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Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen

Zitat aus der Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen! an die Bundesregierung und die Mitglieder des Deutschen Bundestages: „Noch in diesem Jahr soll ein Gesetz zur Wiedereinführung der Meisterpflicht unter anderem für gewerblich tätige Fotografen verabschiedet werden. Davon betroffen wären zum Beispiel Porträt- und Hochzeitsfotografen, die für private Auftraggeber arbeiten. Für diese Fotografen würde die Wiedereinführung der Meisterpflicht einen erheblichen Eingriff in die Berufsfreiheit bedeuten, und auch Bildjournalisten und künstlerisch tätige Fotografen dürften derartige Aufträge dann nicht mehr übernehmen.“

Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen
Geld verdienen mit Fotografie nur noch für Meister? Hintergrundfoto: sdecoret – Adobe Stock

Weitere Informationen sowie Pro- und Contra-Argumente finden Sie unter https://www.openpetition.de/petition/online/kein-erneuter-meisterzwang-fuer-fotografen

Wenn Sie mich, als Liberalen und „selber Künstler“ fragen: Ich halte viele wirtschaftliche Beschränkungen oft nicht für hilfreich, aber ich halte es wirklich für groben Unfug, kreative Berufe mit einer Zulassungsbeschränkung zu versehen. Nachweise, Zertifikate, Bachelor-Studium und so weiter – alles gut als zusätzliche Referenzen … Aber eine „Meisterprüfung“ sollte Berufen vorbehalten sein, in denen es um Sicherheit, Leben und Tod geht, sozusagen. Jemand, der gut Auto fahren kann, darf deshalb eben aus gutem Grund nicht mal eben gleich auch den TÜV abnehmen. Aber was spricht dagegen, dass jemand, der gute Fotos macht, damit auch Geld verdient? Mich persönlich überzeugen die Contra-Argumente unter der Petition wenig. Zu den Zeiten von Blitzlichtpulver und analoger Dunkelkammer hätte ich eine Meisterprüfung ja noch eingesehen, da zweifellos Gefahren bestanden, die über das Umkippen eines großen Lichtformers oder das Fallen der Kamera auf den Fuß hinausgehen. Aber heute? Wäre vielleicht die Meisterprüfung für Fotografen, die noch analog fotografieren, doch noch sinnvoll? 😉

Aber bilden Sie sich bitte Ihre eigene Meinung, lassen Sie Feedback bei der Petition da, unterzeichnen und teilen Sie diese gegebenenfalls.

Ein schönes Wochenende,

Olaf

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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24 Kommentare

  1. Vor 2004 war die Qualifikation Meister notwendig, um selbständig den HANDWERKSberuf Fotograf ausüben zu können. Aber auch ohne den Meisterabschluss zu haben, konnte man als Fotograf tätig sein – beispielsweise als Fotojournalist, oder als gelernter Fotograf mit Reisegewerbe, oder als selbsternannter (Foto-)Künstler, oder …

    Die Behauptung »… betroffen wären zum Beispiel Porträt- und Hochzeitsfotografen, die für private Auftraggeber arbeiten. Für diese Fotografen würde die Wiedereinführung der Meisterpflicht einen erheblichen Eingriff in die Berufsfreiheit bedeuten, und auch Bildjournalisten und künstlerisch tätige Fotografen dürften derartige Aufträge dann nicht mehr übernehmen« ist insofern Nonsens. Zumal auch dazumal die Voraussetzungen nicht allzu hoch waren, einen Gewerbeschein zu bekommen. Aber immerhin musste man den Schein wahren und einen (Ausbildungs-)Schein vorlegen können.

    Dann bekam die Bundesregierung Angst vor einem Fachkräftemangel, und hat für einige Berufe den Meisterzwang aufgehoben. Durchaus nachvollziehbar, weil eben nicht jede Tätigkeit strengen Reglungen unterliegen muss. Allerdings hat man übersehen, dass nur Meister Lehrlinge ausbilden dürfen, die Aufhebung des Meisterzwangs langfristig zum Aussterben der Handwerksberufe führen wird. Äußerst zweifelhaft der damals propagierte Gedanke, dass es dadurch mehr Fachkräfte geben könne – denn wenn es weniger Ausbildung gibt, wird sich das Bildungsniveau nicht erhöhen. Oder hat man auf andere Ausbildungswege vertraut?!

    Seit dem gibt es in dieser Hinsicht jedenfalls keinerlei staatliche Kontrolle mehr. Jeder darf machen, was ihm gefällt. Zur innerlichen Beruhigung für die Knipser reicht die Rechnung von Amazon oder Mediamarkt. Was früher die Drückerkolonnen der Versicherungsunternehmen waren, sind heute die Portale für Vermittlung von Fotoaufträgen – von denen kann man sich gegen Provision als »FOTOGRAF« anheuern lassen. Die Gewinne sind buchstäblich sagenhaft – und die im Tierreich üblichen Reaktion, schon bei vermeintlicher Gefahr auf »dicke Hose« zu machen, nicht weit entfernt. Mich jedenfalls wundern Äußerungen wie »Meistertitel ist nur leider kein Qualitätsmerkmal« oder »realitätsfern« nicht im geringsten.

    1. Ihre Ausführungen sind so leider nicht richtig: wenn man vor 2004 ein „Gewerbeschein“ als Fotograf haben wollt, hat man in aller Regel den Meistertitel benötigt, weil: Gewerbe als Fotograf =Fotografenhandwerk. Als Journalist oder Künstler meldet man kein Gewerbe an…
      Richtig, es gab „Künstler“ oder Bildjournalisten die haben auf Portraits fotografiert. Sie haben sich dabei aber in einer Grauzone bewegt, weil Portraitfotografie im Aufrag als klassische Disziplin des Fotografenhandwerkes galt. Man konnte zwar sagen, „meine Portraits sind Kunstwerke“. Wenn man aber regelmäßig Portraits fotografieren wollte, war dies in der Praxis nicht so einfach. Man musste im Zweifel seine Künstlereigenschaft nachweisen. Wer soll entscheiden, wo Handwerk aufhört und wo Kunst anfängt. Das Finanzamt, die Handwerkskammer, ein Richter?
      Wenn
      Eine Rückvermeisterung des Fotografenhandwerkes würde aber genau diese Situation wieder herstellen: um im klassischen Portraitsektor arbeiten zu können, wird dann der Meisterbrief benötigt, weil Portraitfotografie eben als Handwerk gilt. Viele würden dann es dann versuchen sich auf die Kunst berufen. Die Situaition würde für die handwerklichen Fotografen noch ungerechter als jetzt, weil ein Künstler viele Vorteile hat (KSK, keine Gewerbesteuer…).
      Und ein Fotograf der eine Lehre absolviert hat, hatte meist wenig Chancen als Künstler anerkannt zu werden, weil die Ausbildung bei der Beurteilung der Künstlereigenschaft eine wesentliche Rolle spielt.

      1. „Ihre Ausführungen sind so leider nicht richtig: … Gewerbe als Fotograf =Fotografenhandwerk.“

        Keineswegs. Denn wenn Ihre nicht zutreffende Behauptung stimmen würde, wäre ich nicht seit 1992 selbstständiger Fotograf. Wohl habe ich nach meinem Ingenieur-Studium noch eine Lehre als Fotograf abgeschlossen (um wissenschaftliche Forschung besser dokumentieren zu können), bin allerdings kein Meister.

        Weshalb regen sich eigentlich Krümel auf, wenn Kuchen über Formen nachdenken? Weshalb empören sich Amateure über eine mögliche Meisterpflicht, von der sie doch nie und nimmer betroffen sind? Denn schließlich ist der erfolgreiche Abschluss des Lehrberufs Fotograf die unabdingbare Voraussetzung, um die Qualifizierung zum Meister anstreben zu können oder müssen.

        Die Aufhebung der Meisterpflicht im Jahr 2004 wurde offensichtlich von vielen Dilettanten als Freibrief gewertet, ab sofort alles machen zu dürfen. Das nach wie vor Gewerbe angemeldet werden müssen, wird geflissentlich übersehen. Und Behörden, die zuvor wenigstens ab und zu einen kritischen Blick riskiert haben, stöhnen unter der unüberwindlichen Last der sich selbst auferlegten Bürokratie … keine Zeit, keine Kapazitäten.

        Und so gehen Amateure ganz unverfroren gewerblichen Tätigkeiten unter dem Motto – wo kein Kläger, da kein Richter – nach. Unterstützt werden sie dabei von Portalen, die vermeintliche und selbsternannte EXPERTEN rekrutieren. Im Vergleich dazu wirkt der gerahmte Meisterbrief des Urahnen wie eine Tiefenprüfung.

        Weshalb nur zetern die Dilettanten? Denen werden weder Rechte genommen noch eingeschränkt. Nach wie vor können sie nebenberuflich wirken, und auch für die, die sich selbstständig machen wollen, gibt es Möglichkeiten ohne den Umweg über die Meisterprüfung – so wie auch bereits vor 2004.

        1. Es macht Ihre Argumentation nicht gerade seriös, wenn Sie alle Menschen die gegen die Rückvermeisterung sind, pauschal als „Krümel“ und „Dilettanten“ beleidigen oder (wie in einem anderen Post von Ihnen) Onlinepetitionen generell in die Nähe von „Pegida“ rücken.
          Ihre Behauptung dass sich nur Dilettanten äußern, ist auch nicht richtig:
          ich habe ebenso wie Sie eine Fotografenlehre absolviert, bin ebenfalls seit vielen Jahren selbstständiger Fotograf und trotzdem gegen die „Rückvermeisterung“ unserer Branche.
          Es hilft es auch nicht, wenn Sie sich aus einer Gegenrede nur die Halbsätze aus dem Zusammenhang greifen, die in Ihr Weltbild passen.
          Ich mache mir mal die Mühe:
          Ich sprach ausdrücklich vom „Regelfall“. Und der Regelfall für ein Eintragung in die Handwerksrolle vor der damaligen Abschaffung der Meisterpflicht war eben Ausbildung zum Gesellen + Gesellenzeit + Meisterschule + Meisterprüfung. Und nach einer Rückvermeisterung der Fotografen soll dies wahrscheinlich auch wieder der Regelfall werden. Mit einem passendem Studienabschluss war auch ohne Meisterprüfung eine Eintragung in die Handwerksrolle möglich,
          daneben gab es z.B. noch die „Altgesellenregelung“. Möglichkeiten ohne Meisterprüfung gewerblich zu fotografien gab es, diese unterstützen aber doch nicht den Sinn der Meisterprüfung.

          Klar, wer jetzt seinen Betrieb hat, könnte sich zurücklehnen und hoffen, dass in Zukunft weniger Konkurrenz nachkommt.
          Das bringt aber auf lange Sicht weder die Fotografie als solche, noch einen selbst weiter.
          Wenn man die Fotografie wirklich ernst nimmt, sollte man auch über den Tellerrand hinausblicken und nicht nur kurzfristig denken.
          Daß generell die Qualität der Fotografie seit Abschaffung der Meisterprüfung gestiegen ist, kann man nicht nur der Digitalisierung zuschreiben.
          Es hat auch sehr viel mit der Liberalisierung des Fotografenberufes zu tun. Viele Ideen konnten nur realisiert werden, weil ein entsprechend großer Markt da ist.
          Es sind auch rund um unsere Branche Angebote, Dienstleistungen und auch neue Geschäftsfelder entstanden, die für alle Fotografen gut sein können,
          wenn man sie richtig nutzt. Ich freue mich wenn ich kreative Ideen sehe und versuche immer auch Inspiration für meine Arbeit zu ziehen.

          In Ihrer scheinbar großen Angst vor der Konkurrenz vermischen Sie da auch so einiges: wenn jemand schwarz arbeitet, also ohne jegliche Gewerbeanmeldung oder Meldung beim Finanzamt hat das doch nichts mit
          Meisterbrief ja oder nein zu tun – er handelt doch in jedem Falle illegal.

          Auf einen Kunden der mir einen Dumpingpreis eines „Nebenerwerblers“ entgegenhält verzichte ich gerne. Man weiß doch aus Berichten von Kollegen, daß es mit solchen Kunden oft noch Probleme gibt. Also wünsche ich dem „Mitbewerber“ viel Spaß bei dem Job… Wenn er so weitermacht wird er wahrscheinlich nicht weit kommen.
          Ich überzeuge meine Kunden lieber mit hochwertiger Fotografie inclusive aufwendiger Bildbearbeitung und professioneller Abwicklung.
          Das beginnt bei ehrlicher Kundenkommunikation, bedeutet auch, dass ich mich mir für meine Kunden „ein Bein ausreiße“ aber eben auch, daß ich mich nicht auf Preiskämpfe einlasse.

          Wenn ambitionierte Amateure kein Gewerbe mehr anmelden dürfen, dann bieten Sie Ihre Fotoshootings halt umsonst an. Hauptsache es steht der Name unter dem Bild. Glauben Sie z.B. die „Influencer“ zahlen für einen Fotografen? Da läuft doch fast alles über TFP. Daran wird auch die Rückvermeisterung nichts ändern.

          Sofern durch eine Rückvermeisterung wirklich billige Konkurrenz zurück geht, ist damit zu rechnen, daß diese Lücke durch Fotografen mit Geschäftssitz im EU-Ausland gefüllt wird. Die dürften dann nämlich auch ohne Meistertitel hier Aufträge annehmen.
          Der Meisterbrief ist absolut kein Garant für gute Qualität schafft neue Bürokratie, zusätzliche Kosten und Ungerechtigkeit.
          Als „Künstler“ zu arbeiten ist doch keine Alternative wenn man z.B. Portraits fotografieren will. Es ist dann die Frage, ob man als Künstler anerkannt wird (z.B. vom Finanzamt, von der KSK …)
          Als handwerklich ausgebildeter Fotograf hat man hier schon Probleme, weil bei der Beurteilung der Künstlereigenschaft eben nicht nur die Arbeiten sondern auch die Ausbildung eine Rolle spielt. Die Grenze zwischen Kunst und Handwerk in der Fotografie ist ohnehin nicht mehr klar zu ziehen. Wer soll das im Einzelfall entscheiden?

          Eine Schaffung einer qualitativ hohen, gerechten und vergleichbarer Ausbildung für Fotografen wäre langfristig wirkilch wünschenswert. Eine Rückvermeisterung ist aber m.E. der falsche Weg für alle Beteiligten.

          1. Lieber quer, tatsächlich ist das alles ziemlich schwierig.
            So ist Ihnen leider entgangen, dass Dilettant keine Beleidigung, sondern lediglich ein Synonym für Amateure ist.
            Auch ist nicht richtig, dass ich grundsätzlich Petition mit Pegida vergleiche. Wenn die aber schräge Behauptungen aufstellen und keinen Widerspruch zulassen – wie es eben diese eigenartigen Spaziergänger tun – dann ist der Vergleich sehr wohl gerechtfertigt.
            Ebenso ist Ihnen offensichtlich nicht aufgefallen, dass ich mich weder für noch gegen die Meisterpflicht ausgesprochen habe. Vielmehr habe ich die Dilettanten im Fadenkreuz, die zu diesem Thema palavern, obwohl sie auf Grund der fehlenden Ausbildung noch lange nicht über eine Meisterpflicht nachdenken müssen.
            Ansonsten mag das, was Sie als Regelfall bezeichnen, für die Handwerkskammer zutreffen. Nicht aber für das, was außerhalb dieser Kammer passiert. Nicht ich bin derjenige, der sich das Weltbild nach Gutdünken zusammensetzt, vielmehr fehlt Ihnen der Überblick.
            Weiterhin haben Sie nicht verstanden, dass die, die ein Gewerbe anmelden wollen oder bereits haben, nicht das Problem sind. Hingegen sieht es vollkommen anders bei den Tausenden Amateuren aus, denen die Rechnung vom Blödmarkt als Qualifikation ausreicht, um als »Fotograf« beispielsweise im Immobilienmarkt oder bei Hochzeiten tätig zu werden.
            Und das Ihnen der Sinn des sarkastischen Vergleich zwischen Anwälten und Fotografen so komplett entgangen ist, na ja …
            Aber immerhin haben Sie sich bemüht, auch wenn Sie dem zweiten Teil Ihres Usernamens nicht gerecht geworden.

    2. @elliz 9. Juni 2019 um 22:47 Uhr
      Mit erneuten Herabwürdigungen und persönlichen Angriffen werden Sie andere Menschen kaum überzeugen.
      Die wörtliche Bedeutung von „Dilettant“ kann jeder selbst nachlesen. Dass dieses Wort aber oft im geringschätzigen Zusammenhang gebraucht wird, wissen wohl auch die meisten.
      Da Sie auch von „Krümeln“ sprachen, kann jeder Leser dies wohl auch entsprechend einordnen.
      Auch was Nettiquette ist, sollte den Besuchern dieses Forums hinreichend bekannt sein….

      Und: natürlich geht das Thema „Meisterpflicht für Fotografen“ insbesondere Personen an,
      die nicht über eine klassische Ausbildung zum Fotografen bzw. entsprechendes Studium verfügen aber trotzdem in Zukunft in dem Berufsfeld des „klassischen“ Fotografen selbstständig arbeiten wollen: eine „Rückvermeisterung“ bedeutet, dass man ohne Meisterbrief in bestimmten Bereichen wohl nicht mehr oder nur mit erheblichen Einschränkungen gewerblich Fotografie anbieten kann.
      Das ist der Inhalt des Blog Artikels und auch der Petition. Ansonsten hätten die Handwerkskammern auch wenig Grund die „Rückvermeisterung“ zu fordern.

      Auch wenn Sie meinen, alle Menschen, die das anders sehen, fehle der Überblick: wer wirklich an einer objektiven Meinungsbildung interessiert ist, findet zu diesem Thema jede Menge Informationen.
      In diesem Zusammenhang zeigen besonders ältere Artikel und Ratgeber (die vor der Novelle der Handwerksordnung 2004 geschrieben worden), wohin die Reise wohl wieder zurück gehen würde.

      Der in Aussicht gestellte Bestandsschutz für bestehende Betriebe, könnte übrigens vielleicht auch nur der Versuch sein, die bereits am Markt arbeiteten Profifotografen auf die Seite der Handwerkskammern zu ziehen. In Stein gemeißelt ist wahrscheinlich noch gar nichts.

      Was die Qualität der handwerklichen Ausbildung betrifft: auch hier kann sich jeder z.B. mittels Erfahrungsberichten von Azubis sein eigenes Bild machen….

      In diesem Sinne wünsche ich allen Amateurfotografen und allen Profi-Kollegen: „Allzeit gut Licht!“

      1. Mit nunmehr insgesamt 1522 Worten haben Sie in bisher sechs Beiträgen Ihre Meinung kund getan. Jetzt haben Ihren Bemühungen gefruchtet: Obwohl ich Anfangs nur der Meinung war, dass Dillettanten nicht mitreden sollten, wenn sich Profis austauschen, so haben Sie mich inzwischen vom Gegenteil überzeugt. Herzlichen Glückwunsch!
        Die Zusammenfassung eines einzigen Absatzes zeigt, wie schlagend und unwiderlegbar Ihre Argumente sind: »… in Aussicht … übrigens vielleicht … Versuch … ist wahrscheinlich noch gar …«
        Bitte machen Sie weiter und lassen Sie sich auf keinen Fall von Kritik beeindrucken. Sie haben recht.

  2. Im übrigen wirken Internet-Petitionen (und deren Verbreitung) auf mich wie Hetze. Denn die emotional aufgemachten Hypothesen sind zum einen schwer nachprüfbar, und zum anderen lassen sie keinerlei Widerspruch zu. Lediglich Befürworter der Thesen sind zugelassen … wie bei PEGIDA.

  3. Hallo miteinander,

    ich finde es gut, das man sich für eine Meinung aussprechen darf. Wenn jemand anderer Meinung ist und genug Initiative hat, soll er doch selbst eine Petition stellen.
    Der Meisterzwang ist für mich Unsinn, da dies nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen führt – eins aber definitiv zu weniger Ergebnissen und vermutlich Schwarzarbeit.
    Menschen stoppen und bestrafen leider teilweise lieber, als mit Belohnungen und Anreizen zu arbeiten.
    Um andere Leute auszubilden empfinde ich es als sinnvoll wenn man den Meisterbrief hat, aber für die reine Ausübung keinesfalls. Speziell die Fotografie hat schnell ersichtliche Ergebnisse und ob jemand für kleines Geld einen Anfängerfotografen oder für den großen Taler einen absolut erfahrenen Profi bucht, sollte ihm überlassen sein. Um sicherzugehen kann man ja auch ein Probeshooting veranlassen – also alles ersichtlich.
    Warum nicht eine Belohnung darauf aussetzen, wenn jemand den Meisterbrief macht (ich hörte das ist die Strategie 2019 von Schleswig-Holstein) und dann eine Belohnung wenn er es mindestens 3 Jahre lang ausübt. Dies wird die Zahl viel eher erhöhen und auch konstanter gestalten als alles andere.
    Abgesehen davon sollte man wirklich schauen ob die Zahlen derer, die in einem Handwerk einen Meisterbrief gemacht haben, auch die Zahl derer ist, die bei eben diesem Handwerk bleiben. Ich glaube nämlich da gibt es viel Fluktuation.
    Sollte der Staat und das Handwerk nicht etwas sein, das Leute ermutigt Produkte zu erbringen? Und nicht etwas das einen so in Stopps verstrickt, dass man erstmal 3-5 Jahre Ausbildung machen „Muss“.
    Wenn die Ausbildung wenigstens auch ohne unnötiges Stopfmaterial (wirklich zugeschnitten auf die Anwendung) wäre, ist das Ganze etwas anderes. – Kein Analogfotografie Studium, wenn man nie vorhat Derartiges zu tun und so weiter.
    Klar als Bonus kann man alle diese Dinge anbieten und extra Qualifikationszertifikate bewerben. Aber eben durch Bewerbung und Belohnung.
    Zahlen wir nicht jährlich Handwerkskammer Beiträge, sollte darin nicht zumindest so etwas enthalten sein? Wirklicher Service, wirklicher Austausch für unser Geld?

    So das zu meiner Meinung. Ich finde viele Dinge in Deutschland auch sehr gut, sorry falls es etwas negativ klang. Unsere Ausbildung ist natürlich viel viel besser als in diversen anderen Ländern und ich bin froh das es sie überhaupt gibt. Aber bitte – etwas weniger Zwang und etwas mehr Selbstbestimmung, Wettbewerbe und Belohnungen für guten Service und Leistung. Und etwas weniger Stopps.

    Liebe Grüße
    Daniel

    1. „Wenn jemand anderer Meinung ist und genug Initiative hat, soll er doch selbst eine Petition stellen.“
      Ja, is klar … wenn mir der Kuchen nicht schmeckt, dann sage ich das nicht etwa dem Bäcker, sondern pläre den Dorfteich an. So geht Demokratie – jeder hat eine Meinung, keiner hört dem Anderen zu …

  4. Ich sehe das eher differenziert. Für einen ausschließlich in Auftragsarbeit tätigen Fotografen, braucht es keinen Meistertitel.
    Der Kunde entscheidet ob er mit der Arbeit des Fotografen zufrieden ist oder nicht, da würde auch kein Meistertitel helfen!

    Anders ist es im Ausbildungsbereich, da sehe ich sehr wohl die Notwendigkeit eines Meistertitels. Denn ich würde mich schwer tun mit der Vorstellung, das irgendein Do-it-yourself-Fotograf einen Lehrling ausbilden darf.

  5. Ich bin sehr froh, dass man für gehobene Ansprüche etwas Kreatives studieren kann, für den handwerklichen Bereich einen Meisterabschluß bekommt und als Assistent eben eine Lehre macht. Jeder, der bei Youtube ein Video zeigt nennt sich Profi oder Künstler. Kunden können bei den wortreichen Qualitätsbeteuerungen der „Fotografen“ keine sichere Entscheidung treffen. Selbst Muster oder Preise sind wenig aussagekräftig. Ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn in einem Atelier, einer Foto-, Media-Firma mindestens einer mit einem entsprechenden Abschluß verantwortlich wäre. Ein Studium oder Meisterabschluß ist ja auch keine Hexerei. Bei Ärzten und Juristen, Apotheker usw. diskutiert niemand darüber. Ob ein Meisterzwang etwas verbessern würde, weiß ich nicht.

    1. Nach einer Rückvermeisterung dürfte aber auch ein Fotografengeselle, der immerhin eine dreijährige Ausbildung absolviert hat, nicht seinen eigenen Betrieb gründen. Und der Meistertitel kostet sehr viel Geld. Da man in der Regel die Meisterschule in Vollzeit besuchen muss, braucht man nicht nur das Geld für die Kurse und Gebühren und Materialien sondern auch für die Lebenshaltung. Trotz „Meisterbafög“ können sich viele das nicht leisten. Das wäre eine neue Ungerechtigkeit, die dafür sorgt dass sich eben nicht die Besten am Markt durchsetzen.

      Für die „Meisterfotografen“ liegen dagegen die Vorteile auf der Hand:
      -Konkurrenz wird vermieden: es kann sich nicht jeder die Meisterschule leisten, also weniger Konkurrenz.
      – bevor mein Geselle mir konkurrenz macht, muss er erst mal für wenig Geld bei mir arbeiten

      … und die Handwerkskammern verdienen an den Meisterkursen.

      Der Meisterbrief ist kein Garant für fotografische Qualtät. Fahren Sie mal über die Dörfer und sehen sich die Schaufenster der Meisterbetriebe an. Natürlich gibt es da auch gute Qualität, aber Sie werden wahrscheinlich auch viele Arbeiten sehen, die eines Meisters nicht würdig sind. Dann suchen Sie mal nach Portaitfotografen z.B. bei Instagram. Dort finden Sie viele tolle Fotos von ungelernten…

  6. Der sogen. Meisterzwang ist ein Relikt in Deutschland. Innerhalb der EU darf keine Meisterprüfung zur Ausübung eines Berufes verlangt werden.
    Spätestens vor ca. einem Vierteljahrhundert, als Schreiner aus Belgien und den Niederlanden in Aachen zu arbeiten begannen und sich klammheimlich bis nach Köln ausbreiteten, war es aus mit dem deutschen Meister.
    Heute arbeiten Rumänische Schreiner sogar in der Schweiz, die nicht zur EU gehört.
    Die Idee, einen Meisterbrief für Fotografen zur Berufsausübung zu fordern, wiederspricht der Idee und den Verträgen der EU.
    Ich gehe davon aus, dass es sich gerade mal um eine Zeitungsente handelt.
    Eine Petition ist unnötig.

    1. Genau hier liegt eine der Ungerechtigkeiten des neuen Meisterzwangs: ein ausländischer Fotograf darf dann auch ohne Meistertitel in Deutschland Aufträge annehmen. Sein deutscher Kollege braucht dagegen den Meisterbrief.

      In zahlreichen Handwerksberufen (Anlage A der Handwerksordnung) besteht der Meisterzwang nach wie vor. Das ist keine Ente…

  7. Weshalb gibt es eigentlich ab Landgericht Anwaltspflicht?!
    Die Gesetze stehen doch alle im Internet. Da kann sich jeder nicht nur informieren, sondern auch (weiter-)bilden. Und ein (fast) unmögliches Fehlurteil bedeutet doch ebenso keinerlei Lebensgefahr – lässt sich schließlich korrigieren.
    Worin also besteht der grundlegende Unterschied zwischen (nicht) Meisterpflicht im Fotografenhandwerk und Anwaltspflicht ab Landgericht?! Nun, wer diese durchaus provozierend gemeinte Frage hinreichend beantworten kann, der möge auch die Meisterpflicht im Handwerk in Frage stellen dürfen.

    Wenn man heute die Qualifikation eines Meisters anstrebt, muss man viel, sehr viel Zeit investieren. Und erhebliche finanzielle Mittel aufwenden, ohne gleichzeitig Geld verdienen zu können. Insofern ist die oben angeführte Idee, den Meisterabschluss zu beohnen, eine begrüßenswerte Sache.

    1. Nichts für ungut, aber mit dieser Argumentation würden Sie bei Juristen nicht weit kommen.
      Sie vergleichen Anwalt und Fotograf? Ernsthaft?
      Um Ihre Frage zu beantworten: die Tragweite einer Fehlberatung durch einen Anwalt ist mitunter eine ganz andere, als wenn nur ein Fotoauftrag daneben geht. Vielleicht muss jemand jahrelang ins Gefängnis oder eine Geldsumme zahlen die seine Existenz ruiniert, weil er falsch verteidigt wird. beraten wird.

      Ausserdem ist nicht jeder der keinen Meistertitel hat, ein Ungelernter. Ein Fotografengeselle hat eine dreijährige Ausbildung absolviert und dürfte dann nicht selbstständig arbeiten. In manchen anderen Berufen gibt es keinerlei Zulassungsbeschränkung, obwohl die Tragweite eines Fehlers wesentlich größer ist als bei einem Fotografen. Es fehlt dort meist nur an der entsprechenden Lobby.

      Der Meisterbrief sollte freiwillig bleiben. Dann müssten sich die Handwerkskammern bemühen, eine gute Meisterausbildung zu gewährleisten. Die Folge wäre ein Qualitätssiegel, welches anspruchsvolle Fotografen gerne und freiwillig anstreben. Aber darum geht es den Befürwortern der neuen Meisterfpflich vermutlich nicht…

  8. Hallo.
    Ich finde es gut wenn die Meisterpflicht wider eingeführt werden würde. Warum? Ich habe damals viel Geld und Zeit in den Meisterbrief investiert, um Kundenaufträge annehmen zu können die ausserhalb der künstlerischen oder journalistischen Fotografie lagen. Durch den Wegfall der Pflicht und die technische Entwicklung ist der Markt der Anbieter explodiert, der Markt der Kunden ist gleich geblieben. Dadurch haben sich die Verdienstmöglichkeiten drastisch verschlechtert. Und das unabhängig davon ob man ein guter oder mäßiger Fotograf ist. Der Beruf des Fotografen ist zu einem Nebenerwerb Beruf verkommen. Die Argumentation, dass es ein künstlerischer Beruf ist kann nicht richtig sein, das Finanzamt macht dort ein recht klare Aussage und zwar nein. Auch ist die Frage was an Outdoor Familienfotos oder der Aufnahme eines Maschinenparks kreativ ist lässt sich trefflich streiten. Ich finde beides ist eine Handwerkskunst, aus der Verbindung von erlerntem und der eigenen Interpretation. Die, die rein künstlerisch tätig sein wollen, können dies auch weiterhin tun. Außerdem würde die Wiedereinführung den Status Quo der bislang tätigen nicht ändern.

  9. Mir wird immer warm ums Herz, wenn ich Reportagen über das alte Handwerk sehe. Buchbinder, Schnitzer, Steinmetze. Aussterbende oder ausgestorbene Berufe – reif für das Museum. Wurden die Zeichen der Zeit und der Kundenwunsch nicht erkannt? Und der Fotograf? Birgt seine Arbeit Risiken für Leib und Leben? Muss die Betätigung als Hochzeitsfotograf durch einen Meistertitel geschützt werden? In einer Zeit, wo jedermann mit seinem Händie weitaus bessere Aufnahmen macht, als es der Meisterfotograf mit seiner Leica oder Hasselblad vor 20 Jahren jemals hinbekommen hätte? Und muss Onkel Otto, wenn er die Hochzeit seiner Nichte fotogfrafiert, einen Meistertitel haben? Eindeutig nein! Oder man könnte auch anders herum argumentieren: Der Meisterfotograf macht bitte seine Fotos. Mehr aber bitte nicht. Für die Bearbeitung mit Photoshop erwarten wir dann schon einen promovierten Informatiker mit Prädikatsabschluss! Wahrscheinlich genau so verwegen.
    Der Verbraucherschutz muss im Vordergrund stehen. Und der Fotograf muss sicherstellen, dass er durch geeignetes Haftungskapital in der Lage ist, für seine Unfähigkeit den Kopf hinzuhalten. Da werden dann vielleicht 15.000 Euro ausreichen, um eine Hochzeit zu wiederholen. Und er benötigt vielleicht noch 100.000 Euro Reservekapital, wenn er juristisch unsensibel versucht, seine Datenschutz- und Rechts-Risiken aus der EU-DSGVO auf sein Brautpaar abzuwälzen. Wahrscheinlich ist das sein größtes Risiko. Aber das sind alles Themen, die jeder Unternehmer beherrschen muss. Für die reine Anwendung von Belichtungszeit, Blende und Bildempfindlichkeit benötigen wir nicht wirklich einen Meisterzwang! Der Meister ist für mich eher so etwas wie ein Titel. Den kann man machen, wenn es einem Spass macht oder der Kunde es einem honoriert. Aber das nimmt einem beim heutigen Fotografen wohl niemand ernsthaft ab. Auf die Qualität kommt es an. Und die entscheidet der Kunde. Nicht der Meister. Nicht die Kammer. Stimmt die Qualtität, dann kommt der Kunde zurück. Stimmt die Qualität nicht, dann kommt das Produkt zurück!

    1. »Stimmt die Qualtität, dann kommt der Kunde zurück. Stimmt die Qualität nicht, dann kommt das Produkt zurück!«

      Wohl war. Nur wohin sollte der Kunde zurückkehren können? Zu dem anonym arbeitenden Schwarzarbeiter? Der wohlweißlich Überprüfungen durch das Finanzamt vermeiden möchte?
      Soll heißen, an dieser Stelle geht es nicht um die (angemeldeten) gewerblichen Fotografen, sondern um Hunderttausende Amateure, die mal eben auf »Hochzeit« oder auf »Immobilien« machen. Denn die glauben, mit Aufhebung der Meisterpflicht wären auch sämtliche Pflichten zur Führung eines Gewerbes aufgehoben. Das die Berechtigung zum Geldverdienen mit der Rechnung des Blödmarktes erteilt würde.
      Diese Irrglauben haben selbstverständlich auch einen Hintergrund: Die Meisterpflicht wurde 2004 von der Bundesregierung gegen den Willen der Handwerkskammern aufgehoben, um die damals herrschende Arbeitslosigkeit durch erhoffte Gewerbeanmeldungen vermindern zu können. Und um das ungestört erreichen zu können, hat man gleich mal auf sämtliche Kontrollen verzichtet.

      Die Wiedereinführung der Meisterpflicht ist also vorrangig eine Verpflichtung für Behörden, nicht alle fünf gerade sein zu lassen.

      Sehr schön die Ausführungen über das Haftungskapital, danke. 15.000 für die Wiederholung einer Hochzeit?! Na ja, fürs Saufen, Knipsen und Gebühren wird es reichen. Kleid und Anzug ist ja auch noch vorhanden. Und die (möglicherweise) inzwischen verstorbenen Gäste freuen sich auch über die erneute Anreisemöglichkeiten. Nur wie bekommen wir aus den Köpfen heraus, dass das alles gar nicht wahr ist, es sich lediglich um eine Kopie handelt?
      Ist dann auch die Braut eine Kopie? Zudem inzwischen veraltet? Gibt es Umtauschmöglichkeiten für den Bräutigam, weil er nicht dem Original entspricht?

  10. Meine FRESSE… 😉

    NUR, weil ich dank Google über Einträge in diesen Forum stolperte,
    habe ich mich nun registriert, um etwas dazu zu schreiben….

    Zu aller erst: Ich bin ABSOLUT für eine Wiedereinführung der Meisterpflicht!
    Diejenigen, die die Petition gegen diese Wiedereinführung unterstützen, dürften zu 90%
    Leute sein, die als „Quereinsteiger“ dieses wunderbare Handwerk nichtmal von der Pike auf gelernt haben, sondern
    als Quereinsteiger in den Markt stießen. Die restlichen 10% dürften TATSÄCHLICH ihre Gründe dafür haben.

    Ich persönlich machte damals eine Ausbildung zum Fotografen, dank Sondergenehmigung durfte ich kurze Zeit danach
    mit der Ausbildung zum „Meister“ anfangen. Mein Vater war Fotograf und als er verstarb, war das Studio unbenutzt und meine Mutter und ich wussten nicht mehr, wie wir ohne die Einnahme des Fotostudios existieren konnten.
    Ich schloss die Prüfung sehr gut ab und darauf bin ich bis zum heutigen Tage sehr stolz!
    Danach machte ich mich selbständig und führte das Studio 18 Jahre lang.
    Mit dem Wegfall der Meisterpflicht brachen dann nach und nach die Kunden weg…
    Plötzlich war der Markt voll von „Nebenbei-Fotografen“, welche miese Arbeit, aber tolle Preise anboten.
    Ich musste aber meine Preise so kalkulieren, das KK, RV, Miete usw. rein passen.
    Ist da eine REELLE Chance? – Nope.
    Ich wurde krank dadurch, der ständige Druck machte mich fertig.
    Meine Laden führte ich die letzten Jahre dann weiter mit der Diagnose „schwere Depression“…
    Und irgendwann brach ich dann zusammen.
    Meine Ausbildung, der MEISTER danach… Ist das ALLES so sinnlos?
    ICH habe sehr viel gelernt über Fototechnik , die immer noch zeitlos ist, auch wenn sie sich weiterhin
    entwickeln wird (was gut so ist). Ich lernte sehr, sehr viel „menschliches“.
    Den MEISTERTITEL erkauft man sich nicht, den ERARBEITET man sich!

    Derzeit habe ich nun ALG1 beantragt, aber auch wieder ein Gewerbe als Fotograf.
    Ich mag nicht aufgeben, DAS zu tun, was ich so sehr liebe…. Bilder erzeugen, die Menschen glücklich machen
    und wovon ich auch bescheiden leben kann.
    Natürlich ist das Fotografieren leichter geworden durch die Technik. Aber ich bin davon überzeugt,
    das wenn man professionell denkt & fühlt & arbeitet, man als MEISTER immer noch die Dinge verbissener sieht,
    da man seinem Titel gerecht werden will.

    Mit der neuen Meisterpflicht wäre ein Großteil der „Nebenerwerbsfotografen“ weg (hoffentlich! – Denn die machen Leuten das
    Leben schwer, die WIRKLICH von Bildern leben müssen und nichts anderes nebenbei haben! Ich werde jedenfalls nicht nebenbei kellnern, nur, damit ich das Geld zusammen bekomme, um als Fotograf arbeiten zu können).
    JEDER, der HAUPTBERUFLICH als Fotograf arbeitet, darf gerne sein Glück versuchen, in diesem harten Markt zu bestehen!
    Alle anderen sollten ihre klugscheisserische Fresse halten, keine Petitionen unterzeichnen und über Dinge urteilen, die sie NICHTS angehen (Haupterwerb).

    Welcher Quereinsteiger kommt mit einer SINAR klar?
    Nur mal so gefragt… Ein MEISTER jederzeit.

    Sorry, wenn das alles so krass klingt, aber mich ärgert dies alles sehr.
    Es ist vollkommen okay, wenn Leute ihre Passion für Fotografie entwickeln,
    aber dann sollen sie bitte nicht den Leuten den Markt zerstören. die davon
    ehrlich leben müssen!
    Ich hoffe, diese Menschen kriegen irgendwann einen Kardiologen, der das auch
    autodidaktisch „gelernt“ hat… 😉

  11. Für mich spricht in erster Linie nicht der Akademische Grad eines Menschen, ob er etwas kann oder nicht an. Wenn ein kreativer Mensch, sich mit einem Programm auseinandersetzt und dieses nach einigen Jahren so beherrscht, bedeutet es dann, dass er nur weil er sich etwas angeeignet hat, schlechter Ergebnisse abliefert, als solche Menschen die eine Ausbildung gemacht haben?

    Wenn es um Berufszweige geht, bei denen es um Menschenleben oder Dinge die Aufgrund eines Fehlers andere Menschen in Gefahr bringen, dann ist das ganz klar nicht berechtigt. Hier zählt eine fundamentale Ausbildung die auf jeden Fall zwingend ist. Ohne Diskussion!

    Jeder der kreativ ist, wird früher oder später auch einmal zu einer Kamera greifen. Man lernt wie man Kameras bedient und welche Möglichkeiten diese haben. Was nun fehlt sind Verständnis für Farben und Formen und Licht und Schatten. Jetzt kommt es zum springenden Punkt. Entweder legt man die Kamera weg, weil zu komplex oder man fängt an, sich immer höherwertige Kameras und Equipment zu kaufen. Jetzt kommen wir zum fotografieren. Ob es die typische Hochzeitsfotografie oder das normale Portrait ist, ab diesem Zeitpunkt spezialisiert man sich. Legt man sich selbst dann eine Messlatte so hoch, dass man Qualität abliefert die erkannt wird, dann läuft alles richtig. Von der Bearbeitung der Bilder möchte ich erst überhaupt nicht anfangen. Ich kann auf über 20 Jahre Photoshop zurückgreifen. Übrigens bei Docma war ich auch einmal unter den Gewinnern eines Fälscherwettbewerb und wurde in Frankfurt im Museum für Kommunikation ausgestellt. Und jetzt kommt der springende Punkt. Die Mundpropaganda. Komischerweise hatte ich kein eigenes Studio und hatte mich selbständig gemacht und arbeitete mit einer Firma zusammen die extrem hochwertige Fotobücher erstellt. Also nichts von der Stange! Wäre ich nicht gut gewesen, dann hätte ich genau nach dem ersten Shooting sofort wieder aufhören können. Dem war aber nicht so. Das machte ich dann drei Jahre und nachdem ich durch berufliche Arbeit doch stärker eingespannt war, habe ich das Gewerbe aus Zeitgründen wieder abgemeldet. Der Markt regelt ganz klar die Anfrage. Jetzt zu meckern, dass man auch fotografiert zeigt mir ganz klar, dass man sich nicht auf das fotografieren konzentriert, sondern auf andere Menschen die auch einfach so fotografieren dürfen! Aufgrund von der geführten Diskussion hier, ist das ganz klares MIMIMI, der hat mir meine Sandburg kaputt gemacht. Ich will allein hier im Sandkasten meine Sandburg für mich alleine haben. Das ist in meinen Augen Kasperleteater für Erwachsene. Der bessere bekommt den Job. 😉

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