Studie über „Editing Fatigue“ – warum KI für die Fotobearbeitung eine gute Sache ist
„Editing Fatigue“ – Neurapix Studie belegt negative Auswirkungen von Bildbearbeitung auf Gesundheit von Fotografen
Eins ist klar, hier handelt es sich um eine Auftragsstudie der Firma Neurapix, die sich die Automatisierung der Bildbearbeitung auf die Fahnen geschrieben hat. Bei solchen beauftragten Studien sollte man schon etwas skeptischer sein. Aber jeder, der schon einmal größere Mengen an Bildern regelmäßig bearbeiten musste, wird beim Lesen des Whitepaper zustimmend mit dem Kopf nicken müssen.
In der Studie geht es um die Auswirkungen der Bildbearbeitung auf das Wohlbefinden von Fotografen verschiedener Branchen. Dazu wurden online 400 Fotografen online befragt. Hier einige ausgewählte Ergebnisse:
Das Fazit ist eindeutig: Umfangreiche Bildbearbeitung wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. 58,4 Prozent der Befragten gaben an, nach langen Bearbeitungssessions „häufig“ oder „sehr häufig“ an mentaler Erschöpfung zu leiden. Mehr als neun von zehn erklärten sogar, „grundsätzlich“ unter psychischem Druck zu stehen. Die häufigste Ursache hierfür ist Zeitdruck, wobei sich die Gründe je nach Altersgruppe und Branche unterscheiden.
Die Studie kommt dabei zur gleichen Feststellung und Empfehlung wie ich: Künstliche Intelligenz kann helfen, den psychischen Druck zu mildern und die Bearbeitungszeiten deutlich zu verkürzen.
Bearbeitungszeiten verkürzen
Deshalb unterrichte ich in meinen Kursen und Workshops immer den geraden, effizientesten Weg zum Ziel (beim spielerischen Wandern und Entdecken, darf man den natürlich auch mal nach links und rechts verlassen, aber unter Zeitdruck ist das schwierig. Ebendarum werfe ich auch zugunsten neuer Arbeitsabläufe gern alte Gewohnheiten und Techniken über Bord.
Diesbezüglich war die Optimierung des Workflows mit traditionellen Mitteln (Presets, Aktionen, effiziente Ebenenstrukturen, Maskieren …) eigentlich kaum weiter optimierbar.
KI-basierte Workflows helfen
Jetzt ist aber die KI da und vieles sieht ganz anders aus. Dinge, die früher Stunden gedauert hätten, sind jetzt in einem Bruchteil der Zeit umsetzbar. Im aktuellen Heft DOCMA 111 stelle ich Ihnen einige Programme vor, die dabei zum Einsatz kommen können.
Software
Hervorzuheben sind hier
- Luminar Neo
- KI-Plug-ins von Retouch4me
- onlinebasierte Lösungen wie Imagen oder das bereits erwähnte Neurapix insbesondere für Hochzeitsfotografen
Lightroom und Photoshop
Aber auch in Lightroom und Photoshop gibt es echte Gamechanger wie die automatischen Auswahl- und Maskierungsfunktionen, die auch als Teil eines adaptiven Presets per Mausklick selektive Korrekturen erlauben. Dann die klassenbesten und schnellsten Retuschefunktionen wie das Entfernen-Werkzeug oder die generative Füllung.
Was heute per Mausklick möglich ist, hätten wir noch vor wenigen Jahren für Humbug gehalten. Statt mühsam passende Pixel über Bildstörungen zu kopieren, übermalt man heute einfach diese Stellen und die KI-Wunderhand erzeugt einfach die passenden Bildelemente. Nicht immer perfekt, aber oft deutlich besser, als es die meisten Anwender auf manuellem Weg ohne auffällige Wiederholungen hinbekämen.
Herangehensweise
Wichtig ist, dass Sie der KI nicht ausgeliefert sind. Sie müssen nichts von dem, was Ihnen eine KI-Funktion vorschlägt, einfach so akzeptieren. SIE haben die Kontrolle. Und wenn Ihnen danach ist und Sie Zeit totschlagen möchten, dann können Sie die KI auch einfach komplett ignorieren und auf ganz herkömmlichen Wege komplett manuell komplizierte Haar- und Himmelfreisteller erzeugen, störende Elemente retuschieren, entwickeln, Bildstellen selektiv nur mit dem Pinsel optimieren und so weiter. Aber um das oben genannten Fatigue-Syndrom zu vermeiden, können KI-Funktionen einen guten Beitrag leisten.
Im DOCMAshop finden Sie alle Infos zum aktuellen Heft: Das ausführliche Inhaltsverzeichnis sowie einige Seiten als Kostprobe.