Montage-Fehler auf dem „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“-Plakat?
In einer Facebook-Gruppe bin ich über ein Schaubildchen gestolpert, das einen groben Montage-Fehler auf dem „Die Ringe der Macht“-Plakat verdeutlichen soll. Was ist dran?
Die Ringe der Macht
Auf Amazon Prime läuft seit einigen Wochen die Fantasy-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“. Die Handlung basiert lose auf den Anfängen des Romans Der Herr der Ringe, in denen die Geschehnisse im Zweiten Zeitalter der fiktiven Welt Mittelerde zusammengefasst werden.
Nach dem Rekordstart mit mehr als 25 Millionen Zuschauern am Veröffentlichungstag fällt insbesondere auf, wie sich die Bewertungen bei akkreditierten Kritikern und Zuschauern unterscheiden. Während erstere die Serie loben, schneidet die Serie nach den inzwischen vier ausgestrahlten Folgen schlecht ab. Und zwar so sehr, dass Amazon die Reviewfunktion für drei Tage sperrte, da von Review Bombing ausgegangen wurde (mehr Informationen).
Von der erwartungsgemäßen „Wokeness“ der Serie (diverser Cast, Hauptrolle = Mary Sue …) mal abgesehen, kann man aber tatsächlich die hölzernen Dialoge, die arg konstruierte und dennoch oder gerade dadurch durchschaubare Story kritisieren. Und Zwergenfrauen ohne Bärte? Also bitte!
Zumindest über die Schauwerte braucht man sich nicht zu beschweren. Die Konzept-, Video- und 3D-Künstler haben ganze Arbeit geleistet. Zwischen den Facepalms bekommt man also durchaus etwas zu sehen.
Der Plakatfehler
Ein Fehler schon auf dem Plakat mit der häufig kritisierten Hauptdarstellerin wäre für die Kritiker natürlich ein willkommmenes Fressen. Und so wurde diese Zusammenstellung in einer Facebook-Gruppe zum Thema gepostet. Sie sollte den Montage-Fehler auf dem Poster mit Kampf-Elbin Galadriel illustrieren:
Und tatsächlich: Der untere, linke Bildausschnitt sieht verdächtig aus. Wenn auch arg verpixelt und von JPEG-Artefakten gebeutelt …
Das echte Plakat
… und genau diese Artefakte erzeugen den Eindruck, dass die geballte Faust Galadriels auf dem Schwertgriff zu liegen scheint, statt es zu halten. Denn die Parierstange liegt in Helligkeit und Farbe nah an den hellen Hauttönen der Hand. In einer qualitativ besseren Vergrößerung sieht die Situation deshalb auch gleich ganz anders aus:
Link zum Originalposter in guter Qualität.
Einwenden könnte man nun, dass das Schwert ja trotzdem nicht „richtig“ in der Hand liegt. Würde man den Griff fest umfassen, könnte die Hand so nicht liegen. Das mag ja richtig sein. Nur warum sollte man ein Schwert in dieser nicht offensiven Pose mit geballter Faust fest greifen? Man hält es dann doch eher mit lockerer Hand, während vor allem Ring- und Kleinfinger den Griff nur locker berühren und den Knauf stützen. Und das sieht dann tatsächlich so aus. Genauer gesagt, es könnte so aussehen, wenn die Form des Schwertgriffes es zulässt. Und wenn man historische Waffen als Standard anlegt, wird der Griff in Richtung der Schneide leicht gebogen sein, um die Hiebwirkung als auch die Stichführung zu unterstützen. Dadurch würde die gezeigte Handhaltung sogar noch plausibler. Also: Alles gut, das passt schon so.
Montage-Fehler: Fazit
Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet lesen! 😉