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Sony a7rII – Das Praxistest-Fazit (Teil 6)

42 Megapixel Auflösung, neues BSI-Sensor-Design mit 102.400 ISO-Empfindlichkeit, 5-Achsen-Bildstabilisator für alle – auch adaptierte – Objektive, 399-Autofokuspunkte für Phasen- und  Kontrast-AF, großer Sucher, verbesserte Ergonomie und 4K-Video: Bei der Sony a7rII haben die Entwickler viele Kundenwünsche eingebaut. 

Sony a7rII: DSC05514


Sony a7rII – Was gefällt:


Die Masse an Detailverbesserungen und die Kombination vieler Innovationen in einer Kamera. Neue Fokusfunktionen im Zusammenspiel mit der eingebauten Stabilisierung und lautlosem (erschütterungsfreiem) Verschluss steigern die Chancen erheblich, hohe Bildauflösungen auch ohne Stativ „auf die Straße“ zu bringen. Dank der ordentlichen Bildqualität bei hohen ISO-Werten eignet sich die Kamera nicht nur für Einsätze im Studio, sondern auch für solche an Orten weit ab von idealen Aufnahmeverhältnissen. Der vergrößerte Sucher und die verbesserte Ergonomie tun ein Übriges, damit das Fotografieren mit der Sony a7rII Spaß macht. Besitzer von Fremdobjektiven aller Art haben jetzt eine ernstzunehmende Alternative zur Arbeit mit ihrem bisherigen System und müssen dazu nicht unbedingt auf die Nutzung ihrer lieb gewonnenen Autofokus-Objektive verzichten. Leider stehen die schönen neuen Funktionen dann aber nicht im vollem Umfang zur Verfügung.

Ich persönlich halte die hohe Auflösung nicht für das vorrangige Kaufargument, dennoch machen 42-Megapixel Sensorauflösung die Bilder nicht schlechter. Allerdings sollte man Folgendes im Auge behalten: Noch sind Objektive, die so hohe Auflösungen vollständig unterstützen, Mangelware.


Sony a7rII – Was stört:


In erster Linie der sportliche Preis von 3.500 Euro für das Gehäuse und der hohe (wenn auch bauartbedingte) Stromverbrauch. Zudem kann man sich über Zeitverluste ärgern. Dazu zählen zum einen die Wartezeiten bei der Nachbearbeitung der Bilder wegen der großen Datenmengen. Zu anderen geht (wenigstens am Anfang) Zeit verloren, die den unübersichtlichen Menüstrukturen und den schlecht dokumentierten Abhängigkeiten bei den Einstellungen geschuldet ist. Aber das sind keine reinen Sony-Probleme, sondern betreffen andere, ähnlich komplexe und hochauflösende Kameras in gleichem Maße.


Sony a7rII – Wer profitiert:


Die Sony a7rII richtet sich schon im Hinblick auf den Preis vornehmlich an Berufsfotografen und High-End-Fotoenthusiasten, die nach einer Kombination von Fast-Mittelformat-Bildqualität im leichten Reisekamera-Gehäuse suchen. Zur Zielgruppe zählen zudem anspruchsvolle Bildbearbeiter, denen der Pixel-Rohstoff ihrer Werke nie detailliert genug sein kann.

Was wir noch nicht getestet haben: Leider war es mit unserer schnellsten SD-Karte, die „nur“ 94-Megabyte pro Sekunde aufzeichnet, nicht möglich 4K-Video aufzunehmen. Wenn wir hier Erfahrungen vorweisen können, wird es einen 7. Teil des Tests geben.


Zum Abschluss noch ein paar (natürlich mit Raw-Presets entwickelte) Beispielbilder



Mehr lesen:


Teil 1: Der Plan und erste Raw-Bilder
Teil 2: Das Handling
Teil 3: Fokussieren
Teil 4: Der Stabilisator
Teil 5: Die Bildqualität
T
eil 6: Das Fazit

 

 

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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Kommentar

  1. Ja, so verschieden kann die Wahrnehmung sein!

    Bei mir ist dei A7rII (wie vorher auch die praktisch baugleiche A7II) in einem allerdings nur 4-stündigen Testshooting durchgefallen in den Kategorien Haptik, Ergonomie/Handhabung/Bedienung und Sucher.

    Zum Sucher: Ja, er ist hell und gross, aber was nützt das, wenn das Bild dauernd irgendwo flimmert und flackert entlang von kontrastreichen Kanten, es wirkt nervös, mir tut schon jetzt jeder Berufsfotograf leid, der damit täglich viele hundert oder tausend Bild schiessen muss! Er braucht nicht mehr den Föhn als Erklärung für seine Kopfschmerzen. Und dann das massive Moirée über Flächen mit regelmässigen Strukturen, die man dann gar nicht mehr erkennen und beurteilen kann im Rahmen einer Gesamtkomposition.

    Auch in der Bedienung sind die A7-Modelle kein Vorbild, keine Freude. Für mich ist das ein Killerkriterium! Die Kamera darf mir nicht im Weg sein, wenn ich ein Bild erspähe. Das tut sie aber – ich bin nicht warm mit ihr geworden. Ich erwähne u.a. nur: Der Autofokus ist schwieriger zu platzieren als bei allen mir bekannten Kameras, die Rädchen vorne und hinten sind schwergängig und zu stark versenkt, der Ein/Ausschalthebel oben auf dem Handgriff ist so nah am vorderen Einstellrad, dass ich oft die Kamera versehentlich ausgeschaltet habe, wenn ich dieses bedienen wollte. Auch das Rädchen für die Belichtungskorrektur ist so schwergängig, dass eine flüssige Bedienung unmöglich ist – und so weiter und so fort.

    Man muss nur die Beurteilung auf dpreview.com anschauen um die mangelhafte Ergonomie und Funktionalität bestätigt zu sehen, wie ich sie selber empfunden habe.

    Und von einer professionellen Kamera erwarte ich, dass der Akku mehr als 240 Aufnahmen mitmacht.

    Ich könnte noch einiges mehr aufzählen, was mich stört, aber für mich lautet das FAZIT: Schuster bleib bei deiner LUMIX GH4 – die hat zwar „nur“ einen mFT-Sensor, aber einen guten, und vor allem eine vorbildliche Ergonomie, und es gibt unzählige handliche wie hochwertige Objektive. Für meine Zwecke reicht die Bildqualität, bei meinen Stockfotos hat noch nie ein potenzieller Kunde moniert, die 16MP-Bilder wären nicht ausreichend.

    Nach dem Testshooting habe ich, um mein A7-Trauma zu überwinden, sofort ein Nocticron 42,5mm / f1.2 sowie ein Nokton 17,5mm / f 0.95 für meine GH4 gekauft, und die machen unheimlich Spass!

    Viele Grüsse,
    Markus

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