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Maschinen als Künstler?

Bild by Olaf Giermann. "New life". In meinen Bildern geht es übrigens häufiger um ähnliche Themen, wie in diesem Blog-Beitrag.
(c) Olaf Giermann. „New life“. In meinen Bildern geht es übrigens häufiger um ähnliche Themen, wie in diesem Blog-Beitrag.

3D-Druck ist eine Technologie, die bereits viele Fertigungsabläufe verändert hat. Vielleicht können Sie dadurch – bald bezahlbar – die heute millionenschweren Kunstwerke in Ihre Wohnung hängen, die exakt wie das Original aussehen – inklusive der realen Oberflächenbeschaffenheit.

The next Rembrandt

Doch tatsächlich sind bereits Technologien vorhanden, mit denen Sie vielleicht eines Tages selbst aus eigenen Fotos Kunstwerke erzeugen können, die in der Komposition, der Farbigkeit, der Anmutung und dem Duktus dem beliebiger, historischer Künstler entsprechen.

So wurde hier Jahrhunderte nach seinem Tod ein neues Werk von Rembrandt vorgestellt:

[youtube height=“HEIGHT“ width=“WIDTH“]https://www.youtube.com/watch?v=FnUPiEj4Xds[/youtube]

Dazu wurden 346 Werke Rembrandts per Software detailliert einer Gesichtsanalyse unterzogen. Die Software extrapolierte aus den Ergebnissen „das perfekte Porträt“, in welchen Proportionen, mit welchem Licht und wie es Rembrandt typischerweise wortwörtlich gemalt hätte. Per 3D-Druck wurde dieses Porträt in allen Einzelheiten verwirklicht.

Einen Einblick in diesen Prozess erhalten Sie in diesem Video:

[youtube height=“HEIGHT“ width=“WIDTH“]https://www.youtube.com/watch?v=IuygOYZ1Ngo[/youtube]

Allein der Renderprozess des Bildes dauerte 500 Stunden. Der gesamte Prozess der Bildentstehung dauerte – halten Sie sich fest – 18 Monate.

Hier finden Sie den umfangreicheren englischsprachigen Artikel, über den ich auf diese Entwicklung aufmerksam geworden bin. http://www.gizmag.com/next-rembrandt/42667/

Nicht praktikabel? Zukunftsmusik?

Nein, das ist ziemlich innovativ und nicht wirklich weit von Alltags-/Jedermann-Technologie entfernt.

Ich fange gar nicht erst von den Geschwindigkeitszuwächsen bei der Gen-Sequenzierung an, die vor dem Human Genom Project nicht zu erwarten waren. Wenn Sie heute einen Blick auf die Möglichkeiten der inhaltsbasierten Retuschen zum Beispiel in Photoshop werfen, dann ist das, was heute mit wenigen Mausklicks fast in Echtzeit möglich ist, zwar noch nicht perfekt, aber doch schon sehr beeindruckend.

Oder die Gesichtserkennung, die zwar nicht in Photoshop aber kurioserweise doch schon in der App Adobe Fix erstaunlich gut bei biometrischen Porträts funktioniert und das Verändern des Gesichtes und seiner Elemente per Schieberegler erlaubt.

Für das Rembrandt-Projekt wurden nun zunächst aufwendig Scandaten erzeugt und diese analysiert. Dies wird für jeden einzelnen Künstler, dessen Kunstwerke man reproduzieren oder aus eigenen Fotos/mit dem eigenen Gesicht nachstellen will, klar. Aber irgendwann liegen diese Datenbanken vor, die Scanprozesse werden beschleunigt und vielleicht funktioniert das Ganze irgendwann mit einem kleinen Alltagsapparat, den wir heute noch Smartphone nennen, der in Star Trek als nicht ganz so All-in-One-Gerät Tricorder heißt. Auch die 3D-Drucke werden immer besser, aber können Maschinen (also die darauf laufende Software) selbst kreativ werden?

Träumen Roboter von elektrischen Schafen?

KI, also Künstliche Intelligenz, wurde ja schon lange und immer wieder gern prophezeit. Schon genauso lange, lässt sie aber immer noch auf sich warten. Mittlerweile haben wir viele in „The Terminator“ angekündigten Zeitpunkt bereits überschritten, so dass aktuelle Verfilmungen des Franchises bereits auf immer weitere Zeitreiseverwicklungen und -paradoxien zurückgreifen müssen. Soviel zu Skynet.

Doch die Entwicklung selbstlernender Netzwerke steht nicht still. Haben Sie schon einmal vom „Inceptionism“ gehört? Nein, dann werfen Sie einmal einen Blick auf dieser Seite:

http://googleresearch.blogspot.de/2015/06/inceptionism-going-deeper-into-neural.html

Was Sie dort sehen, sind im Grunde Computerträume oder wohl eher LSD-Trips, die aus unterschiedlichen Bildinputs entstehen. Denken Sie jetzt den Gedanken von oben einmal weiter … Dass also große Datenbanken bestehen, die die Kapazität des menschlichen Gehirns bereits heute überschreiten dürften, auf die eine bestimmte Software Zugriff hat.

Warum sollte die eigentlich nicht kreativ damit jonglieren können und damit Kunst erschaffen?

Es bleibt spannend. 😉

Beste Grüße,

Olaf Giermann

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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