Wie fotografiert man Wintermotive, Florian Wenzel?
DOCMA: Von deiner Winterreise nach Finnisch Lappland hast du viele beeindruckende Bilder mitgebracht. Können wir ein bisschen darüber sprechen, wie du diese atemberaubenden Wintermotive aufgenommen hast?
Florian Wenzel: Gerne, ich freue mich darüber, meine Erfahrungen zu teilen!
DOCMA: Zuerst einmal, welche Kameraausrüstung hast du für diese Reise ausgewählt und warum?
Florian Wenzel: Ich habe mich für eine Kombination aus einem 24-70mm Objektiv, einem 70-200mm Objektiv und einem Telekonverter entschieden. Diese Auswahl gab mir die Flexibilität, sowohl weite Landschaften als auch spezielle Details wie gefrorene Bäume und Nordlichter einzufangen.
DOCMA: Wie bist du mit den extrem kalten Temperaturen umgegangen, sowohl persönlich als auch in Bezug auf deine Kameraausrüstung?
Florian Wenzel: Mehrere Kleidungsschichten, eine Thermoskanne Tee und dicke Handschuhe waren unerlässlich. Für die Kamera sorgte ich dafür, dass sie immer gut geschützt und vor plötzlichen Temperaturwechseln abgeschirmt war. Batterien verlieren schnell an Leistung bei Kälte, daher hatte ich immer Ersatzbatterien dabei und hielt sie warm.
DOCMA: Welche Herausforderungen bringt das Fotografieren in einem so schneebedeckten und hellen Umfeld mit sich?
Florian Wenzel: Die Hauptherausforderung ist der hohe Kontrast und die Reflexion des Schnees. Ich musste die Belichtung sorgfältig anpassen, um Überbelichtung zu vermeiden und dennoch alle Details einzufangen.
DOCMA: Wie gehst du vor, um die perfekte Belichtung zu erzielen?
Florian Wenzel: Ich verwende häufig die Belichtungskorrektur meiner Kamera und arbeite mit dem Histogramm, um sicherzustellen, dass ich die hellen und dunklen Bereiche gut ausbalanciere.
DOCMA: Welche Techniken nutzt du, um Bewegung in deinen Bildern, wie bei den Husky-Touren, festzuhalten?
Florian Wenzel: Ich experimentiere mit verschiedenen Verschlusszeiten. Eine schnellere Verschlusszeit friert die Bewegung ein, während eine langsamere Verschlusszeit eine Bewegungsunschärfe erzeugt, die ein Gefühl von Dynamik vermittelt.
DOCMA: Wie hast du die Nordlichter fotografiert? Welche besonderen Einstellungen oder Techniken hast du verwendet?
Florian Wenzel: Für die Nordlichter habe ich eine längere Belichtungszeit verwendet, um die Intensität und Farben der Lichter einzufangen. Ein stabiles Stativ und ein Fernauslöser waren dabei unverzichtbar, um Kamerawackeln zu vermeiden.
DOCMA: Hast du Tipps für das Fotografieren während der blauen Stunde?
Florian Wenzel: Die blaue Stunde bietet wunderbares weiches Licht. Ich empfehle, die Weißabgleich-Einstellung anzupassen, um die kühlen Töne zu betonen. Ein Stativ ist auch hier von Vorteil, da die Lichtverhältnisse ungünstiger sind. Ich fotografiere aber lieber aus der Hand, um flexibler und schneller in der Bildgestaltung zu sein.
DOCMA: Wie entscheidest du, welche Landschaftselemente du in deinen Kompositionen hervorhebst?
Florian Wenzel: Ich suche nach interessanten Formen und Mustern, die durch den Schnee und das Eis hervorgehoben werden. Die Kontraste zwischen den schneebedeckten Bäumen und den offenen Flächen sind oft sehr ansprechend.
DOCMA: Abschließend, welche Nachbearbeitungstechniken verwendest du, um deine Winterbilder zu optimieren?
Florian Wenzel: In der Nachbearbeitung passe ich hauptsächlich die Helligkeit und den Kontrast an, um die Details der Schneelandschaften hervorzuheben. Ich arbeite auch an der Farbkorrektur, um die natürlichen Töne und das besondere Licht der Wintertage widerzuspiegeln.
DOCMA: Vielen Dank, Florian, für dieses aufschlussreiche Interview. Deine Tipps und Erfahrungen werden sicherlich vielen Fotografie-Enthusiasten helfen, ihre eigenen Winterabenteuer festzuhalten.
Florian Wenzel
ist Fotograf aus dem Süden Deutschlands. Die Freude an der Natur und das Kreieren von Bildern sind die Inspirationsquelle für seine Arbeit. Man findet ihn meistens irgendwo in der Natur, wo er den morgendlichen Nebel einfängt.