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Kelbys vierte Fotohilfe

Im nunmehr vierten Buch zum Thema Digitale Fotografie setzt der amerikanische Autor seine bunt zusammengewürfelte Tipp-Mischung rund um gelungene Aufnahmen fort.

Wollen Sie besser fotografieren lernen? Am besten ohne lange Texte, ohne eigene Abstraktionsleistung, mit klaren Ansagen und auf den Punkt gebrachten Empfehlungen? Dann sind Sie in der Fotoschule von Scott Kelby goldrichtig. Im nunmehr vierten Buch zum Thema setzt der amerikanische Autor seine bunt zusammengewürfelte Tipp-Mischung rund um gelungene Aufnahmen fort. Diesmal stehen Profi-Techniken im Vordergrund, so erklärt es zumindest das Inhaltsverzeichnis. Das steht in einem interessanten Gegensatz zur Angabe des Verlages, nach der sich das Buch an Einsteiger richtet. Unerklärliche kulturelle Unterschiede? Man erfährt es, wenn man die einzelne Tipps, die thematisch auf zwölf Kapitel verteilt sind, im Detail betrachtet. Ein paar relativ zufällige Beispiele: Was tun, wenn die Qualität nicht für den Druck reicht? Auf Leinwand drucken, da kommt es nicht so auf die Details an. Wie geht man mit Unterbelichtung um? Die Belichtung erhöhen um 1/3, 3/4 oder sogar eine ganze Blende. Dunkler Himmel nötig? Verringern Sie die Helligkeit bei der Raw-Entwicklung. Nicht genug Platz auf Ihrer Speicherkarte? Schalten Sie Raw ab und wählen Sie JPEGs mit mittlerer Kompression. Schärfen für den Druck? Unscharfmaskierung, Stärke 120?%, Schwellwert 3 und dann den Radius-Regler ziehen bis Sie denken: „Argh, das ist zuviel“.  Wem solche Aussagen zwischen Banalität und Übergeneralisierung für die eigene fotografischen Entwicklung eine echte Hilfestellung sind, der sollte das vierte Kelby-Buch zur digitalen Fotografie unbedingt erwerben. Vielleicht sogar gleich alle vier Bücher im Bundle, denn es gibt sie mit attraktivem Preisvorteil. Neben aller Kritik am inhaltlichen Niveau kann man Kelby allerdings eines wirklich nicht absprechen: Er gestaltet die fotografische Weiterbildung nicht nur kurz, sondern auch ­unterhaltsam.

Das digitale Fotografie-Buch
von Scott Kelby
Taschenbuch, 224 Seiten
Addison-Wesley, 2012
19,80 Euro

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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