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KI-Prompt Inspiration: Knolling

KI-Prompt Inspiration: Knolling

„Knolling“, das muss ich gestehen, war bis dato für mich kein geläufiger Terminus aus der Fotowelt. Aber wer aufmerksam die Prompts liest, die man im Internet häufig unter den Werken von Text-to-Image KI-Bildergebnissen findet, entdeckt mitunter spannende neue Begriffe in Fachenglisch. Richtig genutzt, helfen sie dabei, den eigenen Gestaltungskosmos zu erweitern.

Obwohl ich natürlich solche Darstellungen kenne, hatte ich bis dato einfach keinen Begriff für „die ordentliche und rechtwinklige Ausrichtung von Gegenständen und Objekten auf einer Oberfläche,“ wie Bernard Zitzer sachkundig erläutert. Auf dessen Website erfährt man auch gleich noch, dass der Begriff 1987 Andrew Kromelow, dem Hausmeister einer Möbelwerkstatt geprägt wurde. Aber das sind Trivia.

Für den KI-Artisten neuer Schule bekommt der Begriff Knolling Bedeutung, wenn es etwa darum geht, Midjourney, DALL-E und Co. dazu zu bringen, ein Thema in dieser Ästhetik zu illustrieren. Ich möchte einen solchen Vorgang im Folgenden einmal exemplarisch darstellen, um zu zeigen, was mit KI schon funktioniert, und an welchen Stellen es noch hakt.

Ausgangspunkt

Weil gerade Kaffeezeit war und mir der Sinn nach Käsekuchen stand, gab ich folgenden Prompt bei Midjourney ein: »Cheesecake, ingredients and props, Knolling, Knolling layout, Earth tones, Natural materials, Deconstruction, Many parts, Highly detailed, Depth, Lumen render, 8k«

KI-Prompt Inspiration: Knolling

Die Logik dahinter:
Cheesecake – Übersetzung von Käsekuchen

ingredients and props – Zutaten und Zubehör

Knolling, Knolling layout – nutzt man nur einen der Begriffe, erhält man manchmal eine isometrische Darstellung und nicht die 90 Grad-von-oben-Ansicht.

Earth tones, Natural materials gibt die Farbigkeit vor und die Materialanmutung

Deconstruction, Many parts verstärkt den Gestaltungsansatz

Highly detailed, Depth, Lumen render, 8k hier geht es um die Bildästhetik, mit dem Ziel, einen tiefenscharfen grafischen Look mit 3D-Anmutung zu erhalten.

Die Varianten des Ergebnisses zeigen alles Mögliche und Unmögliche rund um das Thema Kuchen.

KI-Prompt Inspiration: Knolling

Wir lernen: Mit Details hat es die KI nicht so, aber man erhält ein ziemlich gutes Moodbord rund um gelben Kuchen.

Ein weiterer Anwendungsfall

Auch wenn ich vermute, dass Käsekuchen nichts sonderlich Spezielles ist, wollte ich ausprobieren, was passiert, wenn die Terminologie eindeutiger ausfällt. Ich entschied mich für die Knolling-Ästhetik und das Thema Hunde-Thema Weimeraner, ließ den Prompt also mit »Weimeraner, dog utilities and props« beginnen.

KI-Prompt Inspiration: Knolling

Hier wird es dann wirklich beliebig, ganz abgesehen davon, dass Weimeraner Hunde etwas anders aussehen.

Etwas Technisches

Neues Spiel, neues Glück – diesmal etwas technischer: »classical Hasselblad kamera, props« im vorderen Teil des Prompts brachte diese Varianten hervor.

Sie zeigen deutlich, dass die KI recht fantasievoll vorgeht, aber nur wenig Bezug zur Realität besitzt. Ähnliches passierte, als ich den thematischen Rahmen von der Hasselblad zu einem recht eindeutig beschriebenen Automodell änderte: »2015 vw beetle convertible, props«:

Spätestens jetzt wird klar, wie wenig die KI bisher von den Inhalten dessen versteht, was sie in Bilder umsetzt. Schön anzusehen finde ich es oftmals trotzdem, denn fantasievoll ist es ja in gewisser Hinsicht.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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3 Kommentare

    1. Wie der Leberkäse zu seinem Namen kam, weiß niemand so genau; es gibt verschiedene Theorien, von denen keine wirklich gut belegt ist. Sicher ist nur, dass der Name weder mit Leber noch mit Käse in der heute üblichen Bedeutung des Wortes etwas zu tun hat.

      Beim Käsekuchen ist die Sache hingegen klar: Dessen charakteristische Zutat ist Quark (Topfen), und Quark ist eine Unterart des Frischkäses, folglich ein Käse. Der Käsekuchen ist also ein Kuchen aus Käse.

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