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Prompt-Inspiration: double exposure

Eine Doppelbelichtung (engl.: double exposure) ist ein fotografisch schwieriges Unterfangen. Zumindest dann, wenn etwas Ansehnliches dabei herauskommen soll. Analog aufgenommen, lassen sich Doppelbelichtungen schwer steuern. Digital erzeugt ist es leichter. Man legt einfach zwei Fotos auf Ebenen in Photoshop übereinander und verrechnet sie anschließend. Technisch stellen sie keine große Herausforderung an die Photoshop-Erfahrung dar, aber die Mischung der Motive erfordert eine Menge grafische Kompetenz, damit das Ergebnis auch nur ein wenig beeindruckt.

Grund genug, einmal eine KI wie Midjourney mit der Gestaltung eines solchen Bildes zu betrauen. Da diese KI inzwischen ästhetisch oft am besten arbeitet, wenn man mit wenig Sprach-Input beginnt, halten wir den ersten Schritt einfach. Wir nehmen ein »Cowgirl«, ein passendes Umfeld »Valley« und sagen der KI, dass sie daraus eine Doppelbelichtung »double exposure“ machen soll. Die Begriffe trennen Kommata.

»cowgirl, valley, double exposure«
»cowgirl, valley, double exposure«

Ein zweiter Versuch, der das Thema deutlich näher nach Hause holt:

»hipster, berlin, double exposure«
»hipster, berlin, double exposure«

Schlicht, einfach und klischeebehaftet. Aber was will man bei so wenig Input erwarten? Versuchen wir es mal etwas abstrakter und mit mehr Wörtern – drei Beispiele:

»formula 1 driver, le mans race, double exposure«
»formula 1 driver, le mans race, double exposure«
»female influencer, make up utensils, double exposure«
»female influencer, make up utensils, double exposure«
»hipster mechanic, Car repair shop, double exposure«
»hipster mechanic, Car repair shop, double exposure«

Völlig unklar ist, warum aus den neutralen Hintergründen in der Autowerkstatt bildfüllende Szenen werden. Es scheint auf den ersten Blick etwas mit der Beschreibungslänge des zweiten Arguments zu tun zu haben. Wenn ich den Mechaniker mit einem unspezifischen Schrottplatz mixe, wird der Hintergrund wieder schlichter:

»hipster mechanic, junkyard, double exposure«
»hipster mechanic, junkyard, double exposure«

Und wenn ich den Schrottplatz ausführlicher beschreibe, wird es wieder etwas szenischer:

»hipster mechanic, junkyard for old airplanes, double exposure«
»hipster mechanic, junkyard for old airplanes, double exposure«

Der szenische Effekt lässt sich auch verstärken, wählt man mit »—ar 3:2« ein breiteres Format:

hipster mechanic, junkyard, double exposure –ar 3:2

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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