von Nachschlagewerk und Bilderbuch.

Der neue Titel aus dem Mainzer Schmidt-Verlag ist eine schöne Mischung von Nachschlagewerk und Bilderbuch (wenn man die großformatige Wiedergabe von Alphabeten mit gelegentlich eingestreuten Anwendungsbeispielen als Bilder bezeichnen möchte). Auf knapp 500 Seiten werden die Fonts vorgestellt, auf jeweils einer Seite mit einem Figurenverzeichnis der Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Satzzeichen und Beispieltext. Alle vorgestellten Schriften sind als digitale Fonts verfügbar – 122 von ihnen liegen auf der im Preis enthaltenen CD bei, was allein schon die Anschaffung lohnt, ebenso wie beim noch immer lieferbaren Vorläuferband der Fraktur-Schriften. Die Alphabete sind kapitelweise zusammengestellt: Handschrift, italienische und französische Kursive, englische Schreibschrift, Brush- und Markerschriften, Schulschrift sowie Deko und Freestyle. Neben Schriften längst vergangener Zeiten gibt es viele nostalgische Varianten aus dem 20. Jahrhundert. Bei der Be-Schreibung – im Wortsinne gemeint, also der Ergänzung bearbeiteter Bilder mit Schriftelementen – von Dingen und Sachverhalten jener Jahre sollte man nutzen, dass sich die individuelle Formsprache passender Schrift gut eignet, um den Geist der jeweiligen Zeit zusätzlich zu visualisieren. Kleines Härchen in der Suppe: Bei älteren Hand- und Scheibschriften gab es selbstverständlich immer ein Lang-s, das an bestimmten Stellen zu verwenden war. Dass die dokumentierten Fonts das nicht enthalten und das Buch so fahrlässig zu falschem Schreiben auffordert, ist mehr als bedauerlich.
Brush?’n’?Script
Geum-hee Hong
geb., 496 Seiten, CD mit 122 Free-Fonts
Hermann Schmidt 2010,
49,80 Euro

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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