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photokina: Kaum Neues, viele Verbesserungen

Auf der diesjährigen photokina locken die Hersteller vor allem mit zusätzlichen Funktionen und Details ? Neuentwicklungen sind jedoch rar.

Im Rahmen der photokina präsentieren Hersteller aus der Fotobranche derzeit in Köln ihre Produkte. Im Bereich der Spiegelreflex-Kameras sind grundlegende Neuentwicklungen jedoch rar, vielmehr gibt es kleine Verbesserungen in den Funktionen schon bekannter Modelle. Viele Hersteller setzen vor allem darauf, mit leichten Bauweisen, einfachen Bedienkonzepten oder individuell gestaltbaren Designs um die Gunst der Käufer zu buhlen.
Nach Ansicht von Henning Ohlsson, stellvertretender Vorsitzender des Photoindustrie-Verbands, ist eine Kamera heute längst ein Lifestyle-Produkt, auf das heute im täglichen Leben kaum jemand verzichten will. Bei Modellen für breitere Käuferschichten geht es darum, das Fotografieren einfacher zu machen und mit neuartigen Automatiken beispielsweise Bildunschärfen oder andere Aufnahmefehler zu minimieren, so Ohlsson. An den Profibereich richteten sich die Hersteller in erster Linie mit größeren Bildsensoren, höheren Autofokusgeschwindigkeiten oder robusteren Gehäusen.
Mit der M9 ? Titan ? hat Leica ein echtes Design-Highlight präsentiert. Die Messsucherkamera mit Vollformatsensor wurde von Walter de´Silva, Designschef bei Volkswagen, entworfen. Das Unternehmen aus Solms präsentiert auch ein in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln weiterentwickeltes HDR-Verfahren (HDR: High Dynamic Range). Bei der HDR-Automatisierung wird die Größe der Bilddateien auf rund ein Drittel reduziert. Dies wird durch ein Mischen der Rohdaten, die alle Farben als Farbmosaik enthalten, erreicht. Die Farbinterpolation (Hochrechnung nicht erfasster Farbanteile) wird also bei diesem Verfahren überflüssig.
Der in der neuen Leica S verwendete Mittelformatsensor kann Bilder mit 37,5 Megapixel auflösen. Der Sensor ist im Vergleich zu digitalen Vollformatkameras um 56 Prozent größer. Das Gehäuse soll etwa 17800 Euro kosten und im Oktober in den Handel kommen. Noch mehr Megapixel gibt es beim Aptus-II 12 von Leaf. Der CCD-Vollformatsensor des digitalen Aufsatzes für analoge Voll- und Mittelformatkameras löst die Bilder mit 80 Megapixeln auf ? bei einer Verarbeitungszeit von 1,5 Sekunden. Dafür muss der Käufer jedoch ziemlich tief in die Tasche greifen: Der US-Hersteller verlangt für das High-Tech-Gerät knapp 32000 Dollar.
Eine exaktere Aufzeichnung der Farben und mehr Detailreichtum soll der 46-Megapixel-APS-C-Sensor vom Typ Foveon bringen, der in Sigmas neuem DSLR-Flagschiff SD1 verbaut ist. Die Bildinformation wird in drei Schichten aufzeichnet – jeweils eine für die Grundfarben rot, grün und blau. Das Autofokus-System der Kamera arbeitet mit elf Doppelkreuz-Sensoren. Preis und Verfügbarkeit ist derzeit noch unbekannt.
Dass dreidimensionales Fotografieren keinesfalls nur Experten vorbehalten bleiben muss, beweist der Hersteller Minox mit der Kompaktkamera PX3D. Die Kamera verfügt über vier vertikal übereinander angeordnete Objektive. So können bei jeder Aufnahme simultan vier Bilder erzeugt werden. Serienreif ist die Kamera derzeit allerdings noch nicht. Zu kaufen werden diese Modelle frühestens im Sommer des nächsten Jahres sein – voraussichtlich zu einem Preis von rund 500 Euro.
Quelle: pressetext.deutschland, Thomas Korn

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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