Entwicklungshelfer: Psychologie der Fotografie
Psychologie der Fotografie – Warum schreibt ein Psychologie-Professor ein Buch über Fotografie? Weil er seit Jahren im Rahmen seiner Arbeit unterschiedlichste Menschen fotografiert. Und weil er dabei immer wieder erlebt, dass der Prozess des Bildermachens entscheidender zum Ergebnis beiträgt als die verwendete Kameratechnik.
Klingt logisch, wird in der Praxis aber von vielen Fotografen – besonders solchen, die dem Gear-Akquisition-Syndrome (GAS) erlegen sind – ausgeblendet. Sven Barlow vermittelt in seinem Buch gut nachvollziehbar, wie man mit vier Schritten der Auseinandersetzung die Schönheit des Porträtierten hervorzaubert, die nicht unbedingt sofort erkennbar ist: Dabei geht es zunächst um die Wahrnehmung der Situation, dann um die Fähigkeit, Details wertungsfrei zu erkennen. Hinzu kommt die Kommunikation mit dem Menschen vor der Kamera, zuletzt dann die Entscheidung für eine Komposition und den richtigen Moment des Auslösens. Nach Barnows Einschätzung gewinnt, wer sich dieser Auseinandersetzung stellt, in doppelter Hinsicht: Nicht nur die Bildergebnisse werden besser, es steigt auch die Freude an der Zusammenarbeit mit den Porträtierten. Die psychologisch spannenden Inhalte ergänzt der Autor um Interviews mit vielen Kreativen, die Einblicke in ihre Denkweise und ihre Arbeitstechniken geben. Ein schlankes Buch, das jeder Menschenfotograf gelesen haben sollte. Zumindest wenn er Porträts machen möchte, die mehr als nur die Oberfläche zeigen sollen.
Psychologie der Fotografie: Kopf oder Bauch?
Über die Kunst Menschen zu fotografieren
von Sven Barnow
Broschiert,144 Seiten
dpunkt.verlag, 2015
22,90 Euro
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