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La Gacilly-Baden Photo 2024: Eine Stadt wird zur lebendigen Bilderwelt

Das Festival La Gacilly-Baden Photo hat Baden bei Wien von Juni bis Oktober in eine faszinierende Open-Air-Galerie verwandelt. Unter dem Motto „Welt.Natur.Erbe“ thematisierte das Festival die drängenden Herausforderungen unserer Zeit wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Die Veranstaltung präsentierte die Arbeiten von 29 Fotografen aus 15 Ländern. Zu den ausgestellten Künstlern zählten renommierte Namen wie Sebastião Salgado, Martin Parr, Brent Stirton und Pascal Maitre sowie die DOCMA-Verlegerin Ina Künne. Insgesamt wurden rund 1500 Fotografien auf bis zu 280 Quadratmeter großen Leinwänden gezeigt. Gärten, Parks und Plätze Badens dienten als Kulisse für diese beeindruckenden Bildgeschichten.

Ein besonderes Merkmal des Festivals La Gacilly-Baden Photo ist seine CO₂-Neutralität. Durch die Unterstützung von Bürgern und Sponsoren konnte der CO₂-Fußabdruck kompensiert werden. Der Ankauf von Emissionszertifikaten finanzierte ein Projekt in Ruanda, das effiziente Kochherde fördert. Dies reduziert den Verbrauch von Brennholz und schützt den Ibanda-Makera-Wald, ein wertvolles Ökosystem.

Besuchermagnet

Mit über 320.000 Besuchern erreichte das Festival 2024 einen neuen Rekord. Es hatte nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern auch einen positiven wirtschaftlichen Effekt für die Region. Laut Tourismusdirektor Lorenz betrug die wirtschaftliche Wertschöpfung etwa 7,6 Millionen Euro. Baden etablierte sich als Zentrum internationaler Fotografie in Österreich.

Das umfangreiche Rahmenprogramm umfasste Vorträge, Diskussionen und Kooperationen. Besondere Partnerschaften mit dem Monat der Fotografie in Bratislava und der Garten Tulln bereicherten das Festival zusätzlich. Es wurden auch Arbeiten niederösterreichischer Berufsfotografen präsentiert. Außerdem erhielt Martin Parr den Lammerhuber Photography Award für sein Lebenswerk.

Das Festivalgelände erstreckte sich über eine sieben Kilometer lange Route durch die Altstadt und mehrere Parks. Die kostenlosen Ausstellungen zogen viele Besucher aus dem In- und Ausland an und unterstrichen die kulturelle Bedeutung der Stadt.

Hintergrund

Das Festival wurde 2004 von Jacques Rocher in La Gacilly, Frankreich, ins Leben gerufen und entwickelte sich zu einem bedeutenden kulturellen Ereignis. Lois Lammerhuber brachte das Festival nach Baden und schuf eine symbiotische Partnerschaft zwischen der Bretagne und Niederösterreich. Die Verbindung von künstlerischer Fotografie und Fotojournalismus setzte ein starkes Zeichen für die Verantwortung gegenüber der Umwelt.

Ausblick

Die nächste Ausgabe des Festivals La Gacilly-Baden Photo findet vom 13. Juni bis 12. Oktober 2025 statt. Unter dem Motto „Australien & Die Neue Welt“ werden fotografische Erzählungen präsentiert, die die Herausforderungen und Schönheiten dieser Regionen beleuchten. Besucher können sich erneut auf eindrucksvolle Bildgeschichten freuen, die zum Nachdenken anregen.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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