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Band 18

Photoshop-Basiswissen: Einrichten und Automatisieren



Alle digitalen Werkzeuge haben ihren Ursprung in der analogen Welt. Der Unterschied besteht darin, dass sie meist einfacher, oft genauer und fast immer schneller funktionieren als ihre Realwelt-Vorbilder. Nach kürzester Entwicklungszeit werden sie dann aber als Nebenwirkung der Gesetze des Freien Marktes um ein Vielfaches komplexer. Man denke nur an den Unterschied zwischen den Abläufen und Möglichkeiten einer Textverarbeitung an der Schreibmaschine im Vergleich zu einer aktuellen Version von Microsofts Word. 95 Prozent der dort gebotenen Funktionen sind nicht unbedingt nötig, um einen Text zu erfassen und im kontrollierten Layout zu Papier zu bringen. Im Gegenteil, mancher Anwender verläuft sich im Bann der hinzugewonnenen Funktionalität soweit in der Vielfalt, dass die eigentliche Textproduktion zur Nebensache wird und es letztendlich länger dauert, mit dem Werkzeug zu arbeiten als ohne.
Wer die Texterfassung beschleunigen will, sollte dazu nicht zu einem schnelleren Rechner greifen, sondern lieber das 10-Finger-Schreibsystem erlernen. Um mit möglichst wenig Aufwand viel zu viel Text zu kommen, definiert man sich Kürzel für immer wiederkehrende Textbausteine. Und im Idealfall spricht man seine Texte per Mikrophon nur noch ein und der Computer erledigt den Rest.  Dazu muss der Computer aber zunächst an die sprachlichen Eigenheiten seines Besitzers gewöhnt werden, muss Worte hinzulernen, die nicht in seinem Wörterbuch stehen ? kurz: Man muss seine Software trainieren und so individualisieren.
Nicht anders bei Photoshop. Wer gelegentlich Bilder bearbeitet, braucht keine Optimierung: Er erledigt schneller alle Wege zu Fuß. Dieses Buch ist für jene Photoshop-Anwender gemacht, die viel Zeit mit ihrem Programm verbringen. So viel Zeit, dass Sie sich fragen, ob es nicht Möglichkeiten gibt, zwischen frühem Morgen und spätem Abend den Bilddurchsatz bei gleicher Qualität zu erhöhen oder wenigstens dieselbe Arbeit in kürzerer Zeit zu schaffen ? und so ein bisschen mehr Gelegenheit zum Fotografieren zu haben. Erste Erfolgserlebnisse stellen sich ein, wenn der Rechner nach ein paar Klicks an der richtigen Stelle deutlich schneller arbeitet, ohne dass eine Hardware-Neuanschaffung nötig war. Doch die meisten aktuellen Systeme gönnen ihren Bedienern ohnehin nur wenig Kaffeepausen. Zur Effizienzsteigerung eignen sich aufgezeichnete Befehlsfolgen ebenso wie vordefinierte Werkzeugparameter, Pinselspitzen für regelmäßig wiederkehrende Anwendungen, Tastenkürzel, Beschnittvorgaben, vordefinierte Ebenenstile oder effektspezifisch abgespeichterte Einstellungen für die Farbkorrektur-Dialoge.
Diese Zeitersparnis gibt es leider nicht umsonst. Ich meine dabei nicht die läppischen 14,95 Euro, die Sie für dieses Buch an der Kasse lassen müssen. Vielmehr denke ich an den Gegenwert Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit, den Sie anschließend in eine strukturierte Arbeitsvorbereitung stecken werden. Es reicht zum Beispiel, eine Aktion aufzuzeichnen, die zwei, drei immer wiederkehrende Befehle mit einem Klick zusammenfasst, um ein paar tausend Bilder mit einem halbtransparenten, geprägt wirkenden Copyright-Zeichen zu versehen und anschließend pixelgenau und webtauglich kleinzurechnen. Der Aufwand besteht darin, die eigene Arbeit auf solches Optimierungspotenzial hin zu untersuchen und sich dann gezielt den eigenen, individuellen Photoshop einzurichten.
Alle 22 Bände der Photoshop-Enzyklopädie sind als eBook über diesen Link im DOCMA.SHOP erhältlich.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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