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Wie fotografiert man einen Sanderling, Herr Sommer?

Wie fotografiert man einen Sanderling, Herr Sommer?

DOCMA: Robert Sommer, wie überwinden Sie den inneren Schweinehund und stehen früh morgens vor Sonnenaufgang auf, um solche Naturfotos wie das von dem Sanderling zu machen?

Robert Sommer: Für mich ist es eine Mischung aus Leidenschaft für die Fotografie und dem Wissen, dass das beste Licht und die besten Motive in den frühen Morgenstunden zu finden sind. Ich versuche, mich auf die bevorstehende Fotosession zu freuen und motiviere mich selbst, indem ich mir klarmache, dass ich einzigartige Aufnahmen machen kann, die die meisten Menschen verpassen.

Wie fotografiert man einen Sanderling, Herr Sommer?

DOCMA: Wie bereiten Sie sich auf das Fotografieren von Vögeln während des Vogelzugs vor?

Robert Sommer: Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, wenn es um die Vogelfotografie geht. Ich packe immer wetterfeste Kleidung ein, einschließlich Regenhose, Regenjacke und Gummistiefel. Zusätzlich verwende ich einen Regenschutz für meine Kamera und mein Objektiv, um sie vor Regen und Sand zu schützen. Es ist wichtig, das richtige Equipment dabei zu haben, um auf verschiedene Situationen reagieren zu können. Und ganz wichtig: Ich plane solche Ausflüge immer mit einem Blick auf Wetteramt und Regenradar.

Wie fotografiert man einen Sanderling, Herr Sommer?

DOCMA: Welches Zubehör empfehlen Sie für die Vogelfotografie am Strand?

Robert Sommer: Zentral ist natürlich das richtige Objektiv. Ich bevorzuge hierbei Teleobjektive wie das Sigma 150-600er Sports oder das 60-600er Sports. Ich bin am Strand generell ohne Stativ unterwegs, da ich so flexibler auf die Gegebenheiten reagieren kann, gerade wenn die kleinen Vögel an einem vorbeilaufen. Damit ich aber dennoch möglichst bodennah fotografieren kann, stelle ich meine Kamera direkt mit dem Stativfuß auf den Boden. Die Kombination der Objektive mit dem Sigma Stativfuß TS-81 ist ideal, um die Kamera samt Objektiv zum nächsten Spot zu tragen und dank Arca-Swiss-Profil kann man ihn natürlich auch direkt auf ein passendes Stativ klemmen, ohne noch eine Stativplatte montieren zu müssen. Außerdem schütze ich meine Ausrüstung mit einem Regenschutz wie dem Mr. Jan Gear Showercap vor den Elementen.

Wie fotografiert man einen Sanderling, Herr Sommer?

DOCMA: Wie nutzen Sie das Licht während des Fotografierens von Vögeln am Strand?

Robert Sommer: Ich versuche, das beste Licht zu nutzen, indem ich zum Sonnenaufgang fotografiere. Manchmal kann jedoch auch diffuses Licht durch Wolken oder Regenschauer eine interessante Wirkung erzeugen. In dem von mir beschriebenen Foto hat der Regenschauer das Licht der Sonnenstrahlen reflektiert und für ein weiches Licht ohne harte Schatten gesorgt. Dies hat dem Bild eine besondere Atmosphäre verliehen.

DOCMA: Welche Kameraeinstellungen verwenden Sie, um Vögel scharf zu fotografieren?

Robert Sommer: Bei der Vogelfotografie wähle ich in der Regel eine kurze Verschlusszeit, um sicherzustellen, dass die Vögel scharf abgebildet werden. In diesem Fall habe ich eine Verschlusszeit von 1/4000 Sekunde verwendet. Ich bevorzuge außerdem eine größere Blende, um den Vorder- und Hintergrund unscharf zu machen und den Vogel hervorzuheben.

DOCMA: Wie bearbeiten Sie Ihre Fotos nach der Aufnahme?

Robert Sommer: Nach der Aufnahme bearbeite ich meine Fotos hauptsächlich mit Lightroom. Zunächst bringe ich die Belichtung ins Gleichgewicht und erhöhe den Kontrast, um das Bild lebendiger zu machen. Dabei achte ich darauf, dass die Details in den Lichtern und Schatten erhalten bleiben. Ich passe auch die Farbtemperatur an, um die Stimmung des ursprünglichen Lichts wiederzugeben. Wenn nötig, reduziere ich das Rauschen mit Hilfe von Software wie TopazLabs, um die Bildqualität zu verbessern.

DOCMA: Wie wählen Sie den Bildausschnitt aus und warum haben Sie den Vogel im linken und oberen Drittel platziert?

Robert Sommer: Bei der Auswahl des Bildausschnitts folge ich oft ästhetischen Prinzipien wie der Drittelregel. In diesem Fall habe ich den Vogel im linken und oberen Drittel platziert, um eine ausgewogene Komposition zu erreichen und dem Vogel genügend Raum zu geben. Dies schafft eine harmonische Balance im Bild und lenkt den Fokus auf das Hauptmotiv.

DOCMA: Welche Botschaft möchten Sie den Lesern vermitteln, wenn es darum geht, sich zu überwinden und trotz ungünstiger Bedingungen rauszugehen?

Robert Sommer: Mein Rat an die Leser wäre, sich von widrigen Umständen nicht entmutigen zu lassen. Es gibt oft unerwartete Schönheit in der Natur, die es zu entdecken gilt, auch wenn das Wetter nicht optimal ist. Es lohnt sich, den inneren Schweinehund zu überwinden und herauszugehen, da man sonst die Chance verpasst, einzigartige Fotos zu machen. Die Vorbereitung, das richtige Equipment und die Leidenschaft für die Fotografie können dabei helfen, selbst unter schwierigen Bedingungen großartige Ergebnisse zu erzielen.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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