Also auf zum Race 61: Schon beim Marsch vom Parkplatz zum Gelände entdeckte ich erste Motive, an denen sich die Abbildungsqualität bei 35 Millimeter Brennweite und Offenblende ganz vorzüglich ausprobieren ließ: Überwucherte Bauten aus der Zeit des real existierenden Sozialismus.
10:42 Uhr ist natürlich nicht der Zeitpunkt, an dem bei so einem Rennen schon die Hütte brennt. Aber es ist ein guter Moment, um sich einen Überblick zu verschaffen, wo man während des restlichen Tages einen anständigen Kaffee bekommt.
Weil es sonst keine Ablenkung gibt, kommt man mit den Menschen schnell ins Gespräch und es ergeben sich Gelegenheiten für die ersten Porträts. In diesem Fall haben sich die beiden darüber gefreut, fotografiert zu werden. Aber ob das wirklich rechtlich völlig unbedenklich ist? Der Veranstalter hat am Eingang darauf hingewiesen, dass man fotografiert werden kann. Wer das nicht will, soll es den Fotografen ganz klar sagen. Im Prinzip reicht das, denn man akzeptiert diese Regel bei Zahlung des Eintritts. Aber was ist, wenn man gar nicht merkt, dass man fotografiert wird, weil der Fotograf weit weg ist und ein langes Tele benutzt? Nun, das ist jedenfalls bei 150 Millimeter Brennweite am Vollformat noch kein Problem. Im Normalfall zumindest. Ich hatte den Eindruck, es hat jeder mitbekommen, wenn ich ihn fotografiert habe. Aber gerade bei den Bildern, die später am Tag entstanden sind, kann man auch davon ausgehen, dass einige Menschen nach dem Genuss geistiger Getränke nicht immer alles bemerkt haben, was vor ihren Augen geschah.